NoFap, Fapstronauts und yourbrainonporn.com – Was ist das eigentlich?

webseiteIn der Cyberwelt von heute wird man heutzutage durchwegs konfrontiert mit Neologismen aus dem amerikanischen Internetraum. Unsere Seite orientiert sich an dem Vorbild der US-Amerikanischen Webseite yourbrainonporn.com- doch worum geht es da eigentlich? YBOP macht es sich zur Aufgabe, über die Eigenheiten der Pornosucht zu informieren. So objektiv wie möglich wird probiert, das Phänomen dieser Sucht zu präsentieren. Die Gefahren und Konsequenzen werden hier Schritt für Schritt thematisiert. Es ist schließlich gar nicht so einfach, sich ein Bild von dieser eher modernen Sucht zu machen.

Dank wissenschaftlicher Studien und Vorträge ist es möglich, die Problematik deutlich zu machen, ohne dabei Mutmaßungen zu äußern. Stattdessen wird oft probiert, empirische Belege für das Problem Pornosucht zu liefern. Über Suchtverhalten, Entzugssymptome, Selbsttests bis hin zu Erfahrungsberichten wird eine übersichtliche Plattform geschaffen, die den Leser an den Kern der Sucht heranführt.

Es hilft ungemein, nachzulesen, wie es anderen Leuten damit ergeht. Oft ist man sich ja gar nicht im Klaren darüber, ob oder wie süchtig man ist. Erst wenn man gewissen Anhaltspunkte recherchieren kann, so wie es auf der Seite möglich gemacht wird, erhält man Einblick in das Leben mit der Pornosucht.

Wie kommt es überhaupt zu dem Problem Pornosucht?

Die Entstehung geschieht oft so schleichend und rasant, dass man erst von der eigenen Sucht erfährt, wenn es schon zu spät ist. Dies bedeutet zwar nicht, dass man verloren ist, sondern bietet Hilfestellungen, um dem Sog der Sexfilme auch wieder zu entkommen. Auf multimedialer Ebene wird auf yourbrainonporn gearbeitet, d.h. es werden auch Videos präsentiert, u.a. von dem Sexualforscher Gary Wilson, der die Abhängigkeit auf anschauliche Art und Weise vorstellt.

Die Beliebtheit dieses Videos mit fast 3 Millionen Klicks unterstreicht auch nochmal die hohe Relevanz des Themas. Viele User suchen gezielt nach Hilfe im Netz und die Seite yourbrainonporn.com probiert immerhin, zu ersten Schritten gegen das dysfunktionale Verhalten der Pornosucht zu bewegen.rulenofap

Auch auf anderen Seiten wird auf dieser Welle mitgeritten. So gibt es beispielsweise eine große Bewegegung von Usern, die sich dem sogenannten „NoFap!“ verschrieben haben. Angefangen hat dies alles mit dem amerikanischen Studenten Alexander Rhodes. Der merkte irgendwann, dass sein Pornokonsum überhand nahm. Er konnte wahrnehmen, dass er die Selbstbefriedigung mithilfe von Sexfilmen über viele andere Dinge stellte- über Liebe, Zuneigung und Einfühlungsvermögen.

Er selbst fühlte sich dazu verpflichtet, sein Schicksal mit dem Publikum im Internet zu teilen. „Fapping“, das bedeutet umgangssprachlich „masturbieren“ im amerikanischen Englisch, verlieh also der Abkürzung „NoFap“ seinen Namen, welche der Anti-Onanie-Bewegung einen Titel gab. Im Zuge dessen dokumentierte Rhodes seinen Werdegang ohne Pornos und Masturbation. Und siehe, da: sein Leben wirkte erfüllter und seine Laune stark verbessert.

Ein Stein kam ins rollen

Auf einem amerikanischen Blog verfolgten Hunderttausende seine witzig klingende Aktion, die doch einen ernsten Hintergrund hat. Pornosucht ist erwiesenermaßen ein großes Problem in unserer digitalisierten Welt und durch den „NoFap“ Hype konnte eine nie dagewesene Aufmerksamkeit erzeugt werden. Die Reaktionen der Leute waren unglaublich. Immer mehr User bewegte es zum Outing und sie bloggten, twitterten und posteten pausenlos darüber, wie positiv sich ihr Leben nach der Porno- und Masturbationsabstinenz entwickelte. Es entstanden regelrechte Wettbewerbe untereinander: Jeder wollte sich mit dem anderen überbieten.

Als Kriterium zählten dabei die Anzahl der Tage ohne Pornos. Manche sahen einen Tag bereits als Erfolg an, andere berichteten von 300 Tagen ohne onanieren. Vor allem wurde von „echtem Sex“ berichtet, der ohne den Pornokonsum einen gewaltigen Qualitätsschub erlebte. Vor allem auf der Seite reddit.com tauchten immer wieder Threads auf, worin die Leute sich austauschen können, sich duellieren oder ihre Erfolge ganz einfach präsentieren. Sie selbst nannten sich fortan die „Fapstronauts“.

Zusammen konnten sie die positiven Aspekte der Porno-Abstinenz zusammenstellen, sich motivieren und Regeln aufstellen. Diese wurden nie wirklich vereinheitlicht, doch die Grundvorraussetzung war allen klar: es wird nicht onaniert und es werden keine Pornos geschaut. Natürlich ist es schwer, die Erfolge auf ihren Wahrheitsgehalt zu prüfen. Allerdings gäbe es auch wenig Gründe, hier etwas vorzugaukeln. Und wenn dies doch mal geschehen sollte, hat es doch den positiven Effekt, dass andere Leute auch angesteckt werden von der NoFap-Bewegung. Immer mehr positive Auswirkungen des NoFapping wurden sichtbar: Von wichtigen Dingen wie besseren echten Sex bis zu eher scherzhaften, aber dennoch stimmigen Argumenten wie „mehr Platz auf der Festplatte“.

Wie sieht es heute aus?

Was 2011 auf dem kleinen sozialen Netzwerk Reddit begann, kann heute als eine Art Internet-Revolution angesehen werden. Tausende Fapstronauts sind heute registriert und die Zahl wächst und wächst. Wo das Internet politisch seine guten Dienste tun kann wie im arabischen Frühling, so brachte es scheinbar auch großen Nutzen bei der Bekämpfung der Pornosucht.