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Die Sucht begraben
#11
Vielen Dank für die Worte. Du hast recht, sie lässt mich über ihre Gedanken im Unklaren, allerdings habe ich sie im Eifer des Gefechts auch nicht gefragt... sie ist ja eine sehr stille, fast rätselhafte Person. Richtig viel weiß ich eigentlich garnicht über sie. Selbst als ich ihr sagte, dass ich (O-Ton) "eine besondere Form von Zuneigung" für sie hab und vorsichtig sein möchte, bevor sich "unheilvolle Gefühle" zwischen uns drängen - keine Ansage ihrerseits. Allerdings hielt sie das nicht davon ab mir ihre Emailadresse zu geben (vorher kommunizierten wir über eine mittlerweile stillgelegte dienstliche Adresse).

Es ist so schwer sie aus dem Kopf zu bekommen. Das was ich für sie empfunden hab hatte all die Monate so gut wie nichts sexuelles, was für mich sehr ungewöhnlich ist. Es scheint fast als würde ich diese Gefühle bewusst einreissen, indem ich sie zum Spielball meiner Fantasien mache - indem ich sie "verramsche"

Um dem unwürdigen Tun die Krone aufzusetzen habe ich gestern, als mein Baby schlief, auf ihr Foto onaniert. Das hat lange gedauert, weil sich kaum echte Erregung einstellte. Irgendwann wurde mein Baby wach, wir waren allein zu Hause. Ich habe es in den Laufstall gelegt, dort allein gelassen, und im Nebenraum zu vollenden, unter Anspannung und immer wieder nachlassender Erektion.

Es war fast wie ein Trotzerlebnis. Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie wenigstens so für mich nützlich sein. Und dieses noch so armselige Tun stelle ich jetzt für ein paar Minuten über die Bedürfnisse meines Babys. Und auch über mich selbst: dass es mich selbst anwidert - egal.

Wünsche ich mir wirklich nichts weiter als Mitmenschen, die meinem Ego schmeichel? Das hat meine Kollegin mit ihren Defiziten und ihrer offen geäußerten Bewunderung ganz sicher getan. Und würde eine Frau im Stringbikini mit mir an einen möglichst vollen Strand gehen, würde das mein Ego ebenfalls pushen.

Will ich bewundert werden, weil ich zur Jugendzeit immer der Underdog war, aber mit einem tief in mir liegenden Wunsch, es irgendwann "allen zu zeigen"? Längst bin ich kein Underdog mehr, mit gut bezahltem Job, Familie, Freunden, interessanten Hobbies. Schaue ich aber in den Spiegel sehe ich einen Mann, der sein Baby alleine lässt um vor dem Bild einer einst geliebten Person lustlos zu onanieren.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=11583]
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#12
Hallo Fairlight,

wer will nicht bewundert werden? Gerade wenn man(n) in Bezug auf Selbstwertgefühl etwas unterversorgt ist, tut das ja der Seele gut, da kann dir niemand einen Vorwurf machen.  Aber dein Handeln finde ich unmoralisch und vergessenswert - aber nicht verdrängenswert!

Dazu fällt mir ein Ausrutscher ein, die mir letzten Sommer passiert ist. Von meinem Wohnzimmer im ersten Stock aus sehe ich zufällig, wie die Nachbarin in normaler Arbeitskleidung, Mittelalter, noch recht ansehnliche Figur, in ca. 15 m Luftlinie unten bei ihren Blumen kniet und sie jätet. Ich weiß nicht, was mich geritten hat, jedenfalls habe ich in respektvoller Entfernung vom Fenster zu onanieren begonnen ... hab mich zwar nach einigen Minuten wieder eingekriegt, war aber so aufgekratzt, dass ich wenig später das Begonnene am Laptop vollendet habe. Geht's noch, wie konnte ich nur? Sowas ist mir noch nie passiert, ich hab mich dann vor mir selber in Grund und Boden geschämt.

Vielleicht kannst die grenzwertigen Fantasien über deine Kollegin aus dem Kopf bekommen, indem du die Initiative ergreifst und dich bei einem Kaffee mit ihr aussprichst. Dann wirst du ernüchtert erkennen, wie sehr Wunsch und Wirklichkeit auseinanderklaffen.

Viele Grüße,

Rudi
Bad habits are easy to develop and hard to live with. Good habits are hard to develop and easy to live with.
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#13
Hallo Fairlight,

in deinen Worten klingt eine unglaubliche Traurigkeit mit. Das wollte ich dir nur kurz sagen. Dieses Bedauern Zeuge seines eigenen Handeln zu sein. Trotzdem hilflos und ohnmächtig daneben zu stehen, fassungslos über sein eigenes Handeln. Du bringst das sehr gut auf den Punkt. Besonders dramatisch natürlich wie die Verbindung zwischen dir und deinem Kind auseinander reißt nur aufgrund des kurzen Kicks. Das steht absolut prototypisch für jede Zerstörung der Bindungen durch Pornos. Nur dass es hier noch eine gesteigerte Dramatik darstellt. Ich wünsche dir viel Kraft damit auch du die Pornos hinter dir lassen kannst.
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#14
Vielen Dank für die Worte und bitte entschuldigt die verspätete Reaktion.

Zu dem Vorschlag mich mit der Kollegin auszusprechen. Ich hatte das ja versucht ihr zu erläutern, dass ich etwas "besonderes" für sie empfinde, sie aber nicht als potentielle Geliebte sehe. Leider habe ich mich nicht getraut über Liebe zu sprechen, statt dessen hab ich sie mit pseudoesotherischen Erzählungen über Seelenverwandschaft u.ä. überhäuft. Wie das alles bei ihr angekommen ist, ob sie doch mehr ahnt, das weiß ich nicht, ihre Reaktion war sehr zurückhaltend, wie es ihre Art ist. Zumindest hat es sie nicht abgehalten mir ihre Emailadresse zu geben.

Allerdings hat sich auch etwas geändert. Ich habe sie jetzt mit meinen Stringbikini Fantasien verknüpft, und wenn ich jetzt beschreibe wie ich dabei vorgegangen bin, entsetzt es mich selbst.

Ich habe mich im Chat als sie ausgegeben. Zwar mit veränderten Parametern (Name, Alter, Beruf), aber das wusste ja nur ich. Auf Aufforderung meines nichtsahnenden Chatpartners habe ich zunächst das Aussehen meiner Kollegin so detailliert es geht beschrieben. In der Regel folgen dann Aufforderungen, doch etwas mehr zu zeigen. Dafür habe ich nach sehr langer Suche ein Bild von der Rückenansicht einer Frau gefunden, die in Sachen Haarfarbe und Frisur meine Kollegin sein könnte - natürlich im Stringbikini.

So konnte ich mir meine Kollegin im Stringbikini vorstellen, was für mich die perfekte Inszenierung hätte sein können. Was es aber nicht. Statt dessen blieb die Erektion aus, es war eine völlig lustlose Situation. Daneben habe ich gemerkt, dass das unterirdische Niveau im Chat mich abturnt ... was hast du grad an, bist du alleine, bist du devot, wie groß ist deine Oberweite, worauf stehst du, "Dir zärtlich Kuss geb", "Dir Klapps auf Po geb", was suchst du hier, hast du Freund, bist du immer treu,
willst du Geld verdienen, wo wohnst du, kannst du dir was mit einem älteren vorstellen ...Leute, verschont mich damit - ich will doch nur darüber berichten, wie toll es ist im Stringbikini am Strand zu sein ...

Aber die frühere Nähe zu meiner Kollegin bröckelt dahin. Ich habe kürzlich auf der Internetseite ihrer neuen Arbeitsstelle gesehen, wie sie dort bereits in anspruchsvollen Bereichen eingesetzt ist. Unsere gemeinsame Basis wird mehr und mehr zur Erinnerung, neuer Input bleibt aus. Dafür habe ich sie als Gerüst für eine Fantasiegestalt genutzt, die ich nach Belieben ausgeschmückt hab - und mich dabei wohl weit von ihrer Realität entfernt hab. Allerdings ist nicht ausgeschlossen, dass sie in ein paar Wochen oder Monaten sich plötzlich wieder meldet - sie wäre halt so, sagt sie. Aber was ich davon halte - nicht auf Geburtstags- oder Weihnachtsgrüße zu reagieren - das steht auf einem anderen Blatt.

Aber wenn man den Blick auf das positive richten möchte: mein absurdes Verhalten im Chat hat mich nicht erregt, warum auch immer. Habe ich den Bogen überspannt (tolles Wortspiel)? Einen kläglichen Versuch hab ich gestern abgebrochen, was ich sonst nie tue. Zumindest weiß ich, dass ich zumindest in dieser Fantasie keine Erfüllung finde.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=11583]
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#15
Wieder ein neuer Versuch. Warum ich es erneut versuche kann ich nicht sagen. Ich könnte mich jetzt darüber auslassen, dass ich in einem Buch gelesen hab, dass Leere die Voraussetzung für göttliches Wirken in einem ist, dass Jesus sich am Kreuz auch der völligen Leere hingegeben hat, indem er freiwillig alles losgelassen hat - und ich es nicht mal schaffe, die Finger von meinen Fetischseiten zu lassen. Dass ich kürzlich während der Fahrt auf einer Autobahn eine Predigt gehört habe, als der Motor plötzliche Aussetzer hatte, so dass ich die nächste Abfahrt nehme musste, wo ich sofort eine Werkstatt fand, sofort drankam und dafür noch nicht mal bezahlen sollte. Dass in der Predigt vom „unrein werden durch die eigene Hand“ die Rede war (wenn auch in einem gänzlich anderen Zusammenhang). Wieder einmal scheint es, als wollte Gott mir sagen, dass er da ist, es gut mit mir meint, und ich ihn bitte nicht vergessen möge. In der Predigt ging es um die Frage, warum Gott Leid zulässt. Kernaussage war, dass ein Großteil des Leides von Menschen gemacht wird. Gott sagt nicht, dass ich zu Pornos onanieren soll. Ich muss es schon selbst bleiben lassen.

Ich fürchte mich aber davor, Gott ein Versprechen zu geben, kenne ich doch meine hohe Rückfallquote. Trigger lauern überall … kürzlich war ich mit meiner Tochter im Schwimmbad und erblickte eine junge Frau im Stringbikini. Meine „liebe Kollegin“, die ich mittlerweile abgeschrieben hatte, hat sich aus heiterem Himmel gemeldet (absurderweise hat sie mir zu einem völlig falschen Termin zum Geburtstag gratuliert, obwohl sie eigentlich weiß, dass ich exakt einen Monat nach ihrem Geburtstag im April meinen Ehrentag hab). Auf meinen freundlichen Hinweis hat sie traditionsgemäß wieder nicht reagiert … ob sie ahnt, das ich sie langsam versuche zu verdrängen, sie sich unter einem bizarren Vorwand melden wollte, damit ich ihr im April an ihrem Geburtstag schreibe? Wie auch immer, gesund klingt das alles nicht.

In letzter Zeit bin ich wiederholt im Wald gewesen, meine Box zu suchen. Am 30. März wäre der große Tag gewesen. Gestern bin ich mit einem Spaten angerückt und hab überall gebuddelt, leider erfolglos. Ich geb die Suche danach auf, der Wald wird mein Geheimnis wohl für immer behalten. Aber ich kann den Zettel nicht einfach wegschmeißen, ich bleibe dran.
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#16
Und einen Rat kann ich allen geben: ich habe den Eindruck, dass grade wir älteren große Probleme damit haben, die ewigen Rückfälle in den Griff zu bekommen. Es hilft alles nichts, der Zugang zu den Medien muss reglementiert werden. Überlegt euch wie ihr es macht. Ich für meinen Teil muss das Handy abends ausschalten und darf es nicht im Schlafzimmer lagern. Die Sogkraft ist erschreckend, aber damit sag ich euch ja nichts neues …
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#17
Nach einem holperigen Start („heute darf ich ja noch“) ist der erste freie Tag geschafft - wie ich schon so viele erste Tage geschafft hab. In einem Video habe ich noch einmal das gehört, was wir eigentlich wissen, ich verdränge andere negative Gefühle. Da gibt es in meinem Leben solche Erfahrungen wie Außenseitertum, soziale Ängste, Einsamkeit, häusliche Gewalt, Phobien … vieles hat sich aufgelöst, aber manches ist dazugekommen. Stress, Zukunftsängste, Verlust der Eltern - und aufgrund der Pornos Antriebslosigkeit und sexuelle Unzufriedenheit. Ich weiß dass es keine Lösung ist das zu kaschieren.
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#18
Ein zwar nicht ernst gemeinter, aber dennoch wahrer Text:

Jetzt hab ich es schon einen Tag geschafft nicht Hand anzulegen, und bin immer noch nicht clean. Ich dachte ich hätte jetzt, nach so langer Abstinenz, nur noch Glücksgefühle ob meiner herausragenden Leistung. Statt dessen sitz ich hier und würde mir durchaus gerne ein paar Seiten anschauen. Das ist so gemein von meinem Gehirn, dass es die Wohltat, die ich ihm zukommen lasse, nicht zu würdigen weiß!
Jetzt muss ich mich richtig anstrengen, nicht nach 24 Stunden rückfällig zu werden. So haben wir nicht gewettet, ich will jetzt endlich die Belohnung für meinen tollen Entschluss, mich nicht mehr diesem Material auszusetzen!
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#19
Ich zeige grade eine erstaunliche Konsequenz, keine Bilder, nichts. Ich weiß dass ich das jetzt durchhalten muss. Es klingt nicht so ungeheuerlich, es scheint machbar.
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#20
Lieber Fairlight, ich drücke dir weiterhin die Daumen und sende dir viel Kraft!
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