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Männlich 40+ sucht den richtigen Weg...
Hallo Benutzer 5090,

eigentlich wollte ich nicht mehr schreiben hier im Forum. Da ich aber viele Parallelen zwischen Dir und mir sehe, versuche ich Dir doch mal zu helfen.

Es wird wahrscheinlich nicht (immer) das sein, was Du hören möchtest. Sei Dir sicher, ich schreibe Dir nur, was ich selbst erlebt habe und denke und, dass es auch für mich ein langer Weg war dort hinzukommen.

Ich versuche mal Deine Themen zu differenzieren.

Du möchtest, dass Deine Frau Dich wieder begehrt, von sich aus Sex will, Dich überrascht etc. Richtig?

Dazu solltest Du zunächst Folgendes wissen. Unser Gehirn ist in der Form wie Du und ich es heute haben von der Struktur her, mehrere hundertausend Jahre alt. Auch wenn wir damit heute Smartphones bedienen können, folgt es in vielen Bereichen noch uralten Mustern, bei Tieren würde man es Instinkte nennen.

Was bedeutet dies für Sex. Der ursprüngliche Zweck von Sex ist die Reproduktion der eigenen Gene. Wenn der Jäger vor ein paar tausend Jahren geschlechtsreif wurde, hat er sich auf die Suche nach einer Frau begeben, um sie zu gewinnen. Die Frau, auch im Reproduktionsmodus war ebenfalls auf der Suche, da Sie natürlich nicht den erstbesten Looser haben wollte, sondern am liebsten den Besten. Gleiches galt für den Mann. Es begann das, was man im Tierreich Balz nennt. Mann hat sich begehrlich gemacht und auch dem Anderen gezeigt, das man scharf auf ihn ist. Im besten Fall war man erfolgreich, hat sich gefunden und Sex gehabt und Kinder bekommen. Sobald die Kinder da waren, beginnt im Kopf das nächste Programm. Die Frau übernimmt die Kindespflege , der Mann die Versorgung. Das Gehirn schaltet bei der Frau um auf den Modus, das Kind ist wichtig, weil es die Nachkommenschaft sichert. Der Mann ist mit Jagd und Fürsorge so beschäftigt, dass auch er logischerweise die Balz einstellt. Die Frau war ihm sicher, weil sie und das Kind auf ihn angewiesen war und sein Fürsorgetrieb ihn davon abgehalten hat sich unzuorientieren. Sicher gab es auch damals schon Männer, die vielleicht noch eine andere Frau beglückt haben, aber es war nicht die Regel und gesellschaftlich verpönnt.

Die Frau war sich also auch sicher, dass er bei ihr bleiben wird. Das Gehirn hat den Begehrungsmodus beendet und den Fürsorgemodus eingeschaltet. Da es keine Verhütung gab und man deshalb bei jedem Sex die Gefahr der Schwangerschaft  bestand, zusätzlich ein schlauer Plan der Evolution.

Sorry für den Ausflug in die Evolution. Ich denke aber, er ist wichtig und die Programme laufen immer noch sehr, sehr ähnlich ab.

Du hast Frau und Kind. Deine Frau hat Dich begehrt, um Dich zugewinnen. Du hast gesagt toll, sie begehrt mich, das ist Klasse. Ihr habt eine Familie gegründet und ein Kind bekommen. Dadurch hat sich das Programm bei Deiner Frau vom Begehren auf Bewahren umgestellt. was auch gut für Dich ist, denn wenn das Begehren-Programm Deiner Frau aktiv ist, bezieht es sich auch nicht nur auf Dich. Sie würde dann potentiell auch wieder andere Männer begehren.

Sicherheit und tägliche Nähe sind der Killer für tollen, ausschweifenden Sex bei dem beide jeden Tag übereinander herfallen wollen. Dein Unterfangen, dass sie Dich wieder begehrt ist also wider die Natur. Wie du es ansatzweise hinbekommst, weißt Du.

Nach eurem Gespräch über Sex ist sie aus allen Wolken gefallen. Aus Ihrer Sicht lief es gut und Du hast ihr gesagt nein, es läuft nicht gut. Wahrscheinlich hast Du unterschwellig ihr sogar vermittelt, das Du eure Beziehung in Frage stellst, wenn es nicht auf das Level kommt, das Du Dir vorstellst.

Deshalb geht sie jetzt auf Dich zu, ist offener etc. Sobald die Sicherheit wieder da ist wird sie deshalb ins alte Muster zurückfallen. Kein böser Wille von ihr, sondern natürlich.

Was bedeutet das für Dich. Du kannst gehen und eine neue Frau suchen. Was passiert, habe ich oben beschrieben. Es wird toll werden, aber es wird wieder so enden, sobald die Sicherheit kommt.

Du kannst natürlich auch Deiner Frau weiterhin die Sicherheit entziehen und versuchen, den Zustand der Begehrlichkeit so zu erreichen. Das ist aber zum einen anstrengend und zum anderen auch für Dich gefährlich. Wenn nämlich deine Frau dann zufällig auf einen Mann trifft, der ihr Sicherheit verspricht, könnte sie weg sein. Auch doof.

Wenn Du Deine Frau liebst, und Sie Dir mehr bedeutet als nur Deine Sexualpartnerin zu sein, solltest Du umdenken. Du machst Dein Wohlbefinden gerade davon abhängig, dass sie Dir etwas gibt.

Du solltest aber Dein Wohlbefinden selbst in die Hand nehmen und vielleicht hilfst es dann auch, dass Deine Frau Dich Klasse findet und wieder mehr Lust hat. Fang an Dir Erfolgserlebnisse zu schaffen. Du musst stolz auf Dich sein und dadurch Selbstvertrauen und Zufriedenheit generieren.

Ich weiß, Du willst den sexuellen Erfolg. Aber der hat seinen Preis und der ist kostet im schlimmsten Fall Deine Beziehung. Was Du dann bekommst, wird aber wahrscheinlich wieder nicht von Dauer sein. Ob es das Wert ist, musst Du entscheiden.

Nun zu Pornos. Du fragst, warum Du ausgerechnet einmal 90 Tage ohne Pornos und ohne Masturbation auskommen solltest. Es ist wissenschaftlich erwiesen, das Porno schauen unser Gehrin verändert. Die Jagd nach dem Orgasmus löst Dopaminschübe aus. Diese Schübe machen süchtig. Das Gehirn will mehr davon, was bedeutet entweder häufiger und oder härter.

Wissenschaftler haben glücklicherweise herausgefunden, das man das Gehirn wieder entwöhnen kann. Dieser Prozess dauert je nach Stärke der Abhängigkeit länger oder kürzer, im Durchschnitt aber 90 Tage. Das ist der Reboot. Der Reboot hat verschiedene Phasen, von Anfangseuphorie über Flatline bis hin zur Depression, was aber nicht bei jedem passiert.
Das Gute ist, das es funktioniert. Der Weg ist hart, aber das Ergebnis ist überwältigend. Du bist nicht mehr der Sklave Deines Penis, Du siehst den Sinn in anderen Dingen. Du bist empathischer und und und.

Warum sollte man im Reboot nicht masturbieren? Ganz einfach, weil es die Dopaminpfade weiter triggert und die Gefahr des Rückfalls groß ist.

Deahalb bleibe ich auch dabei, dass die Aussagen Deiner Therapeutin für mich mehr als zweifelhaft sind. Du sollst masturbieren, um Dir eine andere Art der Masturbation ohne Pornos anzugewöhnen? Das wird ganz natürlich kommen, wenn Du den Reboot machst. Wenn Du weißt, dass Du keine Pornos mehr brauchst, wirst Du es automatisch anders machen. Du wirst Dir vielleicht Entspannungsmusik anmachen oder meditieren etc.

Ich muss eine Sache aus meinem ersten Post revidieren. Ich glaube, Du musst nicht auf dem Sex mit Deiner Frau verzichten, wenn sich dieser natürlich ergibt. Damit meine ich, dass nicht Du Druck ausübst, sondern sie auf Dich zukommst.

Du sagst, es geht bei Dir nicht um Pornos, sondern Du brauchst alle 3-5 Tage einen Orgasmus. Das kenne ich auch! ich habe dazu keine Patentlösung aber ich kann Dir sagen, was mir geholfen hat.

Mach Sport, Power Dich aus, setze Dir dabei Ziele und belohne Dich dafür, aber nicht mit SB. Wenn Du sie erreichst, wirst Du auch Dopaminschübe erleben. Wenn Sport nicht geht, mache etwas Anderes, was Du bisher auch vor Dir hergesschoben hast.
Vielleicht gibt es Etwas was Du schon lange hättest machen müssen, vielleicht auch Deine Frau nervt. Mach es, freue Dich über den Erfolg und im besten Fall sagt Deine Frau , super das Du das gemacht hast und belohnt Dich mit Sex.

Das zweite Hilfsmittel gegen den Orgasmuszwang ist Meditation. Sie hilft zu entspannen.

Das dritte Mittel ist das absolute Bewusstsein. Jedes Mal wenn Deine Hormone nach Orgasmus schreien, sag Dir. Ich bin nicht der Sklave meines Penis. Mein Wohlbefinden hängt nicht vom Orgasmus ab.

Ich weiß, dass dies sehr schwer ist, aber Du solltest wirklich Dir ernsthaft überlegen, wie Du davon wegkommst und nicht wie Du dieses Bedürniss befriedigt bekommst.

Zum Schluss kann ich Dir nur eines sagen. Der Schlüssel zu allem ist der Reboot. Zieh ihn durch!
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Danke, dass Du nochmal geschrieben hast. Das zeigt, dass Du selbst auch ziemlich empathisch mit der Thematik umgehst und helfen möchtest.

Dein Exkurs in evolutionäre Sexualentwicklung ist an sich korrekt. Diese tiefgreifenden Trieb- und Überlebensmuster stecken auch nach tausenden von Jahren immer noch in uns drin. In uns Männern und auch in unseren Partnerinnen. Unser intuitives Handeln wird immer noch sehr oft von diesen Trieben gesteuert. Punkt, soweit so gut. Dennoch haben wir uns, speziell in dem letzten Tausend Jahren, weiterentwickelt. Und zwar dahingehend, dass wir immer mehr nicht nur den Trieben folgen, sondern auch selbstbestimmt und bewusst mit diversen Themen umgehen. Damit meine ich, ob und wie viele Kinder wir möchten, ob wir alleine bleiben oder mit jemanden zusammenleben wollen und zu guter Letzt auch ob wir Sex als Genussmittel praktizieren oder nur zur Fortpflanzung. Am Ende ist es eine Mischung aus Trieb und Bewusstsein was unser handeln beeinflusst.

Den Weg den ich für mehr Sex mit meiner Partnerin eingeschlagen habe ist ebenfalls kein Simpler. Ich fordere nicht einfach nur mehr Sex, ich biete auch etwas dafür. Ich habe speziell in den letzten beiden Jahren einiges an mir auf dem Kopf gestellt. Sowohl äußerlich als auch innerlich. Von unsportlich, vielleicht auch unattraktiv und depressiv zu sportlich, attraktiv(er) und positiv. Ich will damit erreichen, dass meine Partnerin von sich aus Lust auf mich bekommt. Was ja auch öfters klappt... Der Stolperstein ist manchmal die sexuelle Ausführung und die damit einhergehende Enttäuschung für Sie, gepaart mit ihren Selbstzweifeln, weil ich nicht in ihr gekommen bin. Das nagt an Ihr und sorgt dafür, dass sie danach weniger Lust hat.

Ich liebe sie aus ganzem Herzen und ich mag unser Leben. Sie bekommt von mir auch das, was sie als Liebessprache braucht (es gibt 5 verschiedene Sprachen: Worte der Anerkennung, Geschenke, Unterstützung, Gemeinsame Zeit, Physische Berührung). Das sind Zeit, Anerkennung und physische Nähe. Meine Liebessprache ist etwas anders. Neben Zeit mit ihr brauche ich physische Nähe gepaart mit Sexualität. Ich will gesehen und begehrt werden. Dafür tue ich einiges, bin häufig im Gebemodus. D.h. mache etwas für sie, auch wenn ich nicht immer Lust dazu habe. Als Paar unterstützt man sich und nimmt sich manchmal auch zurück, wenn man helfen will. Das mache ich gerne, wenn es sie glücklich macht und so ein wenig erwarte ich das auch beim Thema Sex. Sich mal aufzuraffen und sich damit auseinandersetzen, auch wenn man tendenziell lieber chillt. Für mich klingt das ja eher nicht egoistisch, sondern selbstverständlich.

Was ich definitiv angehen möchte sind 90 Tage ohne Pornos. Vielleicht schaffe ich auch dabei die Kadenz zu erweitern was meine Orgasmen angeht. (Heute ist ja schließlich auch schon Tag 8 ohne ;-) )

Meine Therapeutin will auch keine andere Art der Masturbation generieren, sondern den Penis empfindlicher machen für langsameren Sex ohne festen Griff. Es geht dabei sich selbst neu kennenzulernen um eine festgefahrene Sexualität zu verändern.
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Hallo Benutzer,

was Du über Deine Beziehung schreibst ist toll. Behalte das bei! Du bist sehr empathisch!

Was das Thema, Du willst begehrt werden betrifft, bin ich anderer Meinung. Du forderst etwas als Gegenleistung für Deine guten Taten und dass Du Dich für sie optimiert hast. Begehren kann man nicht einfordern. Es ist da oder nicht da und ich finde es ehrlich gesagt schlimmer es vorgespielt zu bekommen als es einfach nicht zu bekommen, weil es nicht da ist.

Meine Erfahrung! Das funktioniert nicht und macht Dich/Euch auf Dauer unglücklich. Das Gefälle bezüglich Bedürfnis nach Sex zwischen Mann und Frau ist in der Regel groß. Evolution!

Was die Evolution angeht, überrascht es mich nicht, dass Du es relativierst. Mag richtig sein, hab ich auch gemacht, aber schlussendlich war es doch so wie bei unseren Vorfahren.

Ich will nicht als Besserwisser rüberkommen, ganz und gar nicht. Ich denke ich bin mit 56 ein gutes Stück älter als Du.Ich finde mich in so vielem, was Du schreibst wieder und hätte vor 5 Jahren genau so geantwortet.

Du musst Deine eigenen Erfahrungen machen.

Ich bin glücklich, weil ich nicht mehr von Pornos und davon abhängig bin, das mich jemand begehren muss. Seid ich dies erkannt habe ist meine Beziehung viel entspannter.

Warum bist Du bei der Therapeutin? Weil Du von den Pornos weg willst, oder weil Du zu schnell kommst beim Sex? Das eine hat mit dem anderen zwar was zu tun, aber man kann es nicht gleichzeitig therapieren. Ich würde den Fokus auf den Reboot setzen und mir das Geld für die Therapeutin sparen. Wenn Du nach dem Reboot das Problem noch hast, kannst Du es immer noch angehen.

Noch kurz zu den Blockern für das Internet. Ich empfehle keine Blocker einzusetzen. Du musst lernen mit der Gefahr umzugehen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass Du jedes Mal, wenn Du an einem PC ohne Blocker sitzt in Versuchung kommst. Ein Alkoholiker muss auch damit leben, das Andere in seiner Gegenwart Alkohol trinken.

Ich denke Du bist auf dem Weg. Eigene Erfahrungen kann man nicht weitergeben, man muss sie machen, auch wenn sie schmerzhaft sind.

Bleib dran, Du schaffst das!
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Tag 0, mal wieder...?

Ich weiß gar nicht so Recht, ob und was ich schreiben soll bzw. mich traue zu schreiben. Tag 0 ist schon ziemlich aussagekräftig an sich, aber um ganz ehrlich zu sein gab es zwischendurch mehrere Tage die sich als 0 bezeichnen dürfen.

Das spricht definitiv nicht für meinen Charakter. Bin offensichtlich schwächer als ich es geglaubt habe. Meine Vorsätze habe ich maximal kurz durchgehalten. Ohne den Blocker sind die Impulse doch sehr mächtig. "Nur mal kurz gucken...", "ohne Anfassen ist wie gar nicht...", "Bilder sind ja keine Filme..." usw. Denke der eine oder andere redet sich das ähnlich harmlos. Dieser Selbstbetrug ist so offensichtlich und doch lässt man sich darauf ein. Es ist zum verzweifeln...

Ich versuche meine Schritte kleiner zu gestalten. Als erstes möchte ich eine Woche durchstehen.
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Shit happens!

Entscheidend ist nicht nur neu anzufangen, sondern sich zu fragen, was muss ich anders machen, um nicht wieder zu scheitern.

Pornosucht zu besiegen ist kein Einhundert-Meter-Lauf, sondern ein Marathon. Man muss darauf vorbereitet sein, dass es auf dem Weg Hindernisse und Auf-und-Abs gibt. Allerdings darf man nicht stehen bleiben.

Wie willst Du es angehen, um nicht noch x-mal einen solchen Post, wie Deinen Letzten schreiben zu müssen?

Gut, das Du geschrieben hast und nicht einfach das Forum verlassen hast. Du bist noch auf dem Weg. Mach Dir einen Plan anstatt einfach planlos neu zu starten.
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Moin Schokiprinz.
Der Plan ist an sich ist schon schwierig. Mache den Entzug schon einige Zeit und habe mir diverse Ideen und Strategien seither überlegt und ausprobiert.
Ich mache viel Sport, meditiere regelmäßig und versuche mich möglichst oft und lange unter Menschen zu mischen. Ich nehme mein Handy auch nicht mehr ins Bett und habe den TV Stick aus dem Schlafzimmer verbannt.

Das alles plus Blocker hatten für eine Weile gut funktioniert. Aber irgendwann kommt der Moment wo man alleine ist, wo die Lücken in der Strategie zum Tragen kommen und wo ich dann vielleicht auch länger keinen Sex hatte. Dann wird haarig es und ich scheitere auch regelmäßig.

Mir fehlt auch diese anfänglich starke Motivation. Mit jeden Fail wurde sie immer mehr durch Verzweiflung ersetzt.

Derzeit habe ich auch keinen neuen Ansatz den ich ausprobieren könnte. Ich versuche erstmal kleine Schritte und hoffe, dass die Motivation mit erreichen der Ziele wächst.

Für weitere Ideen bin ich dankbar.
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Moin

Cool, bist du noch da.

Du suchst Ideen? Ich kann keine Patentlösung geben und selber stehe ich auch mittendrin. Für mich gilt auch der oft gezogene Vergleich zum Alkoholiker. Wenn er sich ein volles Glas anschaut und sich überlegt, wie es sich wohl anfühlen würde, ob er sich dann entspannen könnte, ob die Entzugssymptome weg wären, etc. und dabei immer und immer das Glas ansieht, dann wird er vermutlich keine Chance haben.

Für mich gibt es nichts, außer Sex mit der Partnerin. D.h. keine Bildchen, keine Texte, keine Filmchen, keine Masturbation, kein Fremdsex, kein Chat, einfach nichts. Ich lese auch nichts mehr darüber. Das Einzige ist dieses Forum. So bin ich im Moment in einer Zeit, da fällt es mir gerade nicht so schwer.

Ich fühle mich aber absolut nicht sicher. z.B. fürchte ich es, wenn es einmal zu einem Streit mit meiner Partnerin kommen sollte. Danach bin ich meist frustriert, und habe mit Pornos Dampf abgelassen. Ich hoffe, ich kann damit umgehen.

Ich stelle mich nicht auf 30 Tage, 60 Tage oder 90 Tage ein. Da laufe ich Gefahr, dass ich es nach dem Ende dieser Zeit schlittern lasse. Ich stelle mich auf 20 Jahre oder vielleicht mehr ein.

Ich denke, wir Männer sind sehr verbissen. Ich will an Grundsätzen in meinem Leben arbeiten. z.B. macht Sex nicht mein Leben aus. Das Leben hat mir unendlich mehr zu bieten als einen Orgasmus. Das will ich erleben.

Ich stehe im zweiten Reboot. Beim ersten mal ist mir die fehlende Libido und die schlechte Erektion verleidet. Ich wollte ausprobieren, was da noch drin liegt - und bin natürlich an den Kompromissen gescheitert.

Ich arbeite oft im Home Office am PC. Das ist gefährlich, weil mein privater PC auch da ist. Wenn ich feststelle, dass ich meine Hände kaum von meinem kleinen Freund lassen kann (nicht nur Masturbieren, sondern schon einfach berühren), dann nehme ich etwas Bodylotion und streiche ihn ein (vorsicht, nicht massieren), nur etwas Lotion auftragen. Dann wasche ich meine Hände gut und arbeite weiter. Solange ich arbeiten will, müssen meine Hände ohne Lotion sein, also gibt es keine Berührungen mehr und ich kann nicht einfach auf die andere Seite switchen.

Egal was ich tue und wie ich den Reboot gestalte, es funktioniert nur, wenn ich frei werden WILL. Wenn mir die Kenntnis über meine Libido und Erektionsfähigkeit wichtiger ist als der Reboot, dann bin ich gescheitert. Wenn mein "Druck ablassen" wichtiger ist als mein Reboot, dann bin ich gescheitert. Ich bin mir immer bewusst, dass ich im Reboot bin, aber ich denke nicht darüber nach, dass ich auf Pornos verzichte und dass vielleicht meine Libido oder Erektionsfähigkeit leidet.

Tag 0 und das Wort "Reboot" ist wie eine Schranke. Was vorher war muss komplett aus meinem Hirn und ich lebe nur noch im danach. Neue Beschäftigungen sind dazu gekommen. Mein TV-Konsum ist nahezu null. Nur noch bewusst ausgewählte Filme mit meiner Frau zusammen. Mein PC ist nicht zum Zeitvertrieb, sondern zum Arbeiten. Surfen aus Langeweile gibt es nicht mehr. Alkohol ist massiv reduziert. Gemeinsam kochen, gemeinsam gut essen und dazu ein Glas Wein. So sieht mein Reboot aus.

Das sind meine Ideen - und ich sage dir, ich habe das meiste worauf ich verzichte bisher überhaupt nicht vermisst. Mein Tag ist gefüllt, ich bin glücklich, ich habe mehr Energie und Freude. Diese neuen Dinge will ich nicht mehr aufgeben.
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Pedro, du hast er erfasst. Klasse, genau so funktioniert es.

Genau das ist der Weg zum Erfolg.

Sex ist nicht der Mittelpunkt und das Wichtigste im Leben. Wenn man lernt auch andere Dinge zu schätzen, wird die Einstellung zu Sex sich verändern.

Das ganze Thema mit Blockern und PC Sperren ist humbug.

Benutzer, Du schreibst , Du machst Meditation. Mit welcher Motivation?  Soll es Dich vom Drang nach Pornos wegbringen? Funktioniert nicht!

Denke nicht an ein blaues Auto! Woran denkst Du!

Bemutzer, ich rate Dir nochmal. Trenne dein Partnerschaftsproblem vom Pornoproblem. Du hast meines Erachtens überzogene Erwartungen an Deine Partnerin. Sie soll Dich begehren, weil Du Dich für Sie attraktiv gemacht hast! Warum? Sie muss rein gar nichts und könnte morgen sagen, das war es.

Hör auf Dein Selbstbewusstsein über Deine Häufigkeit von Gechlechtsverkehr oder Orgasmen zu definieren! Du wirst diesen Kampf immer verlieren. Weil die Sucht Dir immer sagen wird: „Gib mir mehr davon“. Es hilft auch nicht zu sagen, aber früher war es doch so! Am Anfang einer Beziehung ist die sexuelle Attraktivität immer am größten und sie flacht immer ab. Hormone!!

Wer von Pornos loskommen will muss den Willen haben, nie mehr zu konsumieren. Allein das macht aber schon vielen Angst. Sie sagen, ok 90 Tage schaffe ich und dann kann ich meinen Konsum kontrollieren! Das funktioniert nicht.

Benutzer, Du wirst es sicher anders sehen. Keiner kann Dir ersparen, Deine Erfahrungen selbst zu machen, bis Du an den Punkt kommst, den Pedro erreicht hat.

Leider erreichen wahrscheinlich 90% der hier im Forum Angemeldeten, nie den Status von Pedro!

Sie kommen mit großer Motivation und die hält nicht länger als ein paar Tage oder bestenfalls Wochen, dann hört man nichts mehr. Das ist leider die Wahrheit. Schau Dir das Forum an!

Du hast die Wahl, zu welcher Gruppe Du gehören willst. Die es schaffen, wie Pedro oder auch ich selber, können Dir helfen. Allerdings gibt es dabei aber kein wenn oder aber. Es gibt nur alles oder nichts. Mach es so, oder lass es und finde Dich damit ab, dass du der Sklave Deines Triebes bist.

Du hast die Wahl!

Sorry, wenn Einiges hart klingt. Es ist kein Angriff und damit das Du dein Problem erkannt hast bist Du schon hier im Forum gelandet. Aber Samthandschuhe bringen Dich nicht weiter, oder?
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Hallo zusammen,
danke für Eure Beiträge. Ich bin natürlich nicht blöd, weiß um fast alles was ihr geschrieben habt, aber ich bin leider oft schwach. Würde fast sagen, in manchen Situationen eher sogar labil. Gerade wenn viel Negatives auf mich einströmt, schreit etwas in mir nach Ausgleich, nach positiven Signalen durch Bilder oder Süßem. Es ist einfach zum Verzweifeln. Ich würde es gerne wirklich schaffen mein Wohlbefinden vom Sex bzw. Orgasmus zu entkoppeln.
Die letzten Wochen, seit dem die letzten Beiträge hier geschrieben wurden, waren gefüllt mit versuchen davon loszukommen. Diese sind leider doch gescheitert. Viel schlimmer noch, ich hatte sexuell das Gefühl komplett nichts mehr auf die Reihe zu bekommen. Hatte stellenweise gar kein Verlangen, sprang nicht an auf früher anregende Situationen. Das war/ist sehr beängstigend.

Bis gestern Nacht waren es ne Woche ohne irgendwelche sexuellen Handlungen und zwei Wochen ohne Pornos. Und dann plötzlich konnte ich gestern nicht schlafen, war wach bis 0:00Uhr, 1:00Uhr, 1:40Uhr... Die ganze Zeit meldete sich dieses Gefühl aus der Leiste. Ich hatte schon seit Tagen dieses Druckgefühl und damit einhergehenden Kavaliersschmerzen. Die schlaflose Zeit lies mich dieses Gefühl immer mehr spüren, so dass meine Gedanken auch in diese Richtung abdrifteten. Da ich früh rausmusste, habe ich aus Verzweiflung masturbiert (ohne Pornos) und habe danach tatsächlich zur Ruhe gefunden.

Heute morgen aber drangen wieder die Suchtgedanken in den Vordergrund und ich habe vorhin etwas Pornos geschaut. Auch mit Masturbation aber ohne Höhepunkt. Ich weiß das macht die Sache nicht besser. Fakt ist: Ich komme nicht. aus diesem Strudel raus und meine ED wird eher schlimmer. Durch die ED komme ich wieder ins grübeln und bin verzweifelt, fast depri. Es kostet mich viel Kraft eine positive Haltung und Laune beizubehalten und gleichzeitig innerlich diese Verzweiflung zu spüren. Im Vergleich zu meinen Anfängen im Forum, habe ich die Pornos megastark reduziert und dennoch verschlimmert sich derzeit alles. Ich habe immer mehr Selbstzweifel und gleichzeitig Leistungsdruck.
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Hallo 5090

Die ED läuft nicht synchron mit dem Pornokonsum. Damit unser Gehirn wieder "normal" arbeitet braucht das Zeit. Bei meinem ersten Ausstieg bin ich voll in eine Flatline gelaufen. Ich wusste davon und wusste, dass das kommen kann. Es ging nichts mehr. Keine Lust mehr und bei meinem kleinen Freund absolut keine Regung mehr. Das hat mich sowas von angesch..., dass ich bewusst aufgegeben habe.
Der nächste Ausstieg hat ohne Flatline geklappt und ich bin dabei geblieben und möchte nicht zurück.

Ich wünsche dir viel Geduld

Gruss, Pedro
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