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Pornosucht des Ehemanns
Man kann als Außenstehender keine Trennung empfehlen, man kann nur sagen - ich an deiner Stelle würde mich trennen.
Ich finde, mal eine Zeit lang zu einer Freundin ziehen (ohne Überwachung), wäre ein ordentlicher Schuss vor den Bug.

Alles Gute!

Heinrich
Klar kann man ;-)...

Was der oder die dann macht ist seine Sache.
Auch bei Paarberatungen wird schon mal die Trennung empfohlen.

Und hier ist es doch ganz klar, "Sie" hat kein Vertrauen mehr (sicher zu Recht) und er erkennt (oder will es nicht) seine Abhängigkeit nicht.
Dieser Kreis muss durchbrochen werden. So wie es jetzt ist wird das sicher nichts. Er wird so weitermachen. Auch eine 22 jährige sexfreie Zeit hat ihm nichts ausgemacht, da wird so ein  konsequenzloses "Rummeckern" nichts bewirken. Wie jeder Süchtige wird weiter abgewiegelt, getäuscht, gelogen...

Mir ist aus eigener Erfahrung klar wie schwer eine Trennung ist. Aber jahrelanges herumlavieren verschwendet Lebenszeit, welche unglücklich und unwiederbringlich ist...
...ich bin (leider?) immer für weiche Lösungen.
Leider (?) auch bei mir selbst, auch bei meinem Problem.

Heinrich
Für manche Probleme gibt es keine weiche Lösung.
Vielleicht wäre eine härtere Gangart eine Überlegung wert?
Hallo zusammen,
mein Mann hat nun den zweiten Psychologen aufgesucht. Die erste Ärztin / Psychologin meinte vor ca. einem Jahr, er hätte keine Sucht. Es wäre lediglich eine Angewohnheit und Teil seiner Persönlichkeit. Sie schlug uns eine (sehr teure) Paartherapie vor....

Heute war mein Mann das zweite Mal beim Psychologen. Das erste Mal verlief Erfolgversprechend, machte einen guten Eindruck alles und war der Uniklinik angeschlossen. Mein Mann dachte, dort wäre er nun richtig. Heute kam die Ernüchterung. Auf Wunsch einer Therapie: Andere Maßnahmen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung. Empfehlung Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen. Und wegen des Hinweises von ihm auf seine kalte Mutter und lieblose Kindheit wurde auf eine Tiefenpsychologische Therapie verwiesen, die man machen kann, welche aber nichts bringt und am Problem nichts ändern würde. Er wäre nicht der typische Süchtige und hätte keine Suchtanzeichen, keine Impulsverlustkontrolle (?).

Ich habe den Brief gesehen, es stimmt alles so. Andere Psychologen die er anschrieb (mind.12), antworteten nicht einmal...
Es ist schwierig Hilfe zu bekommen, wenn man diese sucht. Nun wird er sich an die Beratungsstellen wenden, die ihm genannt wurden und an eine Selbsthilfegruppe. Er war enttäuscht.

Neulich kam es zum Streit, weil er sich nicht an die Abmachung gehalten hatte, den Firmenlaptop zuhause nicht zu benutzen, außer ich bin dabei. (zumindest am Anfang). Ich war in der Klinik und er nutzte fast täglich den Laptop. Er hätte nichts geschaut und sagte, wenn er in dieser Zeit wieder Rückfällig geworden wäre, hätte er sich vermutlich umgebracht. Das hat mich sehr schockiert. Er sagt mir, er will das alles nie mehr machen und macht es auch nicht mehr. Ich bin nach wie vor misstrauisch...

Ich warte noch weiter ab, wie sich alles entwickelt und was die Beratungen und die Gruppe ergeben. Momentan geht es so einigermaßen mit uns. Keine Anzeichen erkennbar. Oder er täuscht verdammt gut...wie kann ich ihm nur helfen?

Ich wünsche allen hier weiter viel Kraft im Kampf gegen die Sucht! Gebt bitte nicht auf!
Liebe Grüße
Wenn du ihm helfen willst und er sich helfen lassen will, versuch ihm das Gefühl zu geben, dass er es dir sagen könnte, wenn er rückfällig geworden ist.
Ich hatte immer extreme Angst davor meiner Freundin irgendwas zu meiner Pornosucht zu sagen, weil ich Angst hatte, wie böse und enttäuscht sie sein wird. Also hab ich das alles in mich reingefressen und das hat es nur schlimmer gemacht.

Aber eines Tages hat meine Freundin mir gesagt, dass ich ihr einfach sagen soll, wenn ich schwierige Tage hab oder sogar rückfällig wurde. Sie hat gesagt, dass das Schlimmste daran die Heimlichtuerei ist.
Es fällt mir zwar noch immer schwierig, aber seitdem kann ich besser mit ihr darüber reden und fühle mich viel besser und sicherer im Umgang mit meiner Sucht.

RedBlob
Das scheint ja schon sehr verzwickt zu sein. Ich glaube auch, es ist besser, wie es Redblob meint. So schwer es auch fällt, so unfair es auch ist: Hilfe anbieten.

Alles Gute euch beiden

Heinrich
Hallo Patricia,

ich habe jetzt deinen gestrigen Beitrag ein paar mal gelesen. Ich frage mich gerade, ob dich dein Mann nicht schon wieder manipuliert.

Du sprichst von einem Brief, in dem der Psychologe die Therapiemöglichkeiten beschreibt und den du gelesen hast. Für wen war dieser Brief bestimmt? Für einen anderen Arzt, bzw den Hausarzt?

Ich frage deshalb, weil sowohl ich als auch meine Freundin schon Psychotherapie gemacht haben und wir beide nie einen solchen Brief erhalten haben. Hat dein Mann vielleicht den Psychologen aufgefordert, diesen Brief zu schreiben? Will er dir damit nur schwarz auf weiß zeigen, dass auch der Psychologe ihm nicht helfen kann.

Aber egal, was ist denn wirklich beim Psyhologen passiert? Genau das , was ich dir vorhergesagt hatte. Er hat dem Psychologen klar gemacht, dass er nicht süchtig ist, bei ihm alles anders ist bla bla bla.
Ein Psychologe kann nur das bewerten, was er vom Patienten hört. Also wird er eben auch die Märchen deines Mannes bewertet haben.

Auch seine Aussage, dass er sich umgebracht hätte, wenn er in deiner Abwesenheit rückfällig geworden wäre halte ich für eine Masche. Was will er damit erreichen? Er will das Thema jetzt so existenzgefährdend darstellen, damit du betroffen wirst und dein Mißtrauen eingedämmt wird.

Und noch was... Es passt überhaupt nicht zusammen, dass er sich beim Psychologen so gibt, als wäre er nicht süchtig, andererseits aber aufgrund der nicht vorhandenen Sucht über Selbstmord nachdenkt.

Liebe Patricia, sorry, wenn ich vielleicht nicht das schreibe, was du erwartest. ich hoffe für dich, dass meine Einschätzung falsch ist.
(20.02.2019, 08:24)Schokiprinz schrieb: Hallo Patricia,

ich habe jetzt deinen gestrigen Beitrag ein paar mal gelesen. Ich frage mich gerade, ob dich dein Mann nicht schon wieder manipuliert.

Du sprichst von einem Brief, in dem der Psychologe die Therapiemöglichkeiten beschreibt und den du gelesen hast. Für wen war dieser Brief bestimmt? Für einen anderen Arzt, bzw den Hausarzt?

Ich frage deshalb, weil sowohl ich als auch meine Freundin schon Psychotherapie gemacht haben und wir beide nie einen solchen Brief erhalten haben. Hat dein Mann vielleicht den Psychologen aufgefordert, diesen Brief zu schreiben? Will er dir damit nur schwarz auf weiß zeigen, dass auch der Psychologe ihm nicht helfen kann.

Aber egal, was ist denn wirklich beim Psyhologen passiert? Genau das , was ich dir vorhergesagt hatte. Er hat dem Psychologen klar gemacht, dass er nicht süchtig ist, bei ihm alles anders ist bla bla bla.
Ein Psychologe kann nur das bewerten, was er vom Patienten hört. Also wird er eben auch die Märchen deines Mannes bewertet haben.

Auch seine Aussage, dass er sich umgebracht hätte, wenn er in deiner Abwesenheit rückfällig geworden wäre halte ich für eine Masche. Was will er damit erreichen? Er will das Thema jetzt so existenzgefährdend darstellen, damit du betroffen wirst und dein Mißtrauen eingedämmt wird.

Und noch was... Es passt überhaupt nicht zusammen, dass er sich beim Psychologen so gibt, als wäre er nicht süchtig, andererseits aber aufgrund der nicht vorhandenen Sucht über Selbstmord nachdenkt.

Liebe Patricia, sorry, wenn ich vielleicht nicht das schreibe, was du erwartest. ich hoffe für dich, dass meine Einschätzung falsch ist.




Hallo lieber Schokiprinz,

du musst dich für deine Meinung nicht entschuldigen. Ich habe auch so ein paar Prozent Bauchgefühl in genau auch diese Richtung. Der Brief (ein Durchschlag, ist eine Patienteninformation zur Vorlage bei Weiterbehandlung, mit dem Ergebnis der Psychotherapeutischen Sprechstunde))

Dieses Therapeutengespräch lief schon merkwürdig. Beim ersten Mal hörte sich alles so positiv an. Es wurden Bögen bearbeitet, Fragen abgefragt. Es machte ein junger Psychologe, frisch von der Uni, aber eine erfahrene Psychologin war dabei (ist eben Uniklinik, Zentrum für Psychologische Psychotherapie). Es wurde gesagt, nach drei Sitzungen würde ein Antrag gestellt bei der KK. Eine Frage des Therapeuten machte mich stutzig: Er fragte wie alt die Mädchen auf den Bildern waren. Bei Minderjährigen wäre er dann raus, weil dies ein Straftatbestand wäre. Daraufhin sagte mein Mann, es handelte sich um Volljährige. (er weiß dass das nicht stimmt und hat es aber so gesagt, um einen Therapieplatz zu bekommen).

Es würde sich doch dann um eine Hebephilie oder Parthenophilie handeln, die man doch auch behandelt? Mein Mann sagt zu mir, er wäre nicht er selbst gewesen und würde auf sowas nicht stehen. So wie er früher war, vor den Pornos und wie er jetzt sei, das wäre sein wirkliches Ich. Und er wäre im Moment so glücklich, wie nie zuvor mit mir.

Beim zweiten Termin nun, wurden wieder Bögen abgefragt und ihm dann gesagt, dass man dort für ihn nichts tun kann. Ein Durchschalg eines Schreibens wurde ihm mitgegeben (mit Datum, Stempel, Unterschrift, allerdings ohne Patientendaten im Kopf. Sieht aber echt aus. Die Mühe sowas zu fälschen würde er sich nicht machen und wie sollte er an ein solches Formular kommen). Angekreuzt war: Bei Ihnen wurden keine Anhaltspunkte für eine behandlungsbedürftige psychische Störung festgestellt. Zum weiteren Vorgehen allerdings, war nicht angekreuzt: Keine Maßnahme notwendig, sondern: andere Maßnahmen außerhalb der gesetzlichen Krankenversicherung.

Mein Mann will nun Beratungsstellen, Selbsthilfegruppen aufsuchen. Ich bin sehr wohl misstrauisch....kann aber diese Therapeutensache nicht beurteilen. Hatte noch nie Berührung mit solchen Themen oder Ärzten. Wenn das aber alles stimmt, finde ich schlimm, dass man weggeschickt wird, wenn man ein wirkliches Problem hat. Und jede Sucht ist ein Problem und gehört in Therapie!

(19.02.2019, 08:17)RedBlob schrieb: Wenn du ihm helfen willst und er sich helfen lassen will, versuch ihm das Gefühl zu geben, dass er es dir sagen könnte, wenn er rückfällig geworden ist.
Ich hatte immer extreme Angst davor meiner Freundin irgendwas zu meiner Pornosucht zu sagen, weil ich Angst hatte, wie böse und enttäuscht sie sein wird. Also hab ich das alles in mich reingefressen und das hat es nur schlimmer gemacht.

Aber eines Tages hat meine Freundin mir gesagt, dass ich ihr einfach sagen soll, wenn ich schwierige Tage hab oder sogar rückfällig wurde. Sie hat gesagt, dass das Schlimmste daran die Heimlichtuerei ist.
Es fällt mir zwar noch immer schwierig, aber seitdem kann ich besser mit ihr darüber reden und fühle mich viel besser und sicherer im Umgang mit meiner Sucht.

RedBlob

Danke RedBlob, er müsste bei mir keine Angst haben und könnte sich immer an mich wenden. Wenn ich bis jetzt noch nicht weg bin, kann er sich ja denken, dass er ehrlich sein kann.

Denn wie deine Freundin schreibt: Das schlimmste sind die Lügen und Heimlichkeiten. Öffne dich deiner Freundin gegenüber, überwinde die Scham, das stärkt dich und schafft Vertrauen deiner Freundin zu dir!
LG
Liebe Patricia,

höre auf dein Bauchgefühl.
Meine Manipulationsvermutungen haben sich nach deinen nun detaillierten Schilderungen eher verstärkt denn zerstreut.
Zwei derart unterschiedliche Beurteilungen in Erst- und Zeitgespräch sind doch auffällig.

Ich vermute, dass sich dein Mann ob der möglichen Einordnung seiner Sucht im Hinblick auf strafrechtliche Konsequenzen erschreckt hat. Das zweite Gespräch hat er dann benutzt, um sein Verhalten, wie auch dir gegenüber, als eine Art übersteigerte Sammelwut erotischer Inhalte darzustellen.

Wie gesagt, ein Psychologe kann nur das behandeln, was ihm der Patient auch mitteilt. Wenn ich morgen zum Psychologen gehe und sage ich bin putzsüchtig, wird er das nicht selbst nachprüfen, sondern mich behandeln, oder wenn er es selbst nicht kann, entsprechend weiter überweisen.
Wenn dein Mann seine Verharmlosungsschiene gefahren ist, hat ihn der Psychologe ganz schnell aus der Therapiebedürftigkeit aussortiert, zumal es ja, viel mehr Therapiebedürftige gibt als Therapieplätze.

Ich glaube nicht, dass dein Mann etwas gefälscht hat, aber er ist nun mal ein Meister der Manipulation. Seine Selbstmorddrohung passt dann auch wieder gut ins Bild.

Er hat jetzt einen Versuch unternommen, das Problem kleiner darzustellen als es ist und dir gleichzeitig seine Betroffenheit darzustellen, damit du endlich Gnade bei ihm walten lässt.

Der Besuch von Selbsthilfegruppen kann er sich schenken, wenn er dort lügt, dass sich die Balken biegen.

Was Termine bei Psychologen betrifft, hilft es eindeutig, wenn man sich an einen vertrauten Arzt, z.B. Hausarzt wendet und ihn um Hilfe bittet. Meistens kennen sie selbst Psychologen und können mit einem eigenen Anruf Türen öffnen. Dies ist zumindest mir und meiner Freundin unabhängig voneinander passiert.




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