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Wer ist dieser Mann eigentlich?
Liebes Finchen,

du hast es erkannt, du blickst hinter die Fassade von schönen Worten und das schon nach so kurzer Zeit. Ich hab dafür Jahre gebraucht. Das ist echt gut! Auch wenn das alles furchtbar ist.

Mein Mann hatte auch immer behauptet, es wäre alles so easy. Und in so einem Forum, da wären doch nur die ganz schweren Fälle. Er ist ein minder schwerer Fall und solche können das einfach lassen. Eine einfache Stopp Technik würde helfen. Den Quatsch habe ich ihm im Innersten zwar nicht wirklich abgenommen, hatte größte Zweifel, aber irgendwie habe ich dann doch wieder mit ihm weitergemacht. Man ist selbst nicht süchtig und versteht das Problem erst nicht. Man will es ja so gerne glauben.

@Susan
Den Groll, den man hat, muss man ja irgendwo rauslassen. Da ist das Forum hier der beste Ort.

Ist es nicht so, dass die Sucht die Sichtweise auf den Partner massiv ändert? Geht er virtuell fremd, wird mich doch alles aber auch alles auch im Alltag an ihm stören, dann wird er nichts mehr richtig machen können. Ist er in der Beziehung ganz bei mir, kann ich über Vieles hinwegschauen, bemerke Dinge gar nicht, über die ich mich anders richtig aufregen kann.

Daher würde ich die Sache nicht aussichtslos sehen, wenn er tatsächlich „geheilt“ wäre. Und zwar dann nicht, wenn es gelänge, die eigene Sichtweise auf den Partner wieder dahin zu schieben, wo sie früher war.

Die Sichtweise von Finchen jetzt ist völlig nachvollziehbar und normal, dass sie ihn nicht mehr positiv wahrnimmt, weil er ekelerregende Dinge konsumiert. Wieviel davon dann kompensiert werden könnte, wenn er tatsächlich raus aus der Sucht finden würde, das kann man schwer sagen. Das muss man erleben.

Ich glaube, dass viele Partnerinnen den süchtigen Partner nicht gleich aufgeben, weil es war ja mal was da, was man richtig gut fand. Sonst hätte man nicht Kinder mit ihm. Seine Macken kannte man, nur diese nahm man ohne Wissen um die Sucht anders wahr und Schludrigkeit, Teilnahmslosigkeit, Wurstigkeit ist auch der Sucht geschuldet. Ohne Sucht war es entweder nicht so schlimm oder man empfand es nicht so schlimm, da bin ich mir nicht sicher. Nur wenn es ganz lange immer so weiter geht, er in der Sucht hängen bleibt, dann tendiert alles immer mehr zu Trennung.

@ Thunder

Ich kann jeden deiner Sätze unterschreiben!

Eine Sache möchte ich noch dazu sagen. Bei mir ist genau dieses Problem eingetreten. Die Sichtweise auf den jetzt Ex-Partner hatte sich irgendwann (nach 20 Jahren!) so gedreht, dass ich den Mann, den ich wirklich geliebt habe und den ich geheiratet habe nicht mehr erkennen konnte. Es war wirklich von heute auf morgen gefühlt alles weg! Vor mir war ein Mensch, den ich nur noch bemitleiden konnte, weil er so dermaßen abgerutscht war und an den ich jeglichen Glauben verloren hatte, dass er noch jemals das Ruder herumreißen, dass er noch jemals ehrlich sein wird. Das war einfach nicht mehr mein Mann!

Wenn Partnerinnen sagen, sie empfinden Ekel oder Mitleid, ist es 5 vor 12, wenn Mann diese Beziehung retten will. Wenn die Sichtweise auf den Partner sich verfestigt und dieser einfach nur noch als erbärmlich wahrgenommen wird, dann wird man das Ruder nur noch schwer herumreißen können.

Liebe Grüße
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RE: Wer ist dieser Mann eigentlich? - von Susan - 03.05.2022, 08:36
RE: Wer ist dieser Mann eigentlich? - von Susan - 03.05.2022, 13:34
RE: Wer ist dieser Mann eigentlich? - von Chiara - 05.05.2022, 23:37
RE: Wer ist dieser Mann eigentlich? - von Susan - 06.05.2022, 07:52



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