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Heinrichs Tagebuch
Was ist denn genau das Problem, heinrich? Einige Beiträge gehen hier in die Richtung, Pornos, SB etc kategorisch sein lassen zu müssen, quasi als Selbstzweck. Das sehe ich aber nicht so. Es gibt einen ganz natürlichen Drang zu sexueller Erfüllung, der hat nichts krankhaftes an sich, und im Rahmen dessen machen Menschen nun mal auch "exzessive SB-Sessions" Spaß. Das kann man nicht gleich kategorisch pathologisieren.

Problematisch ist es ja nur, wenn das derartige Ausmaße annimmt dass es destruktive Folgen mit sich bringt. Bei den meisten hier ist es einfach ein Erliegen der realen Sexualität. Wenn das aber nicht der Fall ist, weil die Gattin eh keine Lust hat, ist das auch eher egal. Die Frage ist weniger "was muss ich, per Selbstkasteiung, als Selbstzweck für Hürden überwinden und Ziele erreichen" sondern "wie sollte mein Leben beschaffen sein, damit ich einigermaßen zufrieden damit bin".

Insofern ist ein gelegentliches Rückgreifen auf durchaus auch etwas intensivere SB, wenn man allein zuhause ist, wenn das für die Gattin ok ist und die Zweisamkeit ansonsten nicht beeinträchtigt, nichts, was nicht auch einfach so bleiben könnte. Es ist nicht "so für sich betrachtet" zwangsläufig ein Problem.

Ich glaube auch nicht, dass es ein realistisches Ziel ist, sowas alles komplett aus seinem Leben zu verbannen. Dazu ist der Trieb zu stark und zu universell. Man muss halt einen Weg finden, das alles in halbwegs vernünftigen Bahnen läuft. Dazu halte ich ERSTMAL komplette Abstinenz für sinnvoll, quasi bis man selber "wieder normal" ist, aber danach wird sowas vermutlich durchaus wieder einen Raum im Leben bekommen, so, wie es bei quasi jedem der Fall ist (ausser den ganz wenigen die wirklich NIE SB machen). Nur sollte es auch diesen normalen Raum behalten und nicht wieder ausufern.
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Wichtig hier ist zu erkennen, dass der Konsum uns unzufrieden und geschädigt hat. Sonst wären wir nicht hier. Dass wir hier einen Raum haben, um uns zu sensibilisieren.

Die Gedanken von nachtkaffee kann ich gut nachvollziehen. Wir dürfen auch nicht ins andere Extrem verfallen und uns kasteien, wenn wir mal "ausrutschen" und uns dabei extrem schlecht fühlen. Auf der anderen Seite dürfen wir es auch nicht zu leicht nehmen und zu sehr relativieren, weil sonst sind wir schnell wieder da, wo wir nicht mehr hin wollen. Den richtigen Weg zur Zufriedenheit zu finden ist hier die Kunst.
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1) Nachtkaffee - vielen Dank, du hast dich sehr genau mit meinem (wirren) Tagebuch auseinandergesetzt und es mit deinen Aussagen genau auf den Punkt gebracht, eine für mich beeindruckende Zusammenfassung geschrieben. Vielen Dank dafür. Meine Lehre daraus ist es, es weiter so zu versuchen wie bisher und niemanden mehr mit endlosen gleichen Aussagen zu langweilen.
2) Burnham - ebenfalls vielen Dank, das sehe ich auch so. Die Gratwanderung zwischen absoluter Verabschiedung von Sexualität und einer unbeherrschbaren Sucht ist es, der Grat sollte die "natürliche, erfüllende Sexualität" sein.

Vielen Dank euch beiden und liebe Grüße von

Heinrich
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Zitat:phoenix: Wer selber wenig vorzuweisen hat, sollte nicht kritisieren ... sorry Heinrich!
Zitat:heinrich: Was meinst du damit, wen sollte ich denn kritisiert haben

Mein "sorry" ging an Dich Heinrich, weil ich selber kritisierte, hab mich unklar ausgedrückt.

Ob der eigene Pornokonsum problematisch ist, muss jeder für sich entscheiden.
Wiederkehrende Exzesse, Abstumpfung, PIED und Konsum der dem Willen entgleitet, sind für mich eindeutige Zeichen.
Mit gelegentlichem Pornokonsum ohne Nebenwirkungen, analog dem massvollen Alkoholgenuss, hätte ich kein Problem.

Nach einem Abend mit 1-2 Bier zu viel, habe ich für längere Zeit genug und halte, ohne mich einschränken zu müssen, Mass.
Funktioniert die Selbstregulierung, mit Pornos auch so?
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Wie sieht es denn mit Sex mit der Gattin aus? Ist sie komplett desinteressiert?
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Liebe Mitstreiter!

1) Gelegentlicher Sexkonsum ist - so finde ich - nur dann problematisch, wenn man dies eigentlich nicht wollte, wenn man etwas anderes geplant gehabt hätte und/oder man danach Schuldgefühle hat oder sich ärgert, aber das deckt sich auch mit euren Aussagen.
2) Beim Alkohol hatte ich das Problem noch nicht, da ich bei jedem übermäßigen Alkoholgenuss (ab 3 Bier) am nächsten Tag Schädelweh undundund habe.
3) #Nachtkaffee. Nein, nein, sie "bemüht" sich eh, doch sie hat einfache einen anderen Zugang, ich glaube, Sex würde ihr nicht fehlen, küssen, kuscheln, massieren ... schon.

Alles Gute!

Heinrich
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Lieber Heinrich

Ich schrieb, dass ich mit gelegentlichem Pornokonsum ohne Nebenwirkungen, analog dem massvollen Alkoholgenuss, kein Problem hätte
Die Betonung liegt auf hätte!

Nur bleibt es, wie bei jeder sich entwickelnden Sucht, nicht bei massvollem, bewusstem Genuss ohne Exzesse!
Sobald Konsum etwas Fehlendes oder Probleme kompensiert, wird es problematisch.

Ich verstehe nur zu gut, dass Dir der Sex mit Deiner Frau fehlt, weil es bei mir auch mal so begann.
Wie immer Du es drehst, Pornos sind weder Ersatz, geschweige denn eine Lösung und schaffen nur zusätzliche Probleme.
Das, worüber Du unglücklich bist, verschwindet nicht und Dein Pornokonsum wird Dich immer daran erinnern.

Kuscheln und Streicheln mit Deiner Frau klappt und ist schön.
Auch wenn sie selber wenig sexuelle Bedürfnisse hat, könnt ihr Euch gegenseitig Gutes tun.
Das kann klappen, wenn sich beide aus Liebe auf eine nicht der Norm entsprechende Sexualität einlassen.
Vielleicht ist Ihr lieber Dir beim Kuscheln per Hand zu helfen, als Dich nochmals zu erwischen und als Pornofreak im Kopf zu haben?


Aus der Diskussion, ob (gelegentlicher) Pornokonsum eine akzeptierbare Alternative ist, klinke ich mich aus.
Aus meiner Sicht sollte ein Süchtiger nicht mal darüber nachdenken.
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Hm, warum genau, und was, willst Du denn dann überhaupt ändern?

Die Gattin hat eh keine weiteren Bedürfnisse und ist zufrieden. Von ihrer Seite aus drohen da keine Spannungen in der Beziehung. Wenn Dich das nicht stört. dass halt nur gekuschelt wird, is das auch ok.

Wenn es Dich stört dann wäre die Lösung eher in einer offenen Beziehung oder in einer Trennung zu suchen.

Und ab und an befriedigst Du die Bedürfnisse halt, meinet wegen auch exzessiv, selber.

Was genau ist daran denn nun problematisch?
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(21.10.2020, 11:20)phoenix schrieb: Aus der Diskussion, ob (gelegentlicher) Pornokonsum eine akzeptierbare Alternative ist, klinke ich mich aus.
Aus meiner Sicht sollte ein Süchtiger nicht mal darüber nachdenken.

Absolut! Wir sollten nicht diskutieren, wie wir den Pornokonsum in unser Leben integrieren können. Unser Ziel ist es, keine Pornos mehr zu schauen. Ein Leben zu führen, wo es normal ist, dass ein Tag ohne Pornokonsum abläuft.

Alles andere sind Gedankengänge und Strategien, wie wir damit umgehen, wenn wir uns doch wieder einen Porno lustvoll angeschaut haben. Aber das Ziel der absoluten Pornoenthaltsamkeit sollte dabei nicht geändert werden.

Nicht vergessen: Pornos sind Scheiße. Pornos haben in unserem Leben viel kaputt gemacht. Pornos haben uns physisch und psychisch geschadet.
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Hm, aber "ein Leben zu führen, wo es normal ist, dass ein Tag ohne Pornokonsum abläuft." bedeutet ja nicht, dass es nicht auch normal sein kann, wenn es an manchen Tagen doch ab und an Pornos gibt.

Wobei ich Pornos auch nicht für irgendwie "notwendig" halte in einem "normalen Leben". Aber absolute Abstinenz als Ziel kommt mir überhaupt nicht sinnvoll vor. Ausserdem - logisch betrachtet - wenn man das Problem wirklich überwunden hat, stellt auch gelegentlicher Konsum kein Problem dar. Es ist ja nicht wie bei Alkohol, wo es konkrete, irreversible neurologische Veränderungen gibt und daher ein moderater Konsum unmöglich ist. Zu sagen "auf jeden Fall ganz vermeiden ist notwendig" erhebt das ganze ja erst in den Rang eines Problems mit Relevanz. Und genau das sollte es ja eigentlich nicht mehr sein.

In Bezug auf den Faden hier stelle ich mir halt die Frage, was das eigentliche Problem ist. Gelegentlich SB, ggf auch mit Pornos, erscheinen zumindest als akzeptable Variante, wenn die Gattin keinen Sex will und das den Heinrich auch nicht weiter stört.

Pornos sind in gewisser Weise allerdings tatsächlich scheisse, ja.
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