Bringen Pornos die Funktionen des Hirns aus dem Gleichgewicht?
Aufgrund der hohen Nachfrage und dem steigenden Bewusstsein für die Problematik „Pornosucht“ werden auf dieser Seite auch immer wieder aktuelle Studien veröffentlich, die sich mit dem Thema beschäftigen. In letzter Zeit tauchen vermehrt wissenschaftliche Studien rundum den Konsum von Pornos auf. So geht auch eine neue deutsche Studie auf dieses Thema ein.
Männer, die nachweisbar viele Pornos konsumieren, wurden untersucht und man stellte fest, dass diese weniger Kapazitäten und Aktivität in den Hirnregionen haben, die für Belohnungen und Motivation zuständig sind. Eine Vergleichsgruppe von Nicht-Konsumenten konnte demnach große Vorteile gegenüber den Süchtigen vorweisen.
Dennoch ist es nicht eindeutig, ob der Pornokonsum die Beeinträchtigung verursachte. Empiriker müssen nämlich immer die so genannte Kausalität der Dinge berücksichtigen. Führt das Schauen von Pornos nun zu Veränderungen im Gehirn oder neigen Menschen mit gewissen Gehirnbeeinträchtigungen eher dazu, Pornos zu schauen? Simone Kühn, die Leiterin der Studie, wies in einer persönlichen Email darauf hin, dass die Resultate der Studie erstmal mit Vorsicht zu genießen sind.
Eindeutige Signale
Trotz aller Bedenken, die man mit Studien haben kann, zeigen die Ergebnisse doch in eine gewisse Richtung: Es besteht wahrscheinlich eine Verbindung zwischen dem Anschauen von Pornos und Veränderungen in der Hirnaktivität im Hinblick auf sexuelle Reiz, sowie auch zu einer Verminderung der Hirngröße (vgl- hier auch: Video-Wissen).
Für die oben genannte Studie, die in Berlin durchgeführt wurden, rekrutierte man 64 gesunde Männer im Alter von 12 bis 45 Jahren und stellte Ihnen Fragen über ihren Porno-Konsum. Außerdem wurden die Gehirne der Männer abgelichtet, um die Größe und die Reaktion auf pornografische Fotos zu observieren.
„Wir haben herausgefunden, dass die Größe des Belohnungszentrums im Hirn jeweils kleiner war bei Testpersonen, die angaben, mehr Pornos zu konsumieren“, berichtete Simone Kühn. Des Weiteren konnte man bei diesen Teilnehmern feststellen, dass eine andere Hirnregion, die auch Teil des Zentrums ist, weniger Aktivität zeigte beim Konsum pornografischer Inhalte.
Außerdem kam heraus, dass die Funktion vom präfrontalen Cortex im Gehirn, der die Prozesse von Verhalten und Entscheidungsfindung ansteuert, sich mit Zunehmendem Pornokonsum verschlechtert. Hier wurde aber auch eindeutig darauf hingewiesen, dass vor allem exzessives Porno Schauen zu diesen negativen Konsequenzen führen kann. In jedem Fall sind hier klare Tendenzen sichtbar. Klar ist aber auch, das es noch einer Menge Untersuchungen bedarf, um eindeutig zu beweisen, dass Pornos zu Gehirnveränderungen führen.
Die Wirkung von Verhalten auf Hirnmasse
Was erst einmal hart klingt, ist gar nicht so selten. Unser Gehirn als Organsismus reagiert auf unser Verhalten und auch die Hirnmasse, sowie auch die Struktur, können sich demnach verändern. Nicht nur beim Schauen von Pornos, sondern auch als Konsequenz von Drogensucht, Depression oder selbst Sport kann es so weit kommen, dass unser Gehirn sich darauf „einstellt“.
Es werden durchgehend Neurotransmitter ausgeschüttet, also organische Stoffe, die mit Emotionen und menschlichen Aktivitäten in Verbindung stehen. Manche Arten des Stoffwechsels im Hirn sind förderlich, andere eher schädlich. Und da es bei den meisten Süchten zu einer wahrhaftigen und permanenten Ausschüttung von Neurotransmittern kommt, ist das System schnell ausgelaugt, überreizt und trägt negative Konsequenzen mit sich.
Zwangsläufig kommt es also dazu, dass der Organismus aus seinem Gleichgewicht gerät, welches uns nicht mehr gesund funktionieren lässt. Depressionen und, Gereiztheit und Defizite im sexuellen Bereich sind nur ein Teil der Auswirkungen. Sobald die Sucht anwesend ist, sollte man sich darum kümmern, dem Gehirn als Teil unseres Körpers wieder das zu geben, was es braucht: Einen gesunden Kreislauf ohne eine Überbelastung unserer Synapsen zu erschaffen, damit wir wieder mit einem gesunden Geiste in einem gesunden Körper agieren können.
Quelle: https://www.reuters.com/article/2014/05/28/us-porn-brain-changes-idUSKBN0E82BK20140528