Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Schmerz
#11
- - - - -
Zitieren
#12
++++++
Du könntest 20 Jahre alt sein, den Körper eines Models haben und Deinem Partner alle sexuellen Wünsche erfüllen. Und dennoch würde es seine Sucht nach Pornos nicht beenden. Denn die Sucht ist auch eine erlernte Art und Weise, eine innere Leere zu füllen und mit Frust/Langeweile umzugehen.
Zitieren
#13
Genau dass ist das Problem
Zitieren
#14
Hallo Mrs. Teacher,

ich finde, das was du über deine Beziehung schreibst klingt ziemlich toxisch. Und ich glaube, dass eine Beziehung zwischen abhängigem und coabhängigem Partner ähnlich funktioniert wie eine Beziehung zwischen Verlustängstler und Narzissten bzw. Bindungsängstler (also eine toxische Beziehung).

Tatsächlich würde ich von meinem eigenen Fall ableiten, dass es sicherlich viele Pornosüchtige gibt, die Bindungsängstler sind.

Bindungsängstler sehnen sich sehr stark nach Nähe, sind aber oft nicht in der Lage, sich damit wohlzufühlen - also flüchten sie in die Phantasiewelt.

Verlustängstler sind Menschen, die häufig sehr ungesunde Beziehungen eingehen, denn sie können nicht alleine sein und opfern sich für andere auf. Oft sind sie süchtig nach Liebe - und nach Bestätigung. Bleibt sie aus, fallen sie in ein Loch.

Du schreibst ja selbst über dich:

"Ich schreibe dies, weil ich verzweifelt bin und Nähe suche. "

oder

"Nie habe ich gelernt, für mich selbst zu sorgen"

In der Psychologie heißt es: Verlustängstler und Bindungsängstler ziehen sich magnetisch an. Aber da das zwei völlig gegensätzliche Pole sind, können sie die Gefühle des anderen tatsächlich nicht nachvollziehen. Deswegen kann dein Mann auch nicht deinen Schmerz verstehen, ebensowenig wie du seine Sucht.

so kann ich dir den Rat geben, dass du dir auf youtube mal videos von christian hemschemeier (paartherapeut) über Verlustangst, Bindungsangst oder Liebessucht ankuckst und überlegst, ob du vielleicht starke Anteile von Verlustangst in dir erkennst. Dann lernst du vielleicht auch wo der Schmerz herkommt.

Desweiteren kann ich dir nur den Rat geben nicht die anderen Coabhängigen und verlustängstigen Frauen nach diesem Schmerz zu fragen. Sie können dir nur den Eindruck vermitteln, dass deine Gefühle und dein Verhalten normal sind. Sie können es dir nur bestätigen, denn sie stecken ja in der selben Situation wie du.Das wäre ja so, wie wenn ich als Pornosüchtiger Mann hier in die Runde frage, ob meine Sehnsüchte und Triebe normal sind und von allen anderen Männern hier die Antwort bekomme: "Irgendwie schon ... bei mir ist es genauso.". Darauf ziehe ich dann den Schluss:"Mein Verhalten ist korrekt und die Menschen da draußen müssen wohl die Idioten sein!"


Liebe Mrs. Teacher

ich bin pornosüchtig, aber meine Freundin fühlt nicht diesen Schmerz. Sie kommt recht gut mit meiner Sucht klar.

Der Schmerz kommt aus dir, aus deinem eigenen Leben. Dein Mann ist nur der Trigger.
Zitieren
#15
Hallo "Schnuffi",

ich glaube tatsächlich nicht, dass es keine "toxische" Beziehung (oder eine mit zumindest toxischen Anteilen) auf Erden gibt (und behaupte deshalb auch gar nicht erst, dass unsere – seine und meine – es nicht wäre). Einige "Toxizitäten" mögen wohl stärker sein als andere oder eben schwächer. Klar. So ist es doch mit allem im Leben: Es ist "bunt", und es gibt keine alleinige Wahrheit.

Um es einmal auf den Punkt zu bringen: Menschen sind fehlerhaft, haben Ängste, Sorgen und "Triggerpunkte" – und zwar ausnahmslos alle Menschen, auch Deine Freundin, die zwar mit Deiner Pornosucht "recht gut" klarkommen mag, dafür sehr wahrscheinlich andere Nöte hat, die ihr (mehr oder weniger schwer) zu schaffen machen. Und das "aus ihrem Leben" heraus. (Andere Frauen würden vermutlich ganz anders fühlen als sie, aber die stecken nun einmal nicht in ihrer Haut. Deshalb ist im Prinzip das, was Du schreibst, ziemlich überflüssig – gerade hier, gerade bei den Frauen, die unter Männern (wie Dir übrigens) zu leiden haben – und ja: auch dann, wenn sie vorgeben, nicht zu leiden und keinen Schmerz dabei zu fühlen.

Wenn ich lese "In der Psychologie heißt es ..." kann ich nur schwer den Impuls unterdrücken, heftigst mit dem Kopf zu schütteln, denn siehe oben: Jeder Mensch ist anders. Wir sind Individuen (und mir fallen alle Verallgemeinerungen gehörig auf den Wecker). Und wenn wir therapiert werden, geschieht dies hoffentlich in *persönlichen* Sitzungen von Mensch zu Mensch, eben individuell. Psychologische "Einschätzungen" und vermeintliche Aha-Effekte via "Ferndiagnose" oder "weil es in der Psychologie so heißt", sind ... Verzeihung ... für die Tonne. Tendenzen gibt es zwar, klar. Doch geht es einfach nicht ohne die "persönliche Gegenüberstellung".

Und es stimmt: "Gesund" ist unsere – seine und meine – Beziehung nicht. Wer oder was ist schon einhundertprozentig "gesund"?. Auf keinen Fall die Beziehungen in diesem Forum, nichts für ungut. Die Frage ist nur: Was macht man daraus und damit? Können wir (als Paar) akzeptieren, dass es (manchmal und eben mehr oder weniger) "toxisch" abläuft – und uns trotzdem (obwohl unser Partner/unsere Partnerin süchtig ist) lieben? Wie "tolerant" sind wir? Wie hoch ist die Schmerzgrenze? Was möchte ICH verändern? Stehe ich das durch oder gehe ich? So viele Fragen ...

Du hast recht in Bezug auf die "Verlustangst", die mein Freund mit mir teilt. Daran arbeite ich, möchte es aus ganzem Herzen.

Als ich den Eingangsthread schrieb, war ich sehr verzweifelt. Erinnerungen schossen hoch, ich fühlte mich in ferne Zeiten zurück katapultiert, wurde mir meiner eigenen Unzulänglichkeiten einmal mehr bewusst (ich muss mehr für mich selbst sorgen etc.). Wir sind verwundbar(er), wenn wir lieben. Wir alle haben Schwächen. Gute Zeiten, weniger gute, schlechte ...

Es ist so viel von dem, was uns im Alltag passiert, doch auch situationsbedingt. Und wie oft können wir Menschen unsere Meinung ändern! NICHTS ist sicher, das ist schon mal sicher. Es zählt doch nur, ob wir uns in einer Beziehung aufeinander einstellen *wollen*, aneinander wachsen, voneinander lernen *wollen* ...
Da können wir noch so sehr kategorisieren: Süchtiger, Co-Süchtiger, Narzisst, "Verlustängstler" ... Das hier zum Beispiel trifft bei UNS so gar nicht zu: "Bindungsängstler sehnen sich sehr stark nach Nähe, sind aber oft nicht in der Lage, sich damit wohlzufühlen - also flüchten sie in die Phantasiewelt." Die Gründe für seine "Flucht" sind ganz andere. "Verlustängstler und Bindungsängstler ziehen sich magnetisch an." Stimmt wohl, aber das TUN zwei (oder mehrere) Menschen eben, aus welchem Grund auch immer! Magnetisch oder magisch oder ganz einfach, weil sie sich dafür entscheiden.

"Desweiteren kann ich dir nur den Rat geben nicht die anderen Coabhängigen und verlustängstigen Frauen nach diesem Schmerz zu fragen." Ich bin froh, es getan zu haben. Denn wir Menschen sind, was wir nun einmal auch sind: soziale Wesen, die auch Trost und Seelenunterstützung brauchen. Mein Verhalten und meine Gefühle sind also in Deinen Augen anscheinend "nicht normal". Dann ist das eben so (für Dich). Für *mich* sind sie es, und ich bin froh, dass es hier so tolle Frauen gibt, die mich auf meinem Weg durch diesen Scheiß (sorry, aber ist doch so) unterstützen!

Ich bin "co-abhängig". Ja. Aber nicht um jeden Preis. Das weiß "er".
Du bist abhängig? Ich wünsche Dir ganz viel Kraft (vor allem aber Deiner Freundin – und dass sie aus eigener KRAFT gehen möge, wenn sich bei Dir nichts bewegt).

Mrs_Teacher
Du könntest 20 Jahre alt sein, den Körper eines Models haben und Deinem Partner alle sexuellen Wünsche erfüllen. Und dennoch würde es seine Sucht nach Pornos nicht beenden. Denn die Sucht ist auch eine erlernte Art und Weise, eine innere Leere zu füllen und mit Frust/Langeweile umzugehen.
Zitieren
#16
Hallo, der Schmerz ist unerträglich für mich. Auch die Tatsache, dass er sich für die Nutten und gegen seine reale Frau entscheidet. 30 Jahre macht er diese Scheiße. 20 davon sind wir zusammen und ich weiß es erst seit paar Monaten. Hab es per Zufall iRs Parkinsonerkrankung erfahren müssen, weil er mit den Medikamenten dann auch noch hypersexuell geworden ist. Ein Alptraum. In seiner Vorstellung war sein Penis total steif. In der Realität war es vllt. 40-60 %, manchmal hab ich kaum was gespürt. Nur in seiner Lieblingsposition wie in den Filmen war die Errektion etwas mehr. Einfach ein unliebsames rumgestocher. Ich kann und werde nie verstehen, warum man sich passiv ansieht wie ein Typ eine f.... anstatt es selbst aktiv mit seiner Frau zu tun. Es ist einfach nur dumm. Er ist seit Jahren an allem desinteressiert, geht mit ach und krach arbeiten, immer müde, will nur das machen, worauf ER bock hat. Ganzen Tag vor der Glotze, Zockken, Pornos, essen, Trinken, Schlaf ist auch Scheiße. Er war nie die hellste Kerze von der Torte aber habe das Gefühl, dass er mit den Jahren verblödet. Kein Wunder ins Gehirn kommt ja nur Müll. Die Nutten verdienen sich anhand solcher dummen Männer ne goldene Nase und die kriegen im wahren Leben nix mehr auf die Kette und werden psychisch krank. Unfassbar! Bin soooo wütend. Die Krönung ist, dass ich ihn stresse, weil ich seinen Konsum unterbindet haben möchte. Anstatt darauf zu kommen, dass er durch diesen Mist noch stressunresistenter grworden ist. Das führt dazu, dass er unsere Ehe in Frage stellt und scheinheilige Erklärungen für seine Sucht findet. Ich sag nur Schuldumkehr! Der Gipfel ist noch sein narzisstisches Arschlochverhalten. Wen hab ich mir da angelacht?? Es kann doch nicht sein, dass alle Männer so sind. Ich kann und will das nicht glauben.
Zitieren
#17
Hallo, liebe Frauen (und auch Männer, die "es" wissen wollen),
ich möchte euch ein Hörbuch empfehlen, das mich zur Zeit "tröstet" – und ja: direkt mit diesem Thread zu tun haben: "Ich bin mehr als Porno" von Anna Schatz.

Der offzielle Klappentext: "Anna Schatz beschreibt in diesem Buch, was eine Kombination aus Ratgeber und autobiografischem Roman ist, offen und schonungslos, die Geschichte von Isabel. Dabei nimmt sie Isabels Perspektive ein, die sie als Coachin begleitet hat. Isabel erzählt, wie Sie sich als Frau an der Seite eines pornosüchtigen Ehemannes gefühlt hat. Sie nimmt dabei kein Blatt vor den Mund und schildert die vielen schattenhaften Facetten dieser Sucht, die ihre Ehe jahrelang auf die Zerreißprobe stellte. Jede Beratungsstelle, die sie, nachdem sie erkannt hat, dass ihr Mann daran erkrankt ist, aufgesucht hat, riet ihr zu gehen und die Beziehung aufzugeben. Doch das wollte sie nicht und damit begann sie einen ganz eigenen Weg zu gehen.
Isabel machte sich schlau über die Thematik der Sucht und einer möglichen Co-Abhängigkeit, so dass sie die typischen Fettnäpfchen zwar erlebte, doch stark und gesund durch diese Krise gehen konnte. Dennoch riet ihr jeder Mensch, dem sie ihre Situation offenbarte, sich zu trennen, außer ihre Coachin Anna. Doch Isabel Steg wollte diese Liebe nicht aufgeben.
Passend zu jedem Kapitel ihrer persönlichen Geschichte, liefert das Buch intensiv recherchierte fachliche Informationen und Handlungs- und Stabilisierungsmöglichkeiten, für den eigenen Alltag."

Ich wünsche euch eine gute, starke Woche.
Du könntest 20 Jahre alt sein, den Körper eines Models haben und Deinem Partner alle sexuellen Wünsche erfüllen. Und dennoch würde es seine Sucht nach Pornos nicht beenden. Denn die Sucht ist auch eine erlernte Art und Weise, eine innere Leere zu füllen und mit Frust/Langeweile umzugehen.
Zitieren
#18
Liebe A.,

vielen Dank für die Empfehlung dieses Hörbuches. 
Heart
Ich kenne das dazugehörige Buch mit dem Titel: "Wenn Sex nicht genug ist", ebenfalls von Anna Schatz.
Als Hörbuch ist die Geschichte von Isabel aber nochmal viel emotionaler und intensiver...

Ich selbst und bestimmt viele andere betroffene Partnerinnen finden sich in dem ein oder anderen Kapitel thematisch und emotional komplett wieder.

Endlich gibt es auch mal einen Ratgeber für uns Frauen, der alle Facetten der Co-Abhängigkeit gnadenlos aufzeigt, aber auch wertvolle Tipps gibt.

Vielen Dank fürs Teilen!

Ich wünsche Dir alles Gute!

Liebe Grüße
Susan
 Blush
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste