Aufhören – Sechs zentrale Schritte

PerspektiveJeder weiss, wie schwer es ist, Gewohnheiten zu ändern, gerade wenn sie einen bestimmenden Teil des Alltags einnehmen. Doch gerade diese Gewohnheiten, oft nur Kleinigkeiten, können helfen aktiv gegen den Konsum von Internetpornografie vorzubeugen. Im Folgenden haben wir ein paar nützliche Tipps zusammengeschrieben, die beim Neustart helfen können:

1. Identifizieren Sie Ihre Gewohnheiten.

Für viele Konsumenten ist Internetpornografie eine Gewohnheit und oftmals eine Sucht geworden. Manche Betroffene konsumieren mehrmals täglich, andere vielleicht nur ein einige Male pro Woche. Versuchen Sie, Ihr persönliches Ritual herauszufinden. Wann sehen Sie sich im Internet Pornos an? Abends im Bett am Laptop? Nach dem Zähneputzen? Machen Sie diese „Rituale“ ausfindig und suchen Sie nach Möglichkeiten, diese zu ersetzen – zum Beispiel keinen Laptop mit ins Bett nehmen, keine Smartphonebenutzung direkt vor dem Schlafen gehen.

2. Vermeiden von Schlüsselreizen.

Unsere Generation verbringt einen Großteil Ihrer Freizeit vor dem Fernseher oder im Internet. Dort gibt es unzählige Reize, die einen Nutzer zum Pornokonsum verleiten können. Jeder Mensch ist anders gestrickt: Bei manchen Betroffenen reichen auf Youtube die Bilder bei „ähnliche Videos“ , bei anderen Bilder von hübschen Frauen im Bikini. Was es auch sei – versuchen Sie aktiv diese Schlüsselreize zu unterbinden. Sollten Sie hierbei keinen Erfolg haben, empfehlen wir die Filter-Einstellungen in Ihrem Broswer dementsprechend anzupassen.

3. Protokollieren Sie Ihren Erfolg und reden Sie mit Anderen.

Es hilft ungemein sich mit Leuten auszutauschen, die die gleichen Ziele haben – bis jetzt nichts unbekanntes – im Bereich Pornosucht allerings quasi nicht zu finden. Genau deshalb gibt es hier im Forum  viele Blogs von Nutzern, die ebenso dem Pornokonsum ein Ende setzen wollen. Melden Sie sich im Idealfall an und starten Sie Ihren eigenen Blog. Natürlich kann man dies anonym tun – es handelt sich schließlich weiterhin um ein Tabu-Thema.

Es hilft allerdings ungemein, auch anonym Feedback zu kriegen und für seine erzielten Leistungen eine Art Sichtbarkeit zu erlangen, was man gerade beim Thema Pornosucht sonst so nicht schaffen würde.

4. Bilden Sie emotionales Gepäck.

Das klingt auf den ersten Blick sehr komisch – ist aber sehr einfach zu verstehen. Nehmen wir hierfür ein Beispiel: Warum hören Raucher mit dem Rauchen auf bzw.wollen aufhören? Nun, meistens sind es verschiedene Gründe wie Gesundheit, Sport, Geruch usw.. Alle diese Gründe haben aber eines gemeinsam: Sie verursachen emotionales Gepäck. Der Raucher will aufhören, weil er nicht krank werden will, weil er wieder vernünftig durchatmen oder  weil er nicht mehr nach Rauch stinken möchte.

Versuchen Sie sich jeden Tag aktiv daran zu erinnern was passieren wird, wenn Sie nicht aufhören könnten, Pornos zu konsumieren (sog. „Reboot“). Vielleicht fühlen Sie sich  zu Ihrer Partnerin nicht mehr hingezogen, was auf lange Sicht ein Problem für jede Beziehung werden könnte.

Vielleicht haben Sie keine Partnerin, fühlen sich aber unter Frauen extrem unwohl, meiden Gesellschaft generell – natürlich alles abhängig von Ihrem Stadium (Sie sind sich Ihrer Situation nicht bewusst? Testen Sie sich!). Sie sehen jedenfalls, dass es verschiedene Punkte gibt, die jeden Betroffenen belasten oder in Angstzustände und vielleicht sogar Depressionen versetzen, Machen Sie sich klar, dass SIE diese Zustände verändern können.

5. Ersetzen Sie Gewohnheiten

Wie das Kaugummikauen bei Rauchern sollten Sie einfach gesagt eine Ersatzgewohnheit einführen. Wenn immer Sie das Verlangen nach Pornos im Internet haben, sollte Sie sich eine Ersatzbeschäftigung angewöhnen. Rufen Sie Ihre Familie an, kochen Sie sich etwas, treiben Sie Sport an der frischen Luft. Es gibt unzählige Möglichkeiten, sich aktiv vom Pornokonsum zu entfernen, indem man ihm schlichtweg keinen Platz mehr im eigenen Alltag anbietet.

6. Denken Sie voraus.

Immer wenn Sie merken bereits eine Ihrer „Stammseiten“ zu besuchen, sollten Sie daran denken, wie es sich anfühlt wenn Sie „fertig“ sind, wenn die Spannung abgebaut ist. Fühlen Sie sich leer? Kraftlos? Alleine? Wie ist das Gefühl, wenn Sie fertig sind? Fühlt es sich an, als hätten Sie ein Stück „männlichen Energie“ verloren bzw. einfach hergegeben? Denken Sie an diese Zustände, wenn Sie im Begriff sind, den nächsten Internetporno zu konsumieren – es wird Ihnen helfen.

 

Fazit:

Natürlich sind diese Schritte nicht auf einmal zu verinnerlichen und eventuell wird man auch Rückschläge erleben. Des Weiteren war dies nur ein Auszug, was man alles aktiv gegen Pornosucht unternehmen muss, um sie wirklich in den Griff zu bekommen und wieder in ein natürliches Leben zurückzufinden. Sie haben aber gesehen, dass es oft Kleinigkeiten sind, die zur aktiven Suchtbekämpfung und Gewohnheitsänderung notwendig wären, Kleinigkeiten, die jeder Betroffene mit dem nötigen Willen ändern kann.