Welche Wirkungen hat die Ponoindustrie?

PornosuchtBeinahe monatlich erscheinen neue Studien darüber, dass Fettsucht Veränderungen im Gehirn bewirken kann, die denen der Drogensucht entsprechen. Essen und Sex werden als „Natürliche Verstärker“ bezeichnet. Das bedeutet, dass sie nicht zu den Drogen gehören, aber unser Gehirn sich nach Ihnen sehnt, sodass wir diese Dinge stetig aufsuchen, ohne darüber nachzudenken.

Trotzdem ist die Annahme „Essen kann Übergewicht verursachen, weil es wie eine Droge wirkt“ etwas verwirrend. Schließlich aßen unsere eher einfach gestrickten Vorfahren eine Menge und waren offensichtlich wild auf Sex. Trotzdem schien das „verrückt danach sein“ nicht gerade ein großes Risiko zu birgen. Wurden ihre Gehirne nicht positiv beeinflusst durch Essen und Sex? Ja, natürlich. Der Unterschied war jedoch, dass sie nicht umgeben waren von extrem stimulierenden, synthetischen Versionen von Essen und Sex. Wir aber sind davon umgeben und das gleicht einer neumodischen Seuche.

Denken Sie mal drüber nach. Wie viele ihrer Vorfahren hatten einfachen Zugriff auf so leckere Snacks, die schon verzehrfertig, billig, in allen Variationen erhältlich und fett-, zucker- und salzhaltig waren, sodass man immer mehr davon wollte? Wie viele von denen hatten Computer, an denen sie auf unendlich viele, hyper-stimulierende erotische Videos mit Artgenossen zurückgreifen konnten, die in immer noch versauteren Akten zu beobachten waren?

Überforderung des Hirns

„Pornografie, das ist ein neuer Weg für unsere Synapsen im Hirn. Sie wachen morgens auf, öffnen eine Seite mit Vorschaubildchen und diese führt zur Kiste der Pandora, die bestückt ist mit visuellen Elementen.  Es gab Tage, an denen ich 300 Vaginas gesehen habe, bevor ich aus dem Bett gestiegen bin.“ (John Mayer, Musiker)

Diese extreme Stimulation mit den Verlockungen der heutigen Zeit können unsere Gehirne sprichwörtlich überfallen. Es wäre für John Mayer schier unmöglich gewesen, die gleiche Vagina 300 Mal noch vor dem Aufstehen zu sehen, wenn er nur ein Porno-Magazin oder sogar eine Frau gehabt hätte. Konstant neue erotische Inhalte sind fesselnd: Sein Gehirn schüttet mehr Dopamin aus mit jedem neuen Bild, auch wenn dieser Prozess Rezeptoren von Schlüsselnerven außer Gefecht setzt, was ihn zu übermäßigem Konsum verleitet. Er wird an der Nase herumgeführt und zieht sein „3-D Scheidenpanorama“ sogar echten „3-D Reizen“ (also echten Frauen) vor.

Das Playboy Magazin fragte ihn, ob er lieber auf eine Ex-Freundin masturbiere, als eine neue Frau zu treffen. „Ou ja, Internet-Pornografie hat die Erwartungen meiner Generation völlig pervertiert. Wie kann man nur kontinuierlich versuchen, einen Orgasmus zustande zu bringen, der auf dutzenden Eindrücken verschiedener Frauen basiert und man wird dennoch nicht fertig. Vor 20 Sekunden dachtest du noch: ´Wow, das ist die heißeste Frau, die ich je gesehen habe´ , doch man verwirft diese eine wieder und jagt nach mehr, bis man zu spät zur Arbeit kommt. Wie in aller Welt kann dieses Verhalten auch nicht die Psychologie im Bezug auf eine Partnerschaft beeinflussen? Es muss so sein!“

Auf diese Art und Weise werden Essen und Sex, die in der Evolution zu unserem Wohlbefinden beigetragen hatten und auf natürlichem Weg angenehme Gefühle erzeugten, zu drogen-ähnlichen und süchtig machenden „Superreizen“, die nicht mehr die gleiche Wirkung haben wie damals. Wenn wir also in diese Porno-Welt eintauchen, dann fallen wir auf Verlockungen herein, die nicht besonders wertvoll und manchmal riskant sind. Sie können nicht nur unserem Interesse an Kontakt zu anderen Menschen berauben. Nein, sie können uns sogar komplett einnehmen.