Leserkommentar: Der leichte Zugriff auf Pornografie – die schnelle Nummer per Mausklick

Als Leser dieser Seite, der auch selbst betroffen war, möchte ich hier meine Meinung zu der Thematik loswerden, bzw. wie ich das Ganze sehen.Es ist ein äußerst sensibles Thema, welches die digitale Szene betrifft und über welches kaum gesprochen wird. Pornografie ist im Internet leichter zugänglich als je zuvor.

Dabei kann jeder erlaubte fetisch bedient werden, es sind keine Grenzen gesetzt. Die User können ständig neue pornografische Inhalte aus aller Welt anschauen, wobei die Sensibilität für sexuelle Handlungen fortlaufend sinkt.
Und da die Gesetzeslage weiterhin schwammig bleibt, sprießen die Portale, welche die betreffenden Inhalte anbieten, nur so aus dem Boden.

Beängstigende Entwicklung

Vor kurzer Zeit wurden in Deutschland noch Maßnahmen ergriffen, mit denen Porno-Konsumenten mit Strafgeldern belegt werden sollen. Im Endeffekt wurden diese jedoch als nicht rechtmäßig erklärt, was die totale Freiheit wieder herstellte. Das schlechte Gewissen wird also keinesfalls erzeugt. Stattdessen können die Nutzer fröhlich weiter konsumieren, etwaige Grenzen sind nicht in Sicht – überlegen Sie sich das mal?!

Dabei geht es nicht allein um die drohenden juristischen Strafen. Man sollte sich eher Gedanken machen über die Abstumpfung der Reize. Durch das Überangebot und die schier unendliche Entwicklung des digitalen Pornogeschäfts kommt es zu einem Verlust an Realitätssinn, was das Verständnis von einer gesunden Sexualität betrifft. Immer schneller und einfacher kann man sich befriedigen. Das Belohnungszentrum im Gehirn kann innerhalb von Minuten bedient werden. Und infolge dessen werden immer noch mehr Reize nötig.

Oftmals reicht ein Klick auf Zugang

Oftmals reicht ein Klick auf Zugang

Was passiert da eigentlich?

Davon ab gelangen junge Männer zu einem völlig verzerrten Frauenbild. In den pornografischen Filmen werden alle noch so verrückten Dinge ausprobiert. Der Eindruck entsteht, dass die typische Frau sich zu allen Handlungen hinreißen lässt, denen man in der Internet-Pornografie begegnet. Dies kann dazu führen, dass man sich nicht mehr besonders angemessen in der realen Interaktion mit realen Frauen verhält. Vor allem junge Menschen können dadurch Störungen im zwischenmenschlichen Bereich davontragen.

Die Frau ist demnach nur noch eine Art Ware, die ausschließlich dem Sex dient. Wenn man generell wenig Erfahrungen mit Frauen gemacht hat, werden also die in den Filmen gesehenen Eigenschaften oder Handlungen schnell auf alle Frauen projeziert. Dies hat natürlich nur sehr wenig mit dem echten Leben zu tun. Es entsteht eine gewisse falsche Messlatte, die man für Frauen aufstellt.

Sie sollten also alles im Bett mitmachen, was in dem Pornofilmen gesehen wurde. Auf die Bedürfnisse der Frau an sich wird dementsprechend kaum noch geachtet. Es existieren keine Tabus mehr und die sexuellen Erwartungen steigen ins Unermessliche. Die Übersättigung mit Pornografie lässt den Benutzer also Sex ohne jegliche Grenzen- sei es zeitlich oder im Bezug auf die Art und Weise- sehen und suggeriert dem Zuschauer, dass das Gezeigte zum normalen Standard bei der „schönsten Nebensache der Welt“ gehört.

(Eingereicht am 14.05.2014, der Autor möchte aus persönlichen Gründen anonym bleiben.)

Anmerkung von Porno-Sucht.com: Wir hoffen mit unserer Seite der Problematik weiteres Gehör zu verschaffen und verschiedene Lösungsansätze zu zeigen, wie sich Betroffene mit dem Thema Pornosucht auseinandersetzen können.