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nach fast 7 Jahren: Ist er tatsächlich weg von Pornos?
Hey Ihr Lieben,

heute nun endlich ein Update von mir. Ich würde Euch gern schreiben, dass ich die Trennung bereits vollzogen habe und ausgezogen bin, doch ich stecke inzwischen absolut fest. Mein Zwang hat mich ziemlich im Griff, und mir fehlt sowohl die Zeit als auch die Kraft, irgendwas umzusetzen. Es hapert schon am Thema Arbeit. Ich bin aktuell eigentlich nicht arbeitsfähig und schaffe das nur, weil ich im Homeoffice arbeite und mir die Zeit frei einteilen kann (Firma meines Mannes). Routinesachen mache ich, wie Haushalt. Aber alles, was on Top kommt, überfordert mich grad total. Ich habe chronischen Schlafmangel, bin aber zu unruhig, um mehr als 2 Stunden am Stück zu schlafen. Mein Mann hält mich mit zusätzlichen Aufgaben am und uns Haus auf Trab, und das raubt mir die letzte Zeit und Kraft, mich um irgendwas anderes zu kümmern.

Mein Mann hatte sich einige Videos angesehen, die ich ihm geschickt habe, und da wurde er plötzlich wach. Nun ist er zumindest, was das Sexuelle angeht, einsichtig. Trotzdem geht es mir nicht besser. Er spricht davon, dass er mit mir bei Null starten will, aber ich kann es nicht. Ich habe ihm gesagt, dass ich einfach zuviele Fragezeichen im Kopf habe, Fragen, auf die ich entweder keine oder äußerst merkwürdige Antworten von ihm bekomme. Meist kommt ein "weiß nicht" oder es kommen Ausreden und Ausflüchte, die ich schon seit Jahren von ihm höre. Das ergibt wenig Sinn. Er hat ja auch nie reflektiert, nachgedacht, sich nur permanent weiterhin mit Medien betäubt. Klar, dass er dann nicht weiß, was er sagen soll. Er ist quasi gar nicht im Thema, so wie ich.

Ich habe ihm gesagt, dass ich die Schinderei der ganzen Jahre nicht verzeihen und abschließen kann, wenn er kein echtes Verständnis oder Reue zeigt. Wenn er sich wenigstens mal ins Zeug legen würde, was das Sexuelle betrifft. Aber da passiert auch nichts, außer, dass er 1x gefragt hat, ob ich mit ihm kuscheln will. Danach folgten wieder Tage, an denen er sich mit seiner Serie verkroch. Er sagt nach wie vor, dass er nicht der Typ ist, der den Anfang macht. Ich soll auf ihn zugehen. Und genau das kann ich einfach nicht mehr. Ich war auch nie der Typ dafür, habe es trotzdem jahrelang getan.

Wenn er sich schon nicht entschuldigen kann, erwarte ich wenigstens, dass er sich ins Zeug legt, was Gespräche oder den Sex angeht. Aber er überlässt das nach wie vor mir. Und er erwartet, dass ich mich nach über 7 Jahren freue, weil er bzgl. Sex nun meine Meinung teilt.

Dazu kommt, dass ich einfach bzgl. Zwang nicht zur Ruhe komme, weil er mich ständig mit Aufgaben im Garten bzw. am Haus und Gästehaus gängelt. Es sind alles Sachen, die er hat schleifen lassen, und nun rappelt es ihn plötzlich und alles muss erledigt werden. Er hat zum xten Mal den Schuppen verschimmeln lassen, obwohl ich ihm sagte er muss die Dinge sauber da rein tun, wenn er sie dann monatelang nicht benutzt, weil der Schuppen zwar aus Metall aber nicht ganz dicht ist. Dasselbe gilt für den Fahrradschuppen, und nun ist auch noch Schimmel am Gästehaus, wofür er zwar nichts kann, aber er versteht einfach nicht, dass ich nach solchen Aktionen, die für mich der blanke Horror sind, auch mal paar Tage Pause brauche, obwohl ich ihm das so oft sagte. Nun hat er innerhalb von 3 Tagen übers WE solche großen Aktionen geplant, und ich frage mich gerade, was aus unserem freien Tag am WE wird, den er mir vor paar Tagen zusagt und an dem wir uns mal nach Ewigkeiten Zeit für uns nehmen wollten, einfach chillen, kuscheln und evtl. Sex. Er weiß genau, dass es mir nach Aktionen, die mit Schimmel zu tun haben, oft tagelang schlecht geht, ich in meinen Zwang zurückfalle, ständig putze und Hände wasche und mich dann Dinge stören, die mich sonst nicht unruhig machen. Das ist die Hölle für mich, und ich kann mich dann auf gar nichts einlassen. Ich habe das Gefühl, er macht das absichtlich, damit er am WE nicht mit mir kuscheln muss. Und da ist es wieder, das Gefühl, was er mir seit Jahren vermittelt und was mich so fertig macht.

Dazu kommt jede Menge Stress wegen meinem Ex und den Kindern, was mich zusätzlich belastet. Unser Großer und inzwischen auch der Kleine werden massiv gemobbt, und nur weil sich unser Großer neulich mal verbal verteidigt hat, erhielt er glatt eine Strafanzeige. Wir mussten mit ihm 2x zum Psychiater, zum Jugendamt, zur Polizei, mehrfach zur Konferenz in die Schule, gestern zur Polizei...

Dazu noch die Arbeit 6 oder 7 Tage die Woche.

Ich schaffe nicht mal meine Arzttermine, die ich seit über 2 Jahren wahrnehmen will. Eigentlich kriege ich grad gar nichts auf die Reihe. Ich fühle mich ständig müde und krank. In der Nacht habe ich seit Monaten Schüttelfrost oder Herzrasen, schlafe seit 4 Jahren extrem wenig. Mit mir ist gar nichts mehr los. Die Arbeit schaffe ich noch, aber alles andere wird mir einfach zuviel. Ich habe null Antrieb, woher auch?

Dazu jammert mein Mann immer nur, dass er so leidet unter meinem Zwang, aber er tut nichts, damit es mir besser geht. Ich war doch auch für ihn da, habe auf alles verzichtet, jahrelang, ihm jeden Wunsch erfüllt, mich gekümmert, geackert wie ein Tier. Kann ich das nicht auch mal von ihm verlangen? Er schafft es ja nicht mal, sich über meine Krankheit zu informieren, um besser damit umgehen zu können. So oft habe ich ihm das schon nahegelegt. Aber Facebook, Handyspiele und Serien sind natürlich wichtiger.

Wenn es um unsere Katzen oder den Hund geht, googelt er sofort und liest sich x Beiträge durch. Wenn es um mich geht, ist das nicht möglich. Er beschwert sich dann lieber, wenn es alle paar Tage eine Zwangssituation bei mir gibt (Ich habe jeden Tag solche Situationen, aber davon bekommt er nichts mit.), von der er Wind bekommt oder bei der ich ihn kurz um seine Hilfe bitte. Und er beschwert sich über die vielen Baustellen draußen, die aber nur entstanden sind, weil er täglich von früh bis abends am PC sitzt und sich nicht gekümmert hat. Daran bin ich aber nun Schuld, weil ich nun krank bin und nicht sofort alles umsetzen kann.

Die geilste Antwort von ihm kam aber, als ich ihn neulich fragte, warum er mich die Jahre nie angesprochen hat, nachdem er mir etwas versprach, was er dann aber nach Monaten noch nicht umgesetzt hatte, quasi bis heute nicht. Wenn ich ihn dann darauf ansprach, wusste er von nichts oder hatte Ausreden. Dazu sagte er neulich, er habe immer den Kopf voll und denkt dann nicht dran. Beim Thema Sex z. B. sprach ihn ihn jahrelang immer wieder an, manchmal nach 2, 3 Wochen, manchmal etwas später. Es ging dann nur um dieses 1 Thema, immer. Trotzdem wusste er angeblich nie, über was ich mit ihm reden will und sagte mir doch nun dreist, dass er den Kopf immer so voll habe und dachte, es sei alles in Ordnung. Frechheit! Ich rede jahrelang davon, mir ging es immer schlechter, manchmal habe ich in solchen Gesprächen geweint, aber er denkt, es sei alles in Ordnung? Ich komme mir echt verarscht vor. Dasselbe passierte bei Alltagsthemen, Sachen im Haushalt, bei denen ich auch immer betteln musste. Er hatte nur 2 Aufgaben: Staub saugen und Geschirrspüler ausräumen. Er bat sogar darum und wollte auch noch die Wäsche aufhängen. Ich legte es paarmal drauf an und wartete 3 Tage, bis ich es schließlich selber tat. Heute muss ich mir anhören, dass ich ihn nie etwas machen lasse. Das ist einfach nur krank.

Er vergisst auch komplette Abschnitte aus den Jahren oder tut so bzw. verdreht alles. Wie soll man da was klären und aufarbeiten? Er stellt vieles völlig anders dar. Die Schuld für die 3 Jahre Porno nimmt er auf sich, sagt er, aber nicht die Zeit danach. Toller Neuanfang.

Wie soll ich von vorn anfangen, geschweige denn ihn wieder an mich ranlassen, wenn er nach wie vor so vor sich hindümpelt? Dass soll mir dann zeigen, dass er es ernst meint, dass er mich meint? Das ist doch schräg.

Ich habe den Kampf aufgegeben, aber das Ganze lässt mich dennoch nicht los.

Ich hoffe, dass ich mich noch ein letztes Mal aufrappeln kann und meinen Zwang in den Griff bekomme. Aktuell hindert er mich an so vielem, und die Kinder dürfen davon nichts wissen, auch mein Ex-Mann nicht und schon gar nicht das Jugendamt, dass nur zur Bewilligung einer Hilfe nach meinem Krankenhausaufenthalt vor Jahren mit ins Boot geholt wurde. Nun wird man es nicht mehr los, und es sitzt mir im Nacken, hat mir bereits gesagt, dass ich die Kinder verlieren könnte, wenn der Zwang wieder ausbricht und mein Ex das gegen mich vor Gericht verwenden würde. Sie stehen zwar hinter mir, machen aber Druck und schüren solche Ängste. Und wie würde ich dastehen, krank und ohne Arbeit, wenn es wieder zum Streit vor Gericht kommt? Ich hätte nichts vorzuweisen.

An alle Frauen hier im Forum. Wartet nicht so lange wie ich, dass sich Eure Männer ändern, wenn sie sich zu lange mit Händen und Füßen dagegen sträuben und Euch gar nicht sehen. Es macht irgendwann krank und schwach. Dann wird es umso schwerer, zu gehen, vor allem, wenn, wie bei mir, die Abhängigkeit, Kinder, Arbeit, Haus und Gesundheit es scheinbar unmöglich machen.

Eure Geduldige
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RE: nach fast 7 Jahren: Ist er tatsächlich weg von Pornos? - von Geduldige - 16.03.2022, 10:01



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