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Psychologische Begründungen
#4
Liebe Jana,
ja genau, der Umzug war nach dem Abi, wo ich in eine andere Stadt gezogen bin, um zu studieren. Das mit dem Zeiteinteilen ist auf jeden Fall auch ein wichtiger Punkt, wobei ich damit nie so wirklich Probleme hatte. Ich hatte von 8-20 Uhr eigentlich sogar immer sehr strukturierte Tage und habe auch meinen ganzen Uni-Shit immer gut hingekriegt.
Problematisch wurde es dann eigentlich immer erst abends, wenn alles erledigt war und ich nicht wusste, wie ich den Abend jetzt gut verbringen, also mir etwas gutes tun bzw. mich regenerien kann, Dann kam oftmals der Impuls hoch, Pornos zu schauen und dem habe ich sehr häufig nachgegeben.

Diese Differenzierung zwischen emotionaler und physischer Intimität würde ich glaube ich nur bedingt teilen, für mich hängt das glaube ich viel zusammen, wobei ich auch nicht sagen kann, ob das etwas ist, was einfach von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, wie das wahrgenommen wird, oder ob das auch eine Auswirkung von Pornographie ist, dass Intimität vor allem auf der körperlichen Ebene gesehen wird.

Ich denke zu diesem Zeitpunkt kam bei mir auch beides ein bisschen zusammen. Die (erst räumliche, später dann auch die emotionale) Trennung von meiner damaligen Freundin, das alleine sein in einer fremden Stadt usw. Ich habe mich damals glaube ich auf beiden Ebenen einsam gefühlt und das eben versucht, mit Pornografie zu füllen.

In meiner Therapie habe ich den Leitsatz gehört: "Erst die Sucht, dann die Therapie", will heißen, bevor ein Mensch sich mit den tiefer liegenden Problemen und den Ursachen einer Sucht beschäftigen kann, muss diese Sucht zuerst überwunden werden. Ansonsten ist das Suchtmittel immer stärker, als jeder Therapieansatz. Insofern würde ich dir da total zustimmen.
Und ich merke das auch gerade total bei mir selber. Jeden Tag, den ich von den Pornos weg bin, komme ich ein kleines Stück näher zu mir selbst und meinen Gefühlen und kann jetzt überhaupt erst Ursachenforschung betreiben.

Leider habe ich das erst jetzt verstanden und bin das Problem lange Zeit von der falschen Seite aus angegangen und habe gedacht, wenn ich erst die Ursachen für meine Sucht erkannt und beseitigt habe, dann erledigt sich die Sucht von ganz allein. Aber in meiner Erfahrung klappt es auf diesem Weg nicht, weil die Sucht eben eine effektive Ursachenbekämpfung verhindert.
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Nachrichten in diesem Thema
Psychologische Begründungen - von Jana - 24.02.2021, 09:12
RE: Psychologische Begründungen - von Jana - 24.02.2021, 16:31
RE: Psychologische Begründungen - von frederic17 - 24.02.2021, 20:36
RE: Psychologische Begründungen - von Jana - 26.02.2021, 07:22
RE: Psychologische Begründungen - von Jana - 03.03.2021, 07:52



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