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Eine höchst komplizierte Situation
#1
Hallo miteinander,

gerne möchte ich mich vorstellen und meine Geschichte erzählen. Ich heiße Martin, bin 57 Jahre alt und damit vermutlich eines der älteren Kaliber hier.

Auch mein Leben ist geprägt von jahrzehntelangem Pornokonsum. Dieser hat nach heutigem Stand dafür gesorgt, dass ich bei Selbstbefriedigung mit bestimmten Porno-Videos in den allermeisten Fällen eine Erektion bekomme. Manchmal switche ich so sehr von Video zu Video, dass eine Erektion nur schwer entsteht bzw. ich von Video zu Video switchen „muss“, um eine Erektion zu bekommen.

Mit meiner Partnerin, mit der ich seit 9 Monaten zusammen bin, verhält es sich so, dass ich bei „normalen“ Streicheleinheiten und Liebkosungen keine Erektion bekomme. Da ich ein großer „Blowjob“-Fan bin, hat in dieser Hinsicht seit langen Jahren eine Konditionierung stattgefunden. Soll heißen, ich habe mich mit Frauen umgeben, die mir jederzeit orale Befriedigung verschafft haben, und zwar genau in der Form, wie ich es in Pornos gesehen habe. Auch wurde hier häufig gefilmt.

Dies bedeutet, dass ich gemeinsam mit meiner Partnerin dann eine Erektion bekomme (und auch das nicht immer), wenn sie mich oral verwöhnt. Gelingt dies, „müssen“ wir ganz fix und unmittelbar in eine bestimmte Position der Penetration kommen, damit eine solche Penetration überhaupt möglich ist und aufrecht erhalten werden kann. Ansonsten ist die Erektion schon wieder weg. Wenn ich also mit meiner Freundin schlafen möchte (und sie mit mir), muss dies immer auf eine ganz bestimmte Art und Weise initiiert werden, Ein Stellungswechsel ist kaum möglich.

Dies missfällt meiner Partnerin natürlich sehr. Sie möchte nicht dauernd "blasen". Im Gegensatz zu mir (und vielen Männern?) erlangt sie Erregung und Lust nicht auf Knopfdruck, sondern ausschließlich situativ. Sie konserviert eine Geilheit auch nicht über Stunden bis zu einem Zeitpunkt, in der man sich miteinander beschäftigen kann. Ganz im Gegensatz zu mir, der eine sexuelle Lust so lange in sich trägt, bis sie befriedigt ist.

Als ob dies nicht alles schon genug wäre, haben meine Partnerin und ich auch noch sehr unterschiedliche Befindlichkeiten der Libido. Ich bin in der Regel alle 48 Stunden erregt (und bräuchte stress-release), meine Freundin hat wenig bis selten Lust und könnte nach eigener Aussage auch auf Sex verzichten.

Dies heißt für mich, dass ich im Falle einer Porno- und Selbstbefriedigungs-Abstinenz meine aufgestaute sexuelle Lust nicht „bei Bedarf“ mit meiner Partnerin teilen kann. Daraus wiederum ergibt sich im schlimmsten Fall die Konsequenz, dass ich zu den Pornos zurückkehre.

Eine meiner zahlreichen Fragen richtet sich auch an die unter euch, in deren Partnerschaft Sexualität eine ähnlich untergeordnete Rolle spielt. Entspannt sich dies, wenn man wirklich lange abstinent ist und sexuelles Gedankengut und die Umsetzung von Sexualität kaum bis gar nicht mehr stattfindet? Oder ist eine Trennung vom Partner/der Partnerin allein schon deshalb sinnvoll, weil man ganz unabhängig von Pornosucht sexuell gleich oder zumindest ähnlich takten sollte?

Tja, dies erstmal von mir. Danke fürs Lesen, ich freue mich über Feedback.
Martin
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Eine höchst komplizierte Situation - von Benutzer 8094 - 20.10.2023, 13:15



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