Rückfall durch versteckte Auslöser

Porno RückfallSchon im Artikel „Aufhören – Sechs zentrale Schritte“ haben wir den Punkt angeschnitten, möchten aber in diesem Artikel auch aufgrund einiger Nachfragen von Lesern auf diesen speziellen Punkt noch einmal genauer eingehen:

Woher kommt der Rückfall?

Woher kommt der Drang sofort auf pornografischen Seiten zu surfen und sich selbst zu befriedigen? Warum hat man dieses Gefühl auf einmal? Dafür kann es etliche Gründe geben. Oft ist gerade bei Internetpornographie ein Grund ausschlaggebend:

Man wurde durch ein Bild oder durch ein Video „getriggert“ bzw. der Autopilot wurde ausgelöst.

Das kann ganz subtil und unterbewusst passieren. Speziell bei jüngeren Betroffenen haben wir im Coaching oft gesehen, dass durch die viele Zeit auf Facebook oder Youtube viele Trigger entstehen können.

Youtube Thumbnails/Ähnliche Videos:

Mittlerweile verbringen Jugendliche teilweise Stunden auf Social Media Plattformen wie Facebook oder Youtube. Der Trend geht klar in Richtung Youtube und weg vom klassischen Fernsehen. Mittlerweile gibt es sogar etliche wöchentliche Serien auf Youtube. Wen wundert es da, dass Youtube der Rückfallfaktor Nummer Eins ist.

Jeder kennt sie: Thumbnails oder Vorschaubilder auf Deutsch. Lädt man ein Video auf Youtube hoch, kann man als Uploader selbst auswählen, ob ein Ausschnitt aus dem Video als Vorschaubild gezeigt wird oder man selbst ein extra Bild dafür auswählen möchte.

Wo liegt der eigentliche Sinn?

Der Sinn ist dabei offensichtlich: Der Uploader möchte soviele Views wie möglich haben, um ggf. bei Werbeeinblendungen mehr Geld zu verdienen. Deswegen werden nicht selten provokante oder auch oft Bilder mit sexuellem Hintergrund verwendet, die sofort ins Auge stechen.

Dabei will der Uploader natürlich nichts böses, sondern nur seine Views steigern. Doch unsere Erfahrungen zeigen, dass solche Video-Thumbnails schnell zu mehr werden – nämlich zu einem Rückfall vom Reboot. Hinzukommt, dass Youtube’s Algorithmus natürlich versteht, wonach der Surfer sucht – Sex oder ähnliche Inhalte. Aus diesem Grund werden auch schnell auf der rechten Seite Videos gezeigt, die dem Thema „ähnlich“ sind.

Ein ähnliches Prinzip hat eine Pornoseite auch: Um den User solange wie möglich auf seiner Seite zu behalten, um die meiste Werbung zu zeigen, gibt es immer „ähnliche Videos“ zu sehen, nat. mit Vorschaubildern des gleichen Pornodarstellers, nur in anderen Clips – Sie verstehen langsam?

Somit kann der User ewig herumklicken, ohne einen Clip zweimal gesehen zu haben. Durch dieses enorme Überangebot muss die Willenskraft des Betroffenen äußerst gut trainiert sein, um einen Rückfall beim Reboot zu vermeiden.

Facebook-Problematik

Auch bei Facebook lauern viele Gefahren für Pornosüchtige einen Rückfall zu erleiden. Auf der einen Seite natürlich Bilder von attraktiven Frauen, deren Profile man leicht durchklicken und somit „getriggert“ werden kann. Viel schwerwiegender sind allerdings sogenannte „Fan Seiten“:

Wie im ersten Punkt erwähnt reichen schon die kleinsten Auslöser aus, um eine Lawine loszutreten und einen Rückfall zu erleiden. So finden sich immer mehr Facebook-Seiten, wo lediglich Bilder gepostet werden um Likes zu generieren und Reichweite zu schaffen – oftmals von attraktiven Frauen in den verschiedensten Posen.

Wie kann man vorbeugen?

Die einfachste Lösung wäre wohl nichtmehr auf Youtube, Facebook oder ähnlichen social Media Seiten zu surfen (weitere Tipps). Doch da die meisten jungen Menschen nicht darauf verzichten möchten haben wir ein paar Lösungen:

  1. Bestimmen Sie die Zeiten, die Sie auf Social Media Plattformen surfen. Zum einen wirkt es der Stimulierungssucht entgegen, zum anderen können Sie die Zeiten so legen, dass ein Rückfall aufgrund äußerer Umstände schwierig wird – beispielsweise in der Uni oder wenn Freunde anwesend sind (vgl. Aufhören – Aber wie?).
  2. Installiere einen Porn-Blocker z.B K9 Internet Protection und legen Sie  fest, welche Seiten Sie besuchen dürfen – dies macht es zumindest um einige Klicks schwerer in alte Muster zurückzufallen und einen Rückfall im Kampf gegen Pornosucht zu erleiden.