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Hans Tagebuch
Ich danke euch allen für euren Zuspruch und ehrlichen Worte. Es bedeutet mir sehr viel hier Verständnis und Akzeptanz zu finden und ich möchte versuchen wieder mehr zu schreiben, denn dieses Forum bleibt für mich die einzige Möglichkeit meine Gedanken zu ordnen und mitzuteilen. Ich wünsche uns allen, dass wir die Kraft besitzen diesen Dämon aus unseren Köpfen zu vertreiben, denn er ist nicht kontrollierbar und hindert uns daran das Leben unbeschwert zu genießen.

Erst jetzt wird mir wirklich bewusst, wie sehr mich die alltäglichsten Szenen triggern. Egal was ich mir ansehe, wenn eine Frau dabei ist die mir gefällt, bin ich erregt. Es reicht schon aus etwas sexuell zweideutiges zu lesen oder zu hören und schon geht das Kopfkino los. Nach meinem erstem Rückfall habe ich geglaubt, ich würde es besser kontrollieren können indem ich erotische Geschichten lese ohne mich dabei zu befriedigen. Aber das funktioniert nicht. Meine Libido ist zu stark und ich habe mich dazu entschlossen mir die nächsten Wochen sonntags einen Orgasmus zu erlauben. Ohne Porno. Es ist ein Experiment, denn ich kann mich nicht erinnern mich jemals in meinem Leben ohne Porno befriedigt zu haben und ich möchte lernen meine Orgasmen anders wahrzunehmen und zu genießen. Es ist der Beginn einer für mich neuen Sexualität.

Die Einsamkeit spielt weiterhin eine große Rolle. Sie sitzt wie ein Stachel in meinem Herzen und zieht mich immer wieder runter. Ich muss versuchen mehr Struktur in mein Leben zu bekommen um die Zeit mit mir selber vernünftig und sinnvoll zu verbringen. Viel zu häufig verbringe ich meine Abende in der Woche vor dem Fernseher und warte auf die Bettgehzeit. Ich muss lernen eine vernünftige Balance zwischen Selbstverwirklichung und Faulheit zu schaffen. Alte Gewohnheiten zu ändern ist sehr schwer, aber ich arbeite weiter daran.

Auch wenn es weiterhin viel Willenskraft bedarf, habe ich es jetzt wieder eine Woche geschafft dem Verlangen nach visueller Sexualität zu widerstehen. Die Sexualität die mir immer Befriedigung gegeben hat und letztendlich doch nur eine Lüge ist.

Soweit erstmal für heute. Ich werde euch morgen mitteilen wie sich mein Leben weiter positiv verändert und ich mich nicht mehr von jedem Problem aus der Bahn werfen lasse. Ich glaube, dass es jeder von uns verdient hat ein unbeschwertes und selbstbewusstes Leben zu führen und wünsche euch weiterhin viel Kraft im Kampf gegen die Sucht.
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Hallo Hans, ich bin schon gespannt, wie sich dein Experiment entwickelt und ich glaube, dass es ein neuer Weg sein kann, den Daemon in sich zu besiegen. Masturbation ist etwas schoenes und man sollte es geniessen, wenn man keinen Partner hat und kein schlechtes Gewissen haben. Bei Pornos konzentriert man sich nur auf die Pornos und nicht auf die eigenen Beduerfnisse. Lass dir sonntags Zeit, mach ein Ritual daraus, etwas ganz besonderes. Genau das sollte es auch sein, etwas schoenes und wer weiss, irgendwann wirst Du diese Intimitaet auch mit einem Partner teilen. Ich glaube ganz fest daran. ;-)
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Eine Woche ist wieder ohne Porno geschafft und erfreulicherweise hatte ich auch am Wochenende keine Probleme der Sucht zu entsagen. Die Gedanken an Porno waren präsent, aber ich konnte mich ganz gut ablenken, war meine Geschwister besuchen und viel spazieren.

Samstag abend war ein Polterabend und es war angenehm sich mit Freunden und Bekannten zu unterhalten. So angenehm es auch ist am Leben teilzunehmen, merke ich doch immer irgendwann, dass mich irgendetwas davon abhält Spaß zu haben. Irgendwann kommt ein Punkt an dem ich das Gefühl bekomme nicht wirklich dazuzugehören. Dann seh ich die glücklichen Paare um mich herum, die Gespräche führen über Themen die nicht meine sind, bei denen ich nicht mitreden kann, ich mir alles nur anhöre und mir denke: was interessiert mich das. Das sind die Momente wo ich am meisten merke, das die Sucht meine Sexualität so sehr beherrscht hat. Dennoch kann ich sagen, dass ich bis zu diesem Punkt relativ entspannt die Geselligkeit genieße. Es bleibt eine Aufgabe mich in Gesellschaft von allen Zwängen zu befreien und zu mir selbst zu stehen.

Ich habe gestern Abend das Experiment "Orgasmus ohne Porno" begonnen. Ich habe den Rat von Christian befolgt (vielen Dank dafür) und habe ein kleines Ritual daraus gemacht. Ich habe gebadet, ruhige Musik gehört, Kerzen angemacht und entspannt. Danach habe ich mein Selbstmeditationsprogramm durchgezogen und bin anschließend ins Bett. Ich fühlte mich richtig gut und habe mich auf meinen Körper konzentriert. Es ist mir nicht ganz gelungen nicht an Porno zu denken, aber ich habe es genossen mich selbst zu streicheln ohne dabei visuelle Reize wahrzunehmen. Es war ein schöner, intensiver Orgamsus, und ich werde dieses Ritual so sonntags weiterführen.

Im Kampf gegen die Sucht mit euch verbunden wünsche ich euch allen eine pornofreie Nacht.
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Tag 9

Ich muss heute mal ein bißchen Dampf ablassen, weil ich manchmal wirklich das Gefühl habe, ich habe es nur mit Egoisten und Volltrotteln zu tun, die sich keinerlei Gedanken um ihre Mitmenschen machen. Nur einige Beispiele :

1. Ich bin noch immer auf der Suche nach einer Wohnung in Düsseldorf und es gestaltet sich schwieriger als ich es erwartet habe was passendes zu finden. Ich habe mir jetzt überlegt mich bei Genossenschaften zu bewerben und hatte heute morgen einen Termin. Ich fahr also 1 Stunde hin und bekomme dann gesagt, dass es dort eine Wartezeit von 9 Jahren gibt. Hätte man mir das nicht gestern schon am Telefon sagen können? Wofür ruf ich da an und erzähle denen mein Problem? Dann hätte ich mir die Fahrt und die Kosten sparen können.

2. Ich mache jeden Tag um 15 Uhr mit einem Freund Mittagspause , das weiß auch die Frau von ihm. Heute ist sie mit den Kindern vorbeigekommen und hat was von McDonalds für ihn mitgebracht. Ich hätte es nett gefunden, wenn sie auch an mich gedacht hätte, und wenn es nur ein Hamburger gewesen wäre. Aber das wäre wohl zuviel verlangt, stattdessen sitze ich dabei und seh zu wie sie es sich schmecken lassen.

3. Ich wollte Sonntag nach Düsseldorf auf ein Fest und habe meine beste Freundin angeschrieben ob sie Zeit für einen Besuch hat. Sie hat geantwortet, das sie bei mir in der Nähe wäre und mich später mitnehmen kann. Letztendlich kam sie dann 2 Stunden nach der verabredeten Zeit und ich hatte keine Lust mehr zu fahren. Hätte sie nicht einfach mal schreiben können das es später wird? Ist das denn wirklich zuviel verlangt? Dann wäre ich nämlich mit Bus und Bahn gefahren und hätte mir das Fest ansehen können.

Ich könnte noch mehr solcher Beispiele bringen, aber ich denke es reicht, das ihr versteht was ich meine. Vor 4 Monaten hätte ich mich mit Pornos über den ganzen Mist hinweggetröstet, aber ich fühle mich grad stark genug anders damit umzugehen. Ich bin auf niemanden sauer oder böse, ich vergebe allen ihre Fehler. So war es schon immer und so wird es auch bleiben. Ich bin der Einzelgänger und es gehört zu meinem Leben.

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Guten Morgen Hans

Kommt mir teilweise bekannt vor.
Ich hatte auch öfters das Gefühl ich sei der Aussenstehende, Einzelgänger etc.
Hat lange gedauert bis ich festgestellt habe, dass ich mich selber zum Opfer mache.

In der aktiven Rolle passiert Dir das viel weniger.
Z.B. Ich gehe tauchen, in die Berge oder sonst was und frage wer ist dabei?
Es braucht viel Mumm, bei einer Absage sein Vorhaben durchzuziehen und später davon zu erzählen.
Dabei darf man ruhig etwas aufschneiden, machen doch die meisten :-)
 
Mit der Zeit, durch die positive selbsbewusste Erscheinung, wollen die Leute mitkommen!! 
Sie könnten etwas Tolles verpassen.
 
Einfach ist es nicht, aber ich merke wie es bei mir gewirkt hat und immer besser wird.


Wünsche Dir einen schönen Tag und schmeiss den Ärger in den Abfallkübel


Lieben Gruss
phoenix
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Tag 13

Hi phoenix, du hast schon recht damit, dass ich und niemand anders sich als Außenstehenden sehen sollte, denn so ist es nicht. Aber ich empfinde es so, dass die Sucht mich durchaus zu einem Einzelgänger gemacht hat. Ich hatte nie eine ernsthafte,dauerhafte Beziehung zu einer Frau, weiß nicht wie es ist in einer Partnerschaft zu leben und alles was ich tue, tue ich letztendlich nur für mich. Ziel für mich ist es damit souverän und selbstbewusst umzugehen und das Verhalten von anderen Menschen nicht immer zu hinterfragen und das für mich Selbstverständliche nicht von anderen zu erwarten. Ich möchte mich darüber nicht mehr ärgern, denn es ist nur verschwendete Zeit. Es geht erstmal darum mich selber glücklich zu machen, mich und meine Visionen zu verwirklichen.

Es geht mir gut, ich bin jetzt wieder 2 Wochen absolut pornofrei und stelle wieder fest, dass ich wesentlich entspannter und ruhiger bin und auch nicht das Verlangen habe das zu ändern, ich werde weiter auf Porno verzichten. Ich bin dankbar für die letzten Rückfälle, denn sie haben mir gezeigt, dass es wirklich nur funktioniert meine Komplexe abzulegen und mich selbst zu verwirklichen wenn ich dieser Sucht vollkommen entsage. Ich werde nicht sicher sein vor erneuten Rückschlägen, aber ich weiß dass ich die Sucht besiegen kann. Ich werde sie eines Tages besiegen.

Es gab verschiedene Situationen in den letzten Wochen und Tagen, die mir immer wieder zeigen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Vor 2 Wochen habe ich mich mit einer Freundin getroffen und eine Freundin von ihr die ich nicht kannte hat mich auf 28 geschätzt. Das war ein nettes Kompliment für mich, immerhin bin ich 40. Es passiert mir immer wieder, dass Fremde mein Alter so schätzen und erst jetzt werde ich mir darüber bewusst wie positiv die Aussage für mich ist und ich Kraft daraus schöpfen kann.
Arbeitskollegen haben mir die Woche unabhängig voneinander gesagt, dass ich entspannt und gut aussehen würde. Es hat richtig gut getan diese Worte zu hören, es zeigt mir, dass auch andere Veränderung an mir feststellen.
Letzte Woche war ich Abends bei einem Freund und als ich dort im Bad in den Spiegel geschaut habe, hatte ich für einen kurzen Augenblick das Gefühl einen zufriedenen Menschen zu sehen. Der Moment hat vielleicht nur einen Wimpernschlag gedauert aber er gibt mir extrem viel Motivation.

Ich bleibe wachsam, denn die Sucht ist noch immer in meinem Gedanken.
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Hallo Hans

Ich wünsche Dir, dass Du mal eine Partnerschaft erleben darfst.
Es ist nicht schön, sich als Einzelgänger zu fühlen, da wirkt eine Sucht zusätzlich isolierend.
Ich bin gegen Ende meiner Ehe in diese Sucht reingerutscht und bin trotz neuer Partnerschaft erst auf dem Weg mich davon zu lösen.
Eine Beziehung schützt nicht zwingend davor. 


Zum Positiven:

Du hast, wie Du schreibst, eine erfrischende Ausstrahlung auf Deine Mitmenschen.
Hans, dann gibt's auch Möglichkeiten bei der holden Weiblichkeit!!
Es ist NIE zu spät um jemanden kennen zu lernen.

Ich war in Sachen Sexualtität und feste Partnerschaft ein Spätzünder, heute spielt das keine Rolle mehr.
Wenn das Dein Herzenswunsch ist gibt's heute viele Möglichkeiten.
Ich habe meine Freundin über eine Internetplattform kennengelernt, was ich früher kategorisch ausgeschlossen hätte.


Bleiben wir motiviert dran, es lohnt sich

Gruss
phoenix
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Tag 15

Hey phoenix, danke für deine aufbauenden Worte. Natürlich ist es ein Herzenswunsch von mir eine Partnerin zu haben, ich weiß auch mittlerweile dass ich eine gewisse Attraktivität aufweise und natürlich gibt es genug Internetplattformen. Aber wie ich schon geschrieben habe ist es mir als erstes einmal wichtig zu mir selber zu finden, mich selbst zu verwirklichen, Selbstbewusstsein zu entwickeln und meine bisher gelebte Sexualität aus den Gedanken zu bekommen. Ich bleibe motiviert, denn ich möchte, dass der Herzenswunsch sich irgendwann erfüllt.

Weiterhin abstinent habe ich gestern den schönen Tag genutzt und begonnen einen Wanderweg abzulaufen. 22 km habe ich geschafft und insgesamt sind es 15 Etappen. Ich habe viele Fotos gemacht und auf facebook gepostet (ich dachte mir, ich lass mal alle dran teilhaben und vielleicht findet sich ja jemand der mal mit will). Unterwegs gab es einen Rastplatz, wo ich einen anderen Wanderer getroffen habe mit dem ich mich einige Minuten ausgetauscht habe.

Ich wünsche euch eine gute Nacht!
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Tag 17

Der heutige Morgen hat mir mal wieder gezeigt, dass ich damit beginnen muß meine Aufgaben mit mehr Konzentration und Aufmerksamkeit durchzuführen. Ich habe an eine falsche Kontonummer überwiesen und es ist vollkommen unnötig verschwendete Zeit das wieder in Ordnung zu bringen. Ich wollte mir bei meinem Bruder einen Anzug borgen. Jetzt ist er im Urlaub und ich habe mich natürlich nicht darum gekümmert. Ich habe mich heute morgen schon geohrfeigt damit ich mir endlich der Tragweite meines Handelns bewusst werde.

Trotz des Ärger spüre ich Zuversicht in mir, dass ich diesmal den Reboot durchziehen werde. Pornos ist dafür verantwortlich, dass ich viele Dinge nicht zu 100 % tue. Damit muss Schluss sein.

Danke für eure Unterstützung und Aufmerksamkeit, jetzt geht's mir schon wieder besser.

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Hehe ja das kenne ich. Wenn ich mir nicht alles aufschreibe, dann vergesse ich die Hälfte. Am besten Zettel machen und auf den Küchentisch legen. Dann sieht man es täglich und vergisst es nicht. Ich bin auch jemand, der alles bis zum letzten Tag vor sich her schiebt und am letzten Tag kommt was dazwischen und dann ist es zu spät. Am besten gleich erledigen und den Zettel wieder entsorgen. ;-)

An manchen Tagen ist man unkonzentriert und unaufmerksam und es passieren Fehler. Das passiert wohl jedem von uns denke ich. Gönne dir vielleicht mal mehr Ruhe. Schlafe etwas länger bzw. gehe früher ins Bett und relaxe einfach ohne PC / Smartphone mit einem Buch oder einem Bad. Kein Zeitdruck, einfach alle Zeit der Welt haben. :-)
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