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Reboot: Klappe die Dritte!
#81
Lieber Thunderbird,
du schreibst so gut, auch an die anderen Forenmitglieder und jedes Mal denke ich, der schafft es. Und das denke ich noch.

Für uns Partnerinnen ist das so richtig schlimm, nicht die Sucht an sich, sondern wenn er uns nicht teilhaben lässt am Reboot, den er doch beschlossen hat. Das macht so verdammt unsicher, wenn man nicht weiß, was los ist, wenn man es fühlt, dass was nicht mehr stimmt, wenn er aber nichts sagt. Wenn immer nur kommt, für dich schaffe ich das. Das gibt so diffuse ungute Gefühlsverwirrungen, die sich im Alltag niederschlagen.

Was ist das Wichtigste an einer Beziehung? Frag das mal deine Frau? Ich bin mir sicher, es kommt Verlässlichkeit, Vertrauen.

Wie soll man langfristig Vertrauen haben können und auch in Rebootphasen Vertrauen haben können, dass es gut werden wird, wenn er nicht sagt, wenn ein Rückfall war? Wenn man als Ehefrau nicht teilhaben darf. Wenn etwas abgespalten wird. Das eine ist die Beziehung zur Frau und das Andere ist die Sucht und die geht die Frau nichts an.

Mein Ex-Mann konnte auch nie zugeben, wenn er einen Rückfall hatte. Er wollte immer und unbedingt gut dastehen vor mir, er wollte diese Schwäche nicht zugeben. Aber es hätte uns so sehr geholfen, weil es mich sicher gemacht hätte, dass ich die Person bin, die weiß, was los ist, dass ich ihm vertrauen kann. Ich glaube, mein Ex-Mann konnte es nicht zugeben, weil er Verlustängste hatte, weil er Ängste aus der Kindheit mit ins Erwachsenenleben genommen hatte, wo diese aber nichts mehr zu suchen hatten.

Allerdings ist eines klar. Du musst stark sein und eine gewisse Enttäuschung von ihr auch aushalten. Das ist dann einfach so. Aber dafür bekommst du ganz viel zurück. Eine gestärkte Liebe! Vertrauen haben dürfen ist das Wichtigste und man kann nicht mehr gut zusammenleben, wenn es weg ist.

Was passiert, wenn man als Frau das Gefühl hat, er sagt uns nie, was tatsächlich Sache ist? Wir haben auch Bedenken, bei harmlosen Dingen. Wir haben Bedenken, wenn er unter anderen Frauen ist. Wir haben Bedenken, wenn was im Fernsehen läuft, das ein Trigger sein könnte. Irgendwann scannt man als Frau die Umgebung, weil man einfach immer unsicherer wird. Angesichts dieser unsicheren Beziehung. Man wird richtig paranoid. Das Selbstbewusstsein leidet viel mehr, wenn man an den Gedanken des Partners nicht teilhaben darf.

Wobei ich eines dazu sagen muss. Du solltest ihr ehrlich sagen, was passiert ist, welche Gedanken du hast. Gerade Emotionen sind uns Partnerinnen so wichtig. Aber du musst dir überlegen, wenn du ins Detail gehst, wie viel sie verkraften kann, wie viel die Beziehung noch verkraftet. Mein Mann hat mir zuletzt Details genannt, weil er beschlossen hatte, jetzt ganz und gar ehrlich zu sein und die habe ich definitiv nicht mehr verkraftet, weil es reale Personen betraf. Das war wirklich tragisch, da ich die Ehrlichkeit hoch anrechne. Aber er hätte besser nur gesagt, dass er Porno Gedanken hatte, aber ohne solche Details zu beschreiben. Wie weit man beschreiben muss, damit man ehrlich ist, ob bis ins letzte Detail, das sollte dann doch bedacht werden. Die Partnerin ist nicht beliebig strapazierbar und manche Details können Traumata setzen, die bearbeitet werden müssen, sonst gehen sie nicht mehr weg.

Besprich das doch mit einem Therapeuten. So ein Therapeut kann einem auch sehr gut tun und viel weiterhelfen, auch wenn es eine Hemmschwelle gibt, da hinzugehen.

Als Partnerin sieht man in so einer Therapie die Rettung, den Menschen zurück zu bekommen, den man liebt. Denn man hat ja ein gutes Stück an die Porno Welt verloren. Es werden Doppelleben geführt und man möchte in einem Leben zusammen mit ihm glücklich sein. Deswegen ist ihr der Termin so wichtig.

Ihr seid ein Paar und wollt Kinder. Sie will dich und sie will bei dir bleiben, sie liebt dich. Langfristig angelegt braucht es dafür unbedingt Vertrauen. Mach es nicht kaputt.
Dir alles Gute!
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#82
Hallo Chiara,
vielen Dank für deine Worte. Ich kann aus eigener Erfahrung jeden deiner Sätze unterschreiben. Vor allem auch das Thema Therapie ist sehr wichtig. Eine Hemmschwelle gibt's eigentlich keine. Ich bin dem Thema sehr aufgeschlossen gegenüber. Ich hatte ja auch schon mal eine Sexualtherapie. Nur, später, als ich hier keinen Mehrwert draus ziehen konnte, hab ich die Reißleine gezogen. Mehrwert in dem Sinne, dass ich dort keinen Gesprächsstoff hatte, wenn ich längere Zeit nicht konsumiert habe und es somit keine "akuten" Fälle zu besprechen gab. Da fehlte ein fundierter Ansatz.

Ich hab zu dieser Zeit auch mit Geduldige mal übers Thema Therapie gesprochen, sie legte mir damals nahe mich auch mal über eine Verhaltenstherapie zu informieren. Kannte ich durch meine Frau auch schon. Ich hab mich deswegen mit meiner Frau darüber abgesprochen und wir sind zu dem Schluss gekommen, ich sollte nicht aus Aktionismus wieder zu irgendjemandem gehen, der sich an meinem Fall ausprobieren kann. Also hatten wir damals für mich Therapeuten in der Umgebung gesucht, wir beide, mit dem Ergebnis dass da eigentlich keine wirkliche Auswahl ist. Nach einer Weile ist das Ganze dann wegen weiterer privater Themen dann versandtet.

Das ist allgemein das Problem bei mir. Nach einer Weile verliere ich den Fokus, auch auf wichtige Dinge. Und vor allem hier, als es dann eine Zeit lang sehr gut gelaufen ist, hab ich andere Dinge viel stärker priorisiert, bis die Therapiesuche vollständig aus meinem Gedächtnis verdrängt war. Deswegen auch nochmal Danke fürs Erinnern. Ich wollte schon gestern einen bestimmten Therapeuten anrufen, aber da war ich zeitlich wirklich zu spät dran nach der Kinderwunschsitzung und dem ganzen drum herum... Das wird aber heute nachgeholt Smile


Sonstiges Update: Neue Nacht, neuer feuchter Traum? Obwohl ich gestern spenden durfte? Ich hatte heute das Gefühl, dass ich sogar im Traum den Erguss hätte stoppen können, aber vielleicht wars auch eher eine subjektive Wahrnehmung. Denn als ich davon mal wieder wach wurde, klammerte das Bein meiner schlafenden Frau ziemlich fest über mir. Ich nehme an, dieser Reiz war (über eine längere Zeit? Vielleicht auch mit Bewegung im Schlaf?) ausreichend, um bei mir eine Stimulation auszulösen. Ich hoffe das pendelt sich bald ein, denn das sich ständige Einnässen ist ziemlich nervig...

Ich merke zudem, dass die Spende gestern sowieso eine Stimulation bewirkt hat, die ich für nicht gut halte. Deswegen, und weil es konsequenterweise richtig ist, werde ich meinen Abstinenz-Counter resetten (den Fortschritt lasse ich in Klammern stehen zur Motivation), damit war gestern Tag 0.

SB frei (abstinent): 1 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 27 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 29 Tage
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#83
Letztes Update für heute:
Termin beim Therapeuten steht, und zwar sogar schon für nächsten Dienstag. Der Therapeut ist Spezialist und betreut viele (oder ausschließlich?) Pornosüchtige, dafür nehme ich aber auch eine anderthalb-stündige Strecke auf mich in Kombination mit Online-Sitzungen. Auf die bin ich mal gespannt. Alles in allem bin ich aber sehr zufrieden (stellt euch hier einen Daumen-Hoch-Emoji vor Tongue).
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#84
Ich hab mir gestern mal meinen Verlauf wieder komplett durchgelesen. Vieles erscheint mir sehr fern. Meine Denkweise hat sich mittlerweile ziemlich verändert. Ich bin sehr viel reflektierter, zugleich empfinde ich das Ziel nicht mehr als unerreichbar. Die Erfolgsstories einiger Mitstreiter haben mich hier zusätzlich stark motiviert. Ich habe, denke ich, für mich das erste Mal in meinem Leben ehrlich in meinem Herzen akzeptiert, bis ich sterbe keine Inhalte mehr zu konsumieren, um diese dann zur Selbstbefriedigung zu nutzen. Also sprich, während dieses jetzigen Reboots seit Ostern. Das klingt jetzt sehr hochmütig, eventuell sogar ein wenig überheblich, zumal ich weiß, wie schnell so ein Rückfall passieren kann. Und bekanntlich kommt Hochmut ja auch vor dem Fall. Aber ich denke die letzte Zeit viel klarer. Ich hab das dringende Bedürfnis nicht mehr an andere Frauen bzw. Bilder denken zu wollen. Alles was im Moment so aufploppt verursacht tiefe Scham in mir.

Und ich hab die letzte Zeit viel über diese Akzeptanz geschrieben, mich aber auch nie wirklich bis ins letzte Detail selbst hinterfragt. Ich denke die Rückfälle die ich bisher hatte, waren (zumindest teilweise) der Tatsache geschuldet, dass ich mir immer noch ein Schlupfloch im Kopf gelassen habe. Immer nach Entschuldigungen für mich selbst gesucht habe. Das ist aktuell alles weg. Die letzten Vorkommnisse, die Kinderwunschklinik, die Scham... Das alles prasselt geradezu wie ein Maschinengewehrfeuer auf mich ein. Ich habe Abscheu gegen mich selbst entwickelt. Und diese Abscheu nutze ich im Moment. Anders kann ich es nicht beschreiben.

Ich hoffe, das ist keine Phase, ich hoffe, die Therapie ab Dienstag hält mich. Ich hatte früher in meinem Verlauf geschrieben, meine längste abstinente Phase hat (wahrscheinlich) 3,5 Wochen betragen. Aber damals hat sich der Entzug noch ganz anders angefühlt. Mehr wie diese oft beschriebene "Challenge". Als ob es ein Ende gäbe. Bullshit. Ich hab mich selbst belogen und betrogen, prokrastiniert, vergessen, Trigger ignoriert, und schließlich sich dem Drang hingegeben. Mittlerweile ist es mir egal wie oft ich mich einnässe nachts. So what? Mir doch egal, dafür muss ich mich nicht schämen. Wirklich nicht. Ich hab kein "richtigen" Sex? So what. Hab ichs nötig mir deshalb einen runter zu holen? Wirklich nicht. Durch diese Abscheu mir gegenüber, hat sich ein gewisses Aggressionspotential angestaut. Kommt wahrscheinlich auch vom erhöhten Testosteron und ist wahrscheinlich normal so. Gut so.

Achja, ich war heut am Badesee mit meiner Frau. Kein Interesse an irgendwas außer meiner Frau. Ganz nebenbei, der erste Monat ist rum.

SB frei (abstinent): 3 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 29 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 31 Tage
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#85
Mah klingt wirklich gut.... Gratuliere klingt nach "struktureller echt gewollter, gewünschter" Änderung, das freut mich für dich, motiviert schon beim Lesen... Man spürt dein Leben mit und das ist sehr kraftvoll... Ich habe heute den Vollmond im Kopf, das sind immer die anstrengendsten Tage für mich... Ich werd heute nicht in mein Büro fahren, irgendwas für mich machen.... Alles Alles Gute weiterhin!
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#86
Danke Alobar,
tut gut ein wenig Zuspruch zu bekommen, aber es ist noch viel zu früh, um mich hier zu beglückwünschen. Ich denke ich habe noch viele Baustellen offen, die da bearbeitet werden müssen. Ich hatte Mitte 2019 in meinem Begrüßungsthread ein einziges Mal auf mein gestörtes Verhältnis zur Sexualität in meinem Leben berichtet. Seit dem Grundschulalter. Hinweg durch die Zeit, als ich mich später dank Mobbing in Videospiele, Anime und noch mehr Pornografie zu retten versuchte. Ich hatte das zwar alles schon mal in meiner ersten Therapie besprochen, aber diese Eindrücke von vor so vielen Jahren sehe ich selbst heute noch deutlich vor mir. Eine Zeitspanne von nicht ganz 20 Jahren. Meine anatomischen Probleme sind mir erst sehr viel später beim realen Geschlechtsverkehr bewusst geworden. Die meiste Zeit hab ich das eben als normal betrachtet. Später dann aber als Ausrede missbraucht. Ich denke die Masturbationssucht ist die schwierigste Aufgabe, die mir das Leben bisher gestellt hat. Kenne ich doch nahezu nichts anderes. Selbst diesen Text hier schreibe ich mit Groll...

Gestern traten dann einige Trigger auf, als ich mit meiner Frau auf Amazon nach Kostümen für eine Mottoparty suchte. Gleich dieses Kribbeln in der Unterbauchgegend, weil ein paar Models eine freizügigere Variante getragen hatten. Nichts Anzügliches, nur ein bisschen mehr Haut. Ich hab die Seite geschlossen und mich verachtet. Ich würde meine Frau nie und nimmer in sowas sehen wollen, wenn wir auf eine Party gehen. Damit andere geile Affen sie anstarren können, wie auch ich es über Jahre gepflegt hab. Wenn ich mich so reinsteigere hilft das aber auch hier keinem... Ich spüre nur den Zorn (auf mich) in der Magengegend und schreibe hier als Ventil.

SB frei (abstinent): 4 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 30 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 32 Tage
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#87
Die letzten Tage waren sehr intensiv für mich. Sind es noch. Ist auch viel passiert für meine Verhältnisse. Gestern Nachmittag hatte ich massiven Stress auf Arbeit. Das zog sich bis heute und wird auch noch die Tage weiter gehen. Es ging im Endeffekt um Belanglosigkeiten, aber nachdem ich um meine Meinung gefragt wurde, war ein bestimmter Kollege, der irgendwie auch Projektmanager ist, unzufrieden über die Antwort und wollte Schuld auf mich abladen. Im Endeffekt wollte er mir die Projektverantwortung übertragen. Hab ich nicht zugelassen. Ist jetzt weiter eskaliert und ich stelle mir die Frage, was will ich in dem Laden eigentlich noch? Glücklich war ich dort noch nie wirklich. Ich hab mich an den Umgang gewöhnt. Aber ist das wirklich was ich will?

Glücklicherweise hat das kein bisschen Auswirkungen auf meine Abstinenz. Die vielen Trigger um mich herum fangen eher an mich zu nerven. Die geladene Stimmung in mir scheint sich auf meine Umgebung zu übertragen. Der Vorfall auf der Arbeit passt sogar perfekt zu dieser Wahrnehmung.

Positiv betrachte ich aber den Therapietermin heute. Noch kann ich nichts dazu sagen, außer dass der Therapeut planvoller wirkt als meine letzte. Gut, das war ja auch der Sinn der Sache Big Grin Nur eine Sache kommt mir komisch vor. Er meinte dass es im Durchschnitt nur 10 Sitzungen braucht, um eine Pornosucht zu überstehen. Im zweiwöchentlichen Turnus sind das grade mal 5 Monate. Ich glaube das einfach nicht. Dieses Thema wird mich mein Leben lang begleiten, so viel ist sicher. Ich glaube da spielen große Verzerrungen eine Rolle. Meine damalige Therapeutin wird mich heute auch als "Geheilten" betrachten, war ich doch über 2 Wochen am Stück abstinent ohne große Kraftanstrengung, als unsere Wege sich trennten. Die Dunkelziffer der Rückfälle dürfte schätzungsweise recht hoch sein fürchte ich...

Ich habe in dieser Kennenlernstunde hauptsächlich über meinen bisherigen Werdegang berichtet. Über Randbedingungen und Wechselwirkungen. Als ich später zu Hause dann den Anamnesebogen ausfüllte, habe ich stark über prägende Ereignisse in meiner Kindheit nachgedacht, die häuslichen Gegebenheiten, die Atmosphäre etc. Das Gefühl, dass mich dabei befangen hat, kann ich schwer in Worte fassen. Aber es hat irgendwas in mir ausgelöst. Ich kann nicht mal deuten ob ich es positiv oder negativ werten sollte. Mal schauen. Fürs erste belasse ich es mal dabei.

SB frei (abstinent): 5 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 31 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 33 Tage
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#88
Sämtliche Probleme haben sich irgendwie von selbst gelöst. Oder vielleicht hat sich nur meine Einstellung und damit die Sicht auf die Dinge geändert..? Diese Grundaggressivität von vor ein paar Tagen ist vollständig verschwunden. Der Geschichte auf Arbeit begegne ich nüchterner, weil die Zusammenarbeit 1. besser läuft und 2. ich einfach Ausschau halte auf dem Arbeitsmarkt. Ich stresse mich nicht mehr so sehr. Persönlich fühle ich mich dadurch viel leichter. Ich arbeite sogar wieder konzentrierter (ironischerweise).

Suchttechnisch gab es in der Zwischenzeit ein paar Trigger, die mich teilweise auch beschäftigt hatten, aber nichts auf das ich wirklich hängen geblieben bin. Nur einmal wurde ich sehr heftig getriggert und habe das auch zugelassen, weil es meine Frau war, die das ausgelöst hat (wegen dieser Mottoparty). Sexuell geht's bei mir gerade steil bergauf. Ich habe sehr viel Lust auf meine Frau, was sie sehr freut, auch wenn sie aktuell damit noch nicht so umgehen kann. Ich bin sehr zufrieden mit dieser Entwicklung Big Grin

Ansonsten gab's heute Nacht leider wieder einen feuchten Traum, der sehr stark suchtgeprägt war... Ich habe von zwei fiktiven Moderatorinnen in einem Youtube Video geträumt, die über irgendwelche Belanglosigkeiten berichteten und wie ich mir das in 1st Person ansehe. Plötzlich verspüre ich den Drang diese fiktiven Namen zu googeln und finde ein (wahrscheinlich) explizites Bild, aber bevor man irgendwelche expliziten Stellen sieht, wache ich auf. Mit hohem Puls, während ich versuche den Erguss zu unterdrücken, was mir mäßig gut gelingt. Geprägt war dieses Ereignis bestimmt durch meine erhöhte sexuelle Lust meiner Frau gegenüber die letzten Tage. Ich hasse es aber, dass das was mein Hirn daraus macht, reine Suchtaktionen sind... Ich wünschte mir, dass ich wenigstens von Sex mit meiner Frau geträumt hätte...

SB frei (abstinent): 11 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 37 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 39 Tage
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#89
Viel ist nicht passiert seit meinem letzten Eintrag. Ich bin viel hier im Forum unterwegs. Es gab hier und da ein paar triggernde Situationen. Alles in allem konnte ich diese aber ganz gut wegwischen. Meine Gedanken sind allgemein wieder mehr sexbezogen, was ich konstant versuche Richtung meiner Frau zu kanalisieren. Das ist teilweise etwas schwierig, da ich gedanklich ganz gern etwas abdrifte. Das sind dann Momente in denen ich mir bewusst mache, dass ich derartige Gedanken nicht will. Eher gefährlich sind hier für mich Sendungen/Vorschauen/Werbungen im TV. Im Grunde habe ich aber auch das aktuell gut unter Kontrolle. Hier hilft mir auch zusätzlich noch mein anderer Ansatz mit dem Gedankenstopp, wenn auch nicht mehr so effektiv wie am Anfang des Reboots kurz nach Ostern. Gut, aber da kamen auch noch massive Schuldgefühle dazu. Die sich später in starke Aggression gewandelt hatten, die ich jetzt nur noch hin und wieder bei erhöhtem Testosteronspiegel spüre. Die Scham ist auch nach wie vor da, aber subtiler. Ich denke das ist ein Stück weit normal.

Anfang der Woche war jetzt auch der erste richtige Therapietag. Nachdem mein Therapeut mit mir den Anamnesebogen durchgegangen ist, hat er gesagt, wir könnten jetzt 2 Dinge machen bzw. eine Mischung daraus (im Sinne: halbe Stunde das eine, halbe Stunde das andere): Entweder eine Lebensstilanalyse oder konkretes Coaching und Übungen. Und das jeweils andere eben erst in der fortlaufenden Therapie beginnen. Auf Nachfrage was erfahrungsgemäß sinnvoller sei, meinte er es ist ihm grundsätzlich egal, aber wenn er mich gut kennt, sind die Maßnahmen, die wir gemeinsam daraus ableiten können natürlich zielgenauer auf mich zugeschnitten. Was natürlich aber davon abhängt wie akut gerade eine gute oder schlechte Phase bei mir ist. Da ich schon einige Zeit dabei bin, hier durchs Forum und durch Trial&Error viel dazugelernt habe, bin ich sowieso der Meinung, dass allgemeine Tipps mittlerweile nicht mehr so viel bringen bei mir, daher hab ich mich entschieden zuerst diese Lebensstilanalyse zu machen. Und da ich aktuell sehr gefestigt bin in meiner Denkweise mach ich das auch nicht in dieser Mischversion, was sich natürlich im Laufe der Therapie aber evtl. noch ändern könnte. Ich werd sehen. Ich bin aber zufrieden, der Mann hat ein Konzept. Und das Online durchzuführen klappt absolut problemfrei Big Grin

SB frei (abstinent): 15 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 41 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 43 Tage
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#90
Schön, dass es bei dir gerade läuft.
Ich bewundere wie fest dein Entschluss ist und wie konsequent du es durchziehst.
Also mir hast du wirklich den Anstoß gegeben es nochmal richtig anzupacken, danke dafür.
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