Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Pornossucht, Masturbationssucht, Sexsucht - lebenslange Verwundung?
#21
An Partnerin76 

Wie viele Chancen willst Du Ihm nach allen Vorkommnissen noch geben?
Wie lange willst Du Dich demütigen lassen?
Wie lange auf eine "normale" erfüllende Paarsexualität verzichten, ohne den Pornosexscheiss?
Wie oft willst Du beim kleinsten Strohhalm die Situation schönreden? 

Wer welche Antworten gibt, ist im voraus klar.
Der Süchtige, der sich selber nicht im Griff hat und keine normale Sexualität kennt, plädiert für immer neue Chancen.
Welche Antworten man erhält, ist abhängig davon, mit wem man sich austauscht.

Fehler können und sollen in einer Partnerschaft verziehen werden, aber kein zerstörerischer Dauerzustand.

Die Dauerständerreaktion, wegen der vermeintlichen Aussicht auf Swingersex, zeigt deutlich, wie es um Deinen Mann steht.
Seine Reaktion ist plump und peinlich, weil er nicht merkt, wenn er Dir gegenüber in Fettnäpfe tritt.
Die Aussicht auf die Erfüllung seiner Phantasien, blendet Alles aus.
#22
Sally!!!!!!!

Denke nie mehr an so etwas beim Autofahren.

Du hast dein eigenes wertvolles Leben. Dieses wäre auch ohne deinen Partner, bzw. auch, wenn du angelogen wirst, vor allem eines: WERTVOLL.

Ich rate den angelogenen Frauen immer (und das tut auch meine und ich freu mich für sie): Gönn dir etwas Schönes, etwas, was du genießen kannst, etwas, was dir guttut, etwas, das du dir sonst nicht einfach so gegönnt hast!

Alles Gute, genieße dein Leben und schaue (vor allem beim Autofahren) NACH VORNE!!!

Heinrich
#23
(16.01.2019, 07:41)Marina1988 schrieb: Ich persönlich habe die Erfahrung gemacht, dass das Bild der Frau und der Sexualität in der "Realität" sich durch die Sucht ganz oft komplett verändert. Die Polizisten, Lehrerin, Prostituierte, dick, dünn, blond, rot.. Das alles haben sie innerhalb weniger Minuten. Wie soll man da konkurrieren? Ich habe von mal zu mal gemerkt, dass ich immer härter agieren muss, damit er kann. Normales ausziehen hat da irgendwann nicht mehr gereicht. Er wurde manchmal richtig grob, wenn er gemerkt hat, dass eine gewisse Praktik nicht genauso funktioniert, oder aussieht wie im Film den er sich ne Stunde vorher angeschaut hat. Das ist entwürdigend! Allerdings habe ich jetzt schon von einigen Jungs hier gehört, dass sie nach mehreren Wochen ohne Konsum ihre Frau erst wieder richtig spürten. Das ist super und vielleicht sind unsere Männer nur Einzelfälle, bei denen das gesamte Bild der Sexualität nun einfach geschädigt ist? Ich glaube dir, dass dein Mann ganz tolle Eigenschaften hat und sicherlich in vielen anderen Dingen ein guter Partner ist. Es ist allerdings natürlich die Frage, ob man damit Leben kann, oder sollte. Eine gesunde, schöne Partnerschaft ist ja schon sehr wichtig. Auf Dauer jedenfalls schon. Man geht einfach selbst daran kaputt. Aber wie gesagt..Größten Respekt an die Jungs hier, die hier so kämpfen und sich nicht mit der Sucht abfinden.

Liebe Marina!


Vorerst danke für die netten aufmunternden Worte!

Du darfst nie versuchen, gegen die virtuellen Frauen anzukämpfen oder dich den dort vorgezeigten Praktiken hinzugeben, wenn du das selbst nicht willst. Dein Partner muss wissen, was er an einem ECHTEN Menschen hat.
Und die meisten von uns sind hier, weil sie ihre ECHTEN Menschen nicht gegen die Gefahr aus dem Netz verlieren wollen.

Gib nicht auf, bleib du selbst und verbiege dich nicht. Vielleicht kannst du IHM helfen, die Gespenster aus der virtuellen Welt irgendwie loszuwerden.

Ich wünsche euch viel Erfolg dabei!

Alles Liebe!

Heinrich

(20.01.2019, 10:33)Sally schrieb: Liebe Partnerin 76, ich hoffe, ich darf hier nochmal kurz an Heinrich schreiben, auch wenn es ja Dein Thread ist.  

Lieber Heinrich,
Dir auch vielen Dank, mir hilft das wirklich viel. Ich habe jetzt auch mal versucht, zu erfahren, ob es etwas gibt, was ich tun kann. Aber er ist der Meinung, damit Aufzuhören wäre keine große Sache, er würde es einfach machen. Ich glaube, mir wäre lieber gewesen, er hätte mir Schwierigkeiten damit gebeichtet, weil ich die eher hätte glauben können. Ich habe große Probleme, ihm irgendetwas zu glauben. Wenn wir darüber sprechen und ich das Ganze unter dem Aspekt „Sucht“ und da so reingerutscht sehe, fällt es mir leichter, nicht alles persönlich zu nehmen.

Wir reden erst jetzt, nach Jahren, zum ersten Mal richtig über alles. Er sagt endlich schonungsloser, was Sache ist. Insofern hat sich was positiv geändert. Aber nur deshalb, weil ich den festen Entschluss gefasst hatte, zu gehen.

Ich gebe ihm eine weitere Chance, habe aber gerade so richtig Angst, dass er erst endgültig aufwachen könnte, wenn ich mich tatsächlich scheiden ließe, weil er mich, wenn ich wieder bleibe, nicht ernst nehmen und in das alte Muster zurückfallen könnte. So nach dem Motto, die bleibt eh bei mir, die zieht das nicht durch. Denn das ist das, was er bisher erlebt hat.

Weil noch einmal kann und will ich kein Hintergehen mehr erleben. Die letzten Tage hatte ich wieder Schwierigkeiten beim Autofahren, weil ich da einen plötzlichen Drang habe, zur Seite zu lenken. Dabei will ich mich gar nicht umbringen oder verletzen oder das Auto schrotten, wirklich nicht. Ich weiß nicht, was das ist. Ich will eigentlich nur Ehrlichkeit, egal was ist. Das Angelogen werden ist für mich viel schlimmer als die Sucht an sich.

Es tut mir leid, zu lesen, dass Rückfälle passiert sind. Aber ich glaube mittlerweile, dass diese Sucht echt keine harmlose Sache ist und man auch auf kleine Fortschritte stolz sein kann. Und die sind doch da und das ist das Wichtige! Die Richtung muss stimmen und für die hast Du Dich entschieden und irgendwann hast Du den Ausstieg ganz geschafft, da bin ich mir ganz sicher!

Sally!!!!!!!


Denke nie mehr an so etwas beim Autofahren.

Du hast dein eigenes wertvolles Leben. Dieses wäre auch ohne deinen Partner, bzw. auch, wenn du angelogen wirst, vor allem eines: WERTVOLL.

Ich rate den angelogenen Frauen immer (und das tut auch meine und ich freu mich für sie): Gönn dir etwas Schönes, etwas, was du genießen kannst, etwas, was dir guttut, etwas, das du dir sonst nicht einfach so gegönnt hast!

Alles Gute, genieße dein Leben und schaue (vor allem beim Autofahren) NACH VORNE!!!

Heinrich
#24
Liebe Partnerin 76,

ich habe als Angehörige das Gefühl, dass diese Wunden ewig bleiben. Es bleibt einfach nun mal vernarbtes Gewebe. Mein Gedankenkarussel dreht sich auch von morgens bis abends um seine Sucht. Egal ob ich die Zeitung aufschlage, in einem Film gestöhnt wird, oder ich eine nackte Frau in den Medien sehe...Sobald mein Mann mit im Raum ist, fängt mein Herz an schneller zu schlagen und es läuft mir regelrecht ein Schauer über den Rücken. Ich habe Angst, dass es jetzt wieder ein Trigger sein könnte,  oder ob er eine Errektion bekommt und es ihn vielleicht anmacht? Was würde ich dafür geben, einfach mal ganz neutral den Fernseher einzuschalten. Ich schaue schon vorher was kommt, weil ich nicht wieder verletzt werden möchte. Aufgrund seines 90 Tage-Verzichtes, soll er sich bei den kleinsten Anzeichen z.B mit Sport ablenken. Toll, wenn der eigene Mann dann nach einer nackten Brust im TV die Hanteln schwingt. Wie entwürdigend, wenn die Frau nebendran sitzt und gerne einen einzigen "erotischen" Blick von ihrem Mann hätte(an Sex nicht zu denken).

Ich habe manchmal das Gefühl, dass das nie verschwindet. Vielleicht können uns die Männer, die schon einige Erfolge mit ihrer Sucht zu verzeichnen haben uns ein bisschen aufklären? Ist es richtig, dass ihr quasi nur "trocken" seid? Bleibt es für euch immer komisch, Sexszenen in einem Film zu sehen? Müsst ihr euch euch quasi immer beherrschen? Bleibt es immer bei dem "boar die ist ja geil, anstatt "was eine tolle Frau"?

Bitte nicht falsch verstehen liebe Männer. Vielleicht unterstelle ich euch da auch was. Ich habe nur einfach keine Ahnung und kann mich da nicht reinversetzten.

Warum wir immer noch bei unseren Männern sind (die halbherzig bei der Sache sind), kann ich mir auch nicht erklären. Mich macht das so kaputt und es zerstört meine gesamte Sexualität. Ich weiß nicht worauf ich warte?. Wir sollten uns wirklich unsere Gedanken machen, ob wir uns nicht von Allem befreien sollten. Auch für uns wäre ein Leben ohne Sucht doch ein Traum. Ich persönlich nehme mir gerade ein paar Tage um das rauszufinden.

Fühle dich gedrückt, von einer Gleichgesinnten!
[

Danke Heinrich, für deine Worte?. Leider komme ich mit der "Zitieren" Funktion nicht so klar. 

Wenn ein Mann so denkt, dann hat er wohl für sich gemerkt, dass er Probleme hat und die Sucht Gift für ihn ist. Manchmal glaube ich, dass mein Mann nur kämpft, weil er sonst Frau und Kind verliert. Dass er also seine Einstellung zu Frauen, Sexualität und Pornos gar nicht verändern möchte, sonder er möchte nur eine Trennung verhindern. 

Beides sind so zwei unterschiedliche Aspekte, dass nur der Süchtige selbst die Beweggründe kennt. Wir können immer nur zuhören und glauben.

Wenn man doch nur in die Köpfe schauen könnte..
#25
Liebe Marina,

ich will dir mal kurz deine Fragen aus Sicht eines Ex-Süchtigen beantworten.

Für mich ist es nicht komisch Sexszenen in Filmen zu sehen und ich habe dabei keine Pornophantasien.
Bei mir hat sich durch den Reboot das Frauenbild verändert und ich kann Frauen ohne jeglichen Sexbezug anschauen. Ich muss mich nicht beherrschen.

Aber ich muss auch sagen, dass das sexuelle Abchecken von Frauen für mich nichts direkt mit Pornosucht zu tun hat. Es kann zwar dadurch entstehen, aber ich halte es oft für ein pubertäres Verhalten , das nicht abgelegt wurde.

Was den Reboot deines Mannes betrifft kann ich nur sagen, dass bei mir der Reboot erst dann funktioniert hat, als ich ihn für mich und nicht für jemanden anders gemacht haben.
Der „erzwungene“ Reboot mag die körperlichen Folgen heilen, aber die Psyche bleibt krank. Das ist meine Meinung und mein Gefühl.
#26
Hey Marina,
kann hier auch nur Schokiprinz zustimmen.

Wenn ich eine schöne, nackte Frau wo auch immer sehe (zum Beispiel in einer Serie), dann denke ich mir "Das ist eine attraktive Frau." und ich glaube, das ist auch völlig normal. Denn das denke ich mir nicht nur bei nackten Frauen, sondern die Attraktivität einer Frau ist für mich viel mehr als nur der Körper.

Wenn dein Mann WIRKLICH den Entschluss gefasst hat, den Reboot durchzuziehen, dann wird sich seine Sexualität wieder normalisieren.

RedBlob
#27
@Sally
Ich kann Dir die Aussagen von Schokiprinz auch bestätigen.

Nur hatte sich mein Frauenbild trotz massivem Pornokonsum nicht verändert.
Es gab es immer eine Trennwand zwischen Realität und Pornos.
Ich denke es ist entscheidend, in welchem Alter und warum man in die Pornosucht abdriftet.
Wer wie ich, spät aus sexueller Unzufriedenheit da reingerät, kennt das normale suchtfreie Leben.
Ich musste kein kaputtes Bild von Frauen und Sexualität in Ordnung bringen.
Meine Sucht war schnelle Befriedigung/Ablenkung mit Pornos, wenn es im realen Leben nicht wie gewünscht lief.
Körperlich hatte ich mich von der Abstumpfung rasch erholt, sexuell klappt es wieder wie früher.

Die Sucht hinterlässt nicht bei Allen dieselben gravierenden Spuren.
Deshalb verläuft auch die Heilung unterschiedlich.
#28
(21.01.2019, 20:13)heinrich66 schrieb: Alles Gute, genieße dein Leben und schaue (vor allem beim Autofahren) NACH VORNE!!!

Hallo Heinrich,
ich werde an Deinen Satz denken, wenn mein Gehirn mal wieder spinnt!
Im Moment geht es mir diesbezüglich wieder gut. War mit einer Freundin Kaffee trinken. Wir haben lange über alles Mögliche geredet, über die Pornosucht natürlich nicht, denn das kann ich ja keinem erzählen, deshalb gefällt es mir hier im Forum ja so gut. Seitdem ist dieser Zwang einfach wieder weg.
Vielleicht aber ja auch, weil sich mein Mann im Moment sehr bemüht und wir auch wieder mehr Zeit miteinander verbringen, er nicht dauernd in seinem Home Office abends verschwindet und mich mit den Kindern sitzen lässt. Ich habe die letzten Jahre eigentlich so ziemlich jeden Abend ohne ihn verbracht, weil er ja noch „arbeiten“ musste und er sagte, dass ihm Fernsehschauen halt nicht gefällt. Jetzt merkt er, was er verpasst hat, wie viel die Kinder abends von ihrem Tag erzählen, wie wichtig das für Kinder ist, dass da jemand zuhört und dass er so vieles von ihnen gar nicht weiß. Die sind ein Stück weit ohne ihn groß geworden. Ich werde jetzt auch wieder geküsst und in den Arm genommen. An Silvester noch saß er meilenweit von mir entfernt. Jetzt sucht er wieder meine Nähe und das ist einfach schön.
Der Zwang zur Seite lenken zu wollen hat einen zeitlichen Zusammenhang mit dem ersten Entdecken, was mein Mann da so macht. Erfahrungsgemäß kommt dieser Gedanke plötzlich, aus heiterem Himmel, auch wenn gar nichts war, bevorzugt auf der Autobahn irgendwann wieder und ich kann nichts dagegen tun. Leider auch wenn meine Kinder im Auto sind. Ich fang an zu schwitzen und zu zittern und zähle oder erfinde Begriffe zum Alphabet um den Gedanken zu vertreiben und mein Gehirn anders zu beschäftigen. Im Netz steht, dass Menschen, die so etwas denken, es nicht tun. Ich hoffe, die haben Recht und ich wünschte, ich könnte das für immer abstellen. Ich würde niemals meine Kinder alleine lassen wollen oder wollen, dass ihnen was passiert.

Ich kauf auch immer ein, wenn wieder was war. Smile

@ phoenix Mein Mann und ich hatten mehrere Jahre zusammen vor den Pornos und die waren schön. Er ist abgedriftet als unser zweites Kind da war und das war ein Schreibaby, das die Nacht zum Tag gemacht hat. Insofern kann ich es verstehen, denn da habe ich versucht zu schlafen, wenn es irgendwann ging, weil ich musste ja nachts das Baby herumtragen, damit es nicht weint und mein Mann schlafen kann. An das Herumtragen hatte sich die Kleine irgendwann gewöhnt, sie schlief auf meinem Arm und wachte aber zuverlässig auf, wenn die Bewegung aufhörte, so dass ich das 15 Monate lang machen durfte, oftmals bis 4 oder auch 5 Uhr früh, dann schlief sie nämlich tief und fest. Und um spätestens 7 Uhr stand die Große am Bett, „Mama ich bin wach“. Er ist damals ausgezogen aus dem Schlafzimmer. Wir haben bis heute getrennte Schlafzimmer und das aus verschiedenen Gründen nie mehr zurückverlegt.
Jetzt ist die Hoffnung bei mir natürlich da, ich könnte den Mann, den ich geheiratet habe, wieder zurückbekommen. Denn dafür würde sich alles lohnen.

@ Marina Ich würde auch so gerne in den Kopf hineinsehen können, ob er es diesmal wirklich selber will. Weil die Angst ist groß, er könnte nur wieder die Ehe an sich retten wollen.
#29
@sally
Eure Situation ist ein Klassiker wie er im Buch steht.
Es ist nachvollziehbar was passiert ist.

Da es den Auslöser (Schreibaby) nicht mehr gibt, habt Ihr gute Chancen, wieder zueinander zu finden.
Nimm es nicht persönlich wenn es Rückfälle geben sollte!
Versucht herauszufinden, was Euch fehlt und welche neuen Wünsche es eventuell heute gibt.
Habt etwas Geduld und viel gegenseitige Achtsamkeit.
Es kann Spass machen sich wieder neu zu entdecken!


Gruss
phoenix
#30
@ Sally!

Wünsche euch, dass es so bleibt und wieder aufwärts geht.
Unsere Kinder sind schon erwachsen und glaub mir - es lohnt sich, sie aufwachsen mitzuerleben, wenn sie groß sind, ist das nicht mehr nachzuholen.

Dranbleiben!

Alles Gute!

Heinrich




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste