Wer ist dieser Mann eigentlich?

[Finchen156]

Ich schaff das überhaupt nicht. Ich bin sowas von zerstört. Ich fühle mich immer noch wie in einer Wolke. Ich weiß noch das ich die ersten Wochen rumgelaufen bin wie ein Geist... Immer dachte ich.. Das kann doch jetzt nicht wirklich real sein.. Das kann doch nicht wirklich mein Leben sein... Das ist ein Albtraum...
Leider ist genau das aber die scheiß Realität. Ich war so sauer, ich hab geheult wie ein schlosshund und er saß nur da, konnte mich nicht mal trösten weil er ja nicht mal Gefühle hat um ansatzweise nachfühlen zu können. Ich bin sauer, auch auf mich das ich es nicht schon früher hätte rausfinden können, ich hab ja immer gut aufgepasst so dachte ich zumindest. Blauäugig bin ich ja nie durchs Leben und trotzdem konnte er so perfekt lügen und mich betrügen, seine Macht über mich so ausleben weil er sonst eigentlich nicht wirklich aktiv in der Beziehung ist.
Er hat es auch oft aus Rache gemacht und der Gedanke ist einfach noch tausend mal ekeliger ihn mir da mit herunter gelassener Hose vorzustellen. Dieser kleine Wurm, da sitzend, blöd grinsend weil die alte es ja nicht weiß und mit einem wisch runter vom Klo und perfekt heile Welt gespielt während ich so oft, auch im Beisein anderer sagte, das nix läuft wenn das im Gespräch gerade mal so Thema war. Es lief nix, zumindest bei mir, ich war jahrelang unbefriedigt, zickig während er jeden Tag befriedigt war mit all diesen Frauen plus jeder auf der Straße, sämtlichen Kundinnen. Da krieg ich echt das kotzen. Ich weiß nicht wie man da als Mann noch was von aufrichtiger liebe reden will. Nikolaus existiert nicht, nicht mal Weihnachten, dieses Weihnachten nach dem großen knall, meine Geburtstage oder Jahrestage völlig egal. Im Juni 21 konnte ich mein Geburtstagsgeschenk sogar selbst bezahlen weil eine Liebe Freundin sich das zweite Jahr in Folge ihm annahm und Absprach sie kümmere sich weil er ja eh nie Ideen hat. Das Geld dafür, wobei es nur um 20€ ging als seinen Anteil hat er nie bezahlt
Das habe ich ihr dann Monate später gegeben nachdem ich ihm mehrfach dran erinnert habe. Ich habe sie nun gebeten das zu lassen, denn ihn interessiert das nicht wirklich. Er sagt immer er liebt mich, zeigen kann er es nie. Auf seine leeren Worte im allgemeinen folgten niemals Taten. Also nein, ich schaff das irgendwie absolut nicht und hätte gerne meine Stärke von früher zurück oder würde mich gern ein paar Jahre zurück beamen. Mit zwei Kindern in der kleineren Wohnung war das kein Problem, kam 2018 bei der Trennung gut klar. Jetzt wohnen wir in einer großen teuren Wohnung und es kam noch ein Baby dazu. Er hat mich also ganz bewusst in eine Lage gebracht in der er mich nun endlich unter Kontrolle hatte und er noch entspannter weitermachen konnte, wohl gemerkt die ganzen Jahre ohne jegliches schuldgefühl wie er selbst sagt und mit dem Vorsatz es mir niemals zu sagen und nur darauf zu warten das ich gehe wegen seiner Faulheit und dem sexuellem Desinteresse.

[Geduldige]

Liebe @Finchen,

das klingt wirklich schlimm. Und so, wie Du Deine Gefühle beschreibst, fühle ich es noch heute, obwohl mein Mann seit fast 5 Jahren keine Pornos mehr schaut.

Dieses Gefühl, dass das, was man sich so sehr von seinem Partner wünscht, für ihn nichts wert ist, bleibt bis heute, wenn er nie etwas dafür getan hat, auch wenn er selbst immer wieder beteuert, wieviel ihm das bedeutet. Es sind nur Worte, und die sind schnell gesagt.

In den ersten Jahren, also während der Sucht, war ich das Stehaufmännchen, habe typische Männerarbeiten am Haus gemacht, alle Einkäufe erledigt, den Haushalt geschmissen, Ausflüge organisiert und ihn dazu motiviert, mich um die Kinder gekümmert, für ihn gelogen, wenn er mal wieder nach einer Pornonacht nicht zur Arbeit ging oder viel zu spät, Anrufe für ihn getätigt hat, war selbst arbeiten und und und.

Als er dann mit den Pornos aufhörte, entwickelte er sich zum Arbeitstier, Serien- und Handyjunkie. Zwar kümmerte er sich inzwischen auch ab und zu um die Kinder, Einkäufe, organisierte Ausflüge fürs Wochenende (machen wir nur alle 2 Wochen) aber seine Freizeit verbrachte er nach wie vor am liebsten ohne mich, vorzugsweise vor der Glotze.

Auf Gefühlsebene und körperlicher Ebene war mit ihm nach der Pornosucht noch weniger los.

Die unzähligen Gespräche (die ich iniziierte, während er meist schwieg) über Jahre, seine Versprechen, die er nie einhielt, seine Lügen, mein warten und hoffen haben mich irgendwann selbst krank gemacht. Und es ist genau, wie Du beschreibst: Damals war es noch verhältnismäßig einfach, zu gehen. Inzwischen ist es wahnsinnig schwer, weil man so ausgelaugt ist, dass man selbst kaum noch was auf die Reihe kriegt. Man hat sich abhängig gemacht oder wurde bewusst dazu gebracht, damit man keine Wellen mehr schlägt. Es ist grausam.

[Finchen156]

Es fühlt sich wirklich gut an das ihr mich hier wirklich versteht. Danke dafür

[Finchen156]

Diese leeren Worte, keine Taten kenne ich seit 6,5 Jahren und es ist nach wie vor so. Ein Arbeitstier ist er generell, aber eben nur auf Arbeit. Ist es mal etwas handwerkliches hier dauert es Monate. Er ist Tischler.... Ein schöner Beruf eigentlich. Wir lieben Holz und man könnte eigentlich viel zaubern wenn man die Lust dazu hätte. Ein handyjunkie war er schon immer, wie gesagt drei Stunden Youtube waren Standard. Seit dem es raus ist mit den pornos lässt er das Handy oft liegen, hatten auch schon ein handyfreies Wochenende das war schön. Er drosselt sich da aktuell sehr. Aber ich kenne ihn auch mit dem Bier... Es ist wie beim Quartalstrinker.... Er ist fähig alles für einige Zeit einzustellen um in eine Rolle zu passen und irgendwann knickt er ein. Nach jedem Streit früher zb wegen Haushalt ging es mal drei Tage gut dann wieder das selbe. Mit Rechnung bezahlen ebenso, einen Monat nach Streit pünktlich dann im nächsten wieder nicht pünktlich. Sich selbst regulieren funktioniert bei ihm einfach nicht. Deswegen weiß ich auch das die pornosache nicht nach drei Monaten reboot erledigt ist. Ich war auch hier immer der Macher in allen Lebenslagen, seine Mutti in allen Bereichen, die die ihm immer den arsch gerettet hat wenn er sich der Welt immer als Opfer darstellte. Er hat nie Verantwortung für sich oder sein Handeln übernommen. In 6,5 Jahren hat er vielleicht 10 mal etwas mit den Kindern allein gemacht. Er geht generell immer den einfachsten Weg, nennt das selbst minimax Prinzip. Minimaler Aufwand maximales Ergebnis... Obwohl letzteres natürlich auch nie zutrifft. Auch sexuell gesehen war er immer sehr zurückhaltend, langweilig nicht experimentierfreudig, kein Interesse generell am weiblichen Körper, er hat keine Ahnung wie eine Frau funktioniert und hatte auch nie Interesse es herauszufinden. Er guckt sich niemals lebsenpornos an... Bringt ihm ja nix. Es ging immer nur um ihn, sein ego und das Objekt Frau. Bei den letzten gemeinsamen sexuelle Kontakten war es auch so, abends im Bett, Youtube nach Stunden ausgemacht, rübergerutscht, ohne ein Wort oder ein Kuss zwei Mal an die Brust gefasst und dann zwischen die Beine. Wow, ich fragte ihn dann echt was das soll? Er redete dort seit Wochen nur das nötigste, gab mir morgens nur ein tschüss Kuss, kein ich liebe dich, nachmittags nur Youtube.... Und dann will er mit mir schlafen. Sehr anregend. War da wirklich stinksauer, das war im November und da wars dann so, dass das für mich so krass porno mäßig primitiv war und ich daraufhin auch schon seeehr skeptisch war.... So nahm es dann seinen Lauf das ich es im Dezember selbst rausgefunden habe was ich nie erfahren sollte.

[Finchen156]

Update:Tag 5 hardmode. Im Gegensatz zum letzten Versuch hat er diesmal wohl überhaupt keinen Bedarf, selten ne morgenlatte und kenne Erektionen tagsüber. Er beachtet mich kaum, kein Bedarf zu kuscheln, kein sexuelles Verlangen. Er ist sehr ruhig und zurück gezogen, warum weiß er selbst nicht. Es ist sehr merkwürdig. Auch in dieser Woche, glaube ist jetzt woche vier seit Aufgabenstellung von der Suchtberatung, hat er keinen Termin zur Therapie. Er hatte sich die letzten Tage immer vorgenommen anzurufen und hat es nicht getan. Nachfragen meinerseits nerven ihn, heute wirkt er besonders zickig. Ich liege nun mit corona flach und er kümmerte sich heute mal um den liegen gebliebenen Haushalt, wirkte auch etwas genervt was drei Kinder in ein paar Stunden so anstellen. Tja, ich hab das jeden Tag. Weiß aktuell auch nicht wie ich mit ihm umgehen soll, sonst klappte es immer gut das er sich bei mir öffnen konnte, jetzt komme ich überhaupt nicht mehr an ihn ran. Das macht mir große Sorge. Zumal Mittwoch und Donnerstag auch wieder jeweils zwei lügen von mir aufgedeckt wurden bezüglich des Konsums vorher. Er wird dann wie immer sehr laut und ist angepisst.

[Alobar77]

ach ja, seufz.... ich glaube es braucht irgendwie ein Mischung zwischen locker bleiben und dann konsequent... ich glaube bei Gereiztheit und Verschlossenheit kann man es vergessen dass Menschen (meist eher Männer) auf Fragen überhaupt auf Reden über Probleme eingehen, eingehen können... das ist dann der Modus "alleine durch die Prärie" oder so... Ich musste das in meiner Beziehung irgendwann auch kapieren (bei uns sind die Rollen umgekehrt) - wenn Frau grantig ist, geht nichts, null, dann ist es kontraproduktiv drauf zu drücken... obwohl ich wissen/verstehen/lösen will was grad an Knoten da ist... und der Porno Entzug kann schon auch schuld sein oder auch ein Rückfall - ein Süchtiger war es gewohnt seine Sucht zu leben, jetzt will ihm dauernd wer dreinreden, das ist empörend! oder so ähnlich... nicht unterkriegen lassen und vor allem auch ab und an auf sich schauen... in den Momenten kannst du meiner Meinung nach nichts tun...

[Finchen156]

Er drängt mich aktuell so weit weg das ich schon garnicht mehr weiß wo vorne und hinten ist. Bei jeder Frage kommt "keine Ahnung" "weiß ich nicht". Da ist grad kein Knacks mehr in der Schale der irgend etwas zulässt, nicht mal ein drang sich da selbst rauszuholen. Er sitzt gefühlt grad im Zug nach ganz unten, merkt es selbst aber zieht nicht die Notbremse. So würde ich es beschreiben. Er stützt sich auf Aussagen wie "in einer Therapie könnte mir sicher geholfen werden". Er gibt damit direkt wieder die Arbeit von sich ab, sollen es andere machen. So wie eigentlich immer. Er drängt sich in die opferrolle und stagniert, liegt da wie ein angeschossenes Reh. Die letzten Tage ist er extrem antriebslos und sehr müde. Also eigentlich wie vor dem ganzen.einen Rückfall bestreitet er. Er greift auch wieder vermehrt zum Handy, news lesen, Facebook. Vielleicht hat er auch wieder Weibern auf der Arbeit hinterher gegeiert und fühlt sich deswegen schlecht. Das war neben porno morgens sein Tagesprogramm welches dann darin endete das er sich dann abends neben mir heimlich auf die BVG Bürotanten im porno im kopf einen runter holte.puuu,tief durchatmen. Ich fühle mich aufjedenfall nicht gut, die Stimmung beeinflussen wir ja permanent gegenseitig in die jeweilige Richtung. Im Endeffekt bleibt nur abwarten und auf Ehrlichkeit hoffen, wobei er mir fast täglich Zeigt das Ehrlichkeit ein Fremdwort ist. Hab noch nie jemanden kennengelernt der bei jedem kleinen pups lügen muss. Er macht es mir aktuell nicht leicht mir das weiter anzutun. Ich könnte auch einfach glücklich sein und meinen seelenfrieden wieder haben.

[Alobar77]

Hallo Finken, ja, das ist auch deine Entscheidung.... das stimmt... aber offenbar liebst du diesen Mann so wie es klingt.... ich kann dir nicht viel mehr raten als oben geschrieben, aber nicht vergessen glücklich zu sein ist schon auch ein Rat... wenn das mit ihm gerade nicht möglich ist hole dir dinge in dein leben die dich glücklich machen, ich glaube das würde ihn mehr aufwecken, wachrütteln als wen du direkt "mit ihm arbeitest" - denn da muss er selber mal einiges kapieren.... Alles Gute!!

[Finchen156]

Jetzt gab's direkt morgens wieder Zoff. Ich habe nachgebohrt welche Frauen es außerhalb des pornoskonsums waren auf die er sich ja heimlich neben mir dann immer noch befriedigt hat, nach langem Überlegen ist ihm wohl nur eine Im Kopf geblieben die wohl über einen längeren Zeitraum seine Fantasien bedient hat. Auf meine Frage was das denn soll, wenn er mir immer erzählt er würde nen porno ja auch nicht mehrfach gucken weils langweilig ist und die frauen ihm nix bedeuten hatte er keine wirkliche antwort. Es ist ihm alles unangenehm. Daraufhin war er dann wieder sauer und möchte die Beziehung sein lassen. Auf Nachfrage hin meinte er dann wieder.... Ach das nimmst du ernst... Und windet sich somit wieder aus seiner Aussage heraus. Ich verstehe es nicht, diese Aussagen kamen nun auch schon extrem oft und während natürlich verständlicherweise die schnellste und effektivste Art für ihn sich mit dem Thema nicht mehr auseinander zu setzen.

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Was mir noch einfällt. Seitdem er die pornos seit Anfang Dezember weglässt ist seine frustrationstoleranz sehr niedrig. Er war immer schon jemand der ewig nix sagt und dann aus dem nix total ausflippt, rumschreit, Dinge wirft und gegen Möbel schlägt. Dieses Verhalten hat sich in den letzten Monaten extrem verschlimmert. Sobald es bei dem Thema irgendwie unangenehm wird oder ich etwas anzweifel rastet er aus, schreit und lässt seine Wut raus indem er Sachen wirft oder halt irgendwo gegen schlägt, egal ob die Kinder das mitbekommen oder nicht . Ich frage mich ob das dadurch jetzt verschlimmert wird, da er ja nun eigentlich nicht mehr unter einem permanenten testosteronmangel leiden müsste und zeitgleich ja das unterdrücken sämtlicher Emotionen nicht mehr so stark vorhanden ist wie vorher als er noch konsumierte. Es ist für mich schwer zu ertragen ständig angeschrien zu werden und dafür noch Verständnis aufzubringen, ich selbst schreie nicht, niemals. Für mich ist das ein Grundsatz das Nur Schwache Menschen schreien müssen um sich gehör zu verschaffen, zumal man eh nur die Hälfte versteht wenn man schreit, also völlig kontraproduktiv für mich.

[Finchen156]

Heute wars echt schlimm. Ich weiß garnicht wie oft er mich heute angeschrien hat. Für das am Vormittag hat er sich nach dem rugby-Probetraining entschuldigt und nach unkontrollierten wutausbrüchen gegooglet. Der Nachmittag und Abend lief allerdings nicht besser. Er war heute einkaufen, mir geht es immer noch nicht ganz so gut. In Gesprächen die ich anzettelte, weil er sonst den ganzen Tag stumm ist, kam es wieder zum Streit. Er schrie mich an obwohl er die kleine auf dem Arm hatte, schlug dann mit der Hand gegen den Küchenschrank und warf eine Flasche vom Tisch. Er sagte mehrfach wie krank er doch ist, "kapier das doch endlich ich bin krank" und schlug sich gegen den Kopf. Hat wieder kein bock mehr zu leben, es würde ihn niemand vermissen außer die "nutten aus den pornos" (die Aussage is wohl nicht wirklich sein ernst oder was?, oh man). Er machte sich über mich lustig und stellte mich als lächerlich dar und das ich doch mal anerkennen soll was er heute alles gemacht hat(einkaufen, aufräumen, Abendessen). Entschuldigung das ist das normale Leben. und das es hier wohl nie um ihn geht sondern immer nur um mich und das sich für ihn keiner interessiert. Ich dachte echt ich spinne. Wenn ich ihn schon heulend frage warum er mich immer wieder anschreit hat er keine Antwort,sieht mich nicht mal an, trösten oder Einsicht Fehlanzeige. Er schreit einfach weiter. Er setzte sich dann irgendwann auf den Boden und Schlug seinen Kopf mehrfach gegen den Küchenschrank. Mir wächst das langsam hier echt über den Kopf das habe ich ihm auch gesagt. Mittlerweile bin ich der Meinung das er nicht nur wie letztens diagnostiziert internetsüchtig(pornosüchtig) und mittelgradig depressiv ist sondern auch ne narzistische Persönlichkeitsstörung hat. Was ich mir heute alles anhören dürfte übertrifft echt alles. Das kann doch nicht normal sein das man ständig so ausrastet. Liegt das am pornoentzug und der fehlenden Macht die er über die Frauen dort hatte? Die Dinge die er denen gedanklich sagte wollte er mir nie erzählen, wäre ihm zu unangenehm. Aber ich kanns mir schon denken wenn er sagt er konnte sich da mal richtig männlich fühlen *kotz*.